Vor 1275 Jahren wurde Ducingun verschenkt. Und erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahre 742 also: gerade, als Kaiser Karl der Große geboren wurde – was man aber so genau nicht  weiß. Sicher ist nur, dass Alemannenherzog Teudebald im Elsass einen Aufstand anzettelte, der Agilolfinger Odilo Herzog in Baiern war und die Schenkung von Ducingun an das Kloster Benediktbeuern irgendwo festgehalten wurde. Und wahrscheinlich ist, dass die wenigen Fischer und Bauern hier am See damals ein elendes Leben führten und garnicht bemerkten, dass sie einfach so verschenkt wurden. Egal, jetzt wird erst mal gefeiert.

Die Tutzinger Nachrichten haben das ganze Festjahr aufgeblättert. Die Tutzinger Fischerhochzeit wird heuer aufgeführt und es trifft sich gut, dass viele Institutionen „Geburtstag“ haben: die Protestanten den 500sten, die Evangelische Akademie den 70sten, die Akademie für politische Bildung den 60sten – und so geht es weiter: der Obst- und Gartenbauverein wird 110, das Gymnasium 66, die Jugendfeuerwehr 50, die Tutzinger Musikfreunde 45, die Heimatbühne 40 und die „Brahmstage“ 20… Alle feiern und alle feiern mit.

Es ist schön in Gemeinschaft zu feiern. Das verbindet. Es ermöglicht ganz nebenbei einen Blick auf die zahllosen Möglichkeiten sich einzubringen, selbst mitzuwirken, aktiv zu sein. Tutzings Kulturangebot ist weit über die Region hinaus bekannt. Tutzing ist keine Schlafstadt. Und wir haben die Chance, durch unser Mitwirken zu verhindern, dass es soweit kommt… Die Fischer und Bauern aus Ducingun hatten vor 1275 Jahren diese Chance nicht. Sie wurden einfach verschenkt.

Das Jubiläumsprogramm „1275 Jahre Tutzing“ können Sie hier einsehen.

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