Wie aus der Presse und vom Treffen des ADFC bekannt, stehen wir vor der Abwägung, die Kreuzung von Hauptstraße, Bernrieder Straße und Lindemannstraße als Kreisverkehr oder als Einmündung zu gestalten.

In Sachen Hauptstraße möchten wir, vor der großen Abstimmung im Gemeinderat am 06.03.2018, hier die beiden angedachten Lösungen für die Kreuzung im Süden der Hauptstraße darstellen. Wir haben uns mit unseren Vorschlägen zur Planung an den Gemeinderat hier von Anfang an für einen Kreisel stark gemacht.

Kriterium ist die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer neben der Durchleitung des Verkehrs selbst. Darunter können alle Vor- und Nachteile gefasst werden. Dazu haben wir uns bei verschiedenen Fachleuten erkundigt und veröffentlichte Informationen – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – zusammengetragen:

Kreisel: städtebaulich geeignet an Ortseinfahrten, natürliche Reduzierung der Geschwindigkeiten insbesondere für den Verkehr aus Bernried, markantes Signal „Hier beginnt Tutzing“; durch die vorgesehene einheitliche Zuführung des Radverkehrs auf beidseitigen Radschutzstreifen aus Süden, Westen und Norden ist die sichere Verkehrsführung der Radfahrer zum Kreise gewährleitet. Für die Radfahrer im Kreisverkehr selbst gilt lt. Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen RASt 06, Ausgabe 2006, Seite 115: „Bei einstreifigen Kleinen Kreisverkehren ist die Führung des Radverkehrs auf der Fahrbahn bis zu einer Verkehrsstärke von 1500 KfZ/h (Summe des zuführenden Verkehrs in allen Knotenpunktzufahrten) eine sichere Lösung“. Diese Verkehrsstärke wird m.E. nicht überschritten, was durch die Verkehrszählung noch überprüft werden kann. Die Richtlinie datiert allerdings aus dem Jahr 2006; die Fachleute sollen erläutern, inwieweit es hier neue Erfahrungen gibt. Für die Fußgänger wird ein umlaufenden Fußweg mit einer Breite von 2,5 Metern angelegt; damit wird der notwendigen Schulwegsicherung entsprochen, insbesondere für den Weg zur und von der Dreifachturnhalle am Würmseestadion. Mit den beiden letzten Punkten sind zwei Behauptungen der Gegner eines Kreises, „Schülerwege unzureichend“ und „Radfahrer im Kreisel gefährdet“, widerlegt.

Einmündung: Situation wie bisher, jedoch mit Fußgänger und Radfahrerführung über einzurichtende Übergänge und Inseln. Die Zuführung der Radfahrer erfolgt auf kombinierten Geh- und Radwegen von 3,0 Metern Breite. Um „wilde“ Abkürzungen der Radfahrer zu reduzieren bzw. diesen vorzubeugen, müsste wohl noch eine Querung im Süden direkt nach der Einmündung, also an der Bernrieder Straße, vorgesehen werden. Die gewohnte Situation der Einmündung wird den aus Süden kommenden Verkehr nicht abbremsen. Sie markiert auch keinen Ortseingang.

Mögliche Mehrkosten des Kreisels sind zunächst weder ein Argument für die Einmündung noch gegen den Kreisel. erst einmal kommt es darauf an, welche Lösung für die Situation geeignet und angemessen ist und – schließlich – von den Tutzingern gewollt ist. Dessen muss sich jeder Gemeinderat bewusst sein. Wenn dann am Ende das Straßenbauamt als Fachbehörde, Baulastträger und Bauherr nicht bereits einen Kreisverkehr für den genannten Knoten empfiehlt und damit allein die vollen Kosten für den Bau eines vollauf „geeigneten“ Knotenpunktes übernimmt, ja dann müsste Tutzing zahlen. Aktuell sieht das Straßenbauamt beide Lösungen als denkbar an. Mein Ratskollege Wolfgang Marchner zweifelt mit seiner Tiefbauerfahrung daran, ob ein Kreisel überhaupt Mehrkosten gegenüber der Einmündung verursacht. Wenn dann doch Kosten zu tragen sind, könnten sie nach unbestätigten Schätzungen einmalig ca. 15 Euro für jeden Tutzinger betragen.

Hier noch einmal die beiden Varianten, die vom Rathaus freigegeben sind (bitte klicken Sie auf das Bild zur Vergrößerung):

1 Einmündung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2 Kreisel

 

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Welche Lösung ist Ihr Favorit? Stimmen Sie mit ab!

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4 Replies to “Kreisel ? Einmündung?”

  1. Beim Treffen der Radfahrer am 15.11. hat Frau Twiehaus die Vorteile des Kreisels so detailliert geschildert, dass man eigentlich gar keine Alternative dazu sehen kann. Wie sagte sie ? Sowas wie die Einmündung hat man früher mal geplant, aber doch heute nicht mehr. Man sollte dazu mal ein Gutachten einholen. Weiter führte sie aus, dass eine Einmündung über kurz oder lang eine Ampel erfordern würde, was den Verkehr extrem behindern würde.

    Wie gut Kreisel funktionieren kann man überall sehen.

    1. Gutachten für den Kreisel?
      Wenn schon die von der Verwaltung beauftragten Planer und das Straßenbauamt von sich aus nicht die Einmündung als mittlerweile völlig überholte Erkenntnis darstellen und dem Gemeinderat einschl. Verwaltung immer noch die Möglichkeit geben, an der Einmündung festzuhalten, kann die Forderung nicht heißen: … man sollte ein Gutachten einholen. Diese Formulierung, lieber Herr Vahsen, ist für die völlige Fehlleitung in der bisherigen Diskussion viel zu diplomatisch. Es muss daher heißen:
      … die Verwaltung hat unverzüglich zum Abwenden eines erheblichen Schadens für Tutzing eine verbindliche Expertise bei nicht in die Angelegenheit Involvierten einzuholen…
      Der Gemeinderat beschäftigte sich bisher nicht mit dem seit Monaten vorliegenden Antrag, eine präzise Darstellung (Kreisel ja/nein) unter Einbezug aller Aspekte einschl. Kostenlage zu fordern.
      Jetzt wäre der 19.02.2018 das Forum, auf dem alle Besucher (auch die große schweigende Mehrheit) diese Gegenüberstellung Kreisel-Einmündung einklagen können. Wenn nicht hier, wann dann?
      HF

  2. Anmerkung: Beim Treffen der Radfahrer am 15.11.2017 im Tutzinger Hof bat Herr Pfitzner Frau Twiehaus um „Munition“ zur Argumentation für einen Kreisel. Daraufhin trug Fr. Twiehaus am Schaubild vor: „…dass ein Kreisel mehr Verkehrssicherheit, bringt. Die Planung der Einmündung ist „abenteuerlich“ und nicht mehr Stand der Technik. Die Einmündung liefert mindestens 10 Konfliktpunkte für Unfälle. Radwege mit Gegenverkehr – dann noch gemischt mit Fussgängern – das plant man heute nicht mehr so…. “ Sie empfahl ein Auditverfahren mit fachlichen Planern. 

    1. Kreisel ja/nein!
      Hier wird eine epochemachende Entscheidung getroffen. Daher ist es unabdingbar, die Entscheidung des Gemeinderates -ganz im Gegensatz zu sonst- für jeden Tutzinger sicht- und nachvollziehbar zu machen. Bisherige Argumentationen aus dem Gemeinderat outlink „keine Sau hält sich daran“ und „man glaubt, aber weiß nicht“ (Zitate) kann sich Tutzings Gemeinderat gegenüber der kommenden Generationen nicht mehr leisten.
      Die Verwaltung muss daher aufgefordert werden, ganz klare und nachvollziehbare Kriterien vorzulegen, nach denen dann namentlich entschieden wird. Wobei die Kosten nicht als Killerargument am Anfang des Entscheidungsprozesses stehen dürfen. Vielleicht wäre es erstmals hilfreich, eine Unternehmensberatung zur Strukturierung des Entscheidungsprozesses einzubeziehen. Tutzing hat genügend Unternehmensberater an Bord, die der Verwaltung auf dem Feld der Strukturierung komplexer Vorhaben den Weg weisen können.
      Vielleicht ließe sich in dem Zusammenhang dann auch die derzeitige Tutzinger Gesamt-Kakophonie klären, denn die Tutzinger Nachrichten, Heft 12/2017, erklären auf Seite 18: Der Ausbau der Hauptstraße ist beschlossene Sache und wird 2018 mit dem Bau eines Kreisels an der Straßenkreuzung- Lindemann-, Haupt- und Bernrieder Straße beginnen.
      Angebracht wäre auch, alle Gemeinderäte ließen sich bereits auf dem Forum sehen, um die hochkritische Gesamtlage, zum Teil sehr schweigend zum Ausdruck gebracht, erstmals vor Ort mitzubekommen. Frei nach Prof. Oberreuter vor zwei Wochen, der Gemeinderat hätte zum Bürger zu gehen, sich dort kundig zu machen … und nicht umgekehrt.
      Wer vom Gemeinderat nun meint, das sei plötzlich Basisdemokratie, hat ein seltsames Verständnis von Demokratie. Nicht ohne Grund hat der Tutzing nahestehende und Tutzing bestens kennende ehemalige APB-Chef diese Anmerkung deutlich und öffentlich von sich gegeben.

      HF

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