Sie benützen es alle. Dabei geht es nicht um eine Wende, sondern um mehr. Mehr Energie. Die industrialisierte Welt verlangt nach Energie: Kohle, Gas und Uran sorgten bisher für „Vollgas“ im Wettbewerb der Staaten. Nachteil: Umweltvergiftung. Nun also der Schrei: „so nicht weiter“. Ob der Schrei in China, in Sibirien, im Kosovo, im Kongo und in tausend anderen Ecken der Welt gehört und verstanden wird? Wir aber „wenden“ jetzt die Energie wie eine schmutzige Tischdecke? An der Stromrechnung spüren wir es schon, denn wenden bedeutet auf deutsch verteuern. Nachhaltig soll die Energie jetzt plötzlich erzeugt werden, aus erneuerbaren Quellen soll sie gespeist werden. Die Sonne und der Wind werden angezapft. Mit Wasser hat man ja schon gute Erfahrung. Das Walchenseekraftwerk war 1924 ein Vorreiter, bald könnte jeder Bach Strom liefern. Die entsprechenden start-ups stehen schon unter Strom. Und in Tutzing?

Ein bisserl Energiewende spielt sich auf dem Rathausdach ab. Auf dem Bauhof in Unterzeismering hat eine GbR schon vor Jahren Solarzellen aufgebaut. Jetzt – 10 Jahre danach – überlegt die Gemeinde, nach dem Gymnasium und der Grundschule Traubing nun auf der Mittelschule und anderen gemeindlichen Bauten wie dem Buttlerhof Sonnenstrom zu zapfen. In Traubing hat Markus Guggemos gegen ungezählte Widerstände von 7 regionalen Behörden auf einer ihm gehörenden Brache am Ortsrand ein „Sonnenfeld“ nach 2 1/2 Jahren doch noch gebaut. Alleine das Tutzinger Rathaus hat eine Verzögerung von über einem Jahr zu verantworten. Auf 12.000 m² werden jetzt 1 Million kwh erzeugt. Damit ist der Strom für 45% der Traubinger Haushalte gesichert. Auf eigenem Grund will er jetzt um weitere 10.000 m² vergrößern. Interessant: drei Wochen nach der endgültigen Genehmigung gingen die 12.000 qm bereits in Betrieb und lieferten Strom. Drei Wochen contra 2 ½ Jahre Planung… und dann reden DIE von Energiewende?

Eine Energiewende kann man nicht herbeireden. Gibt es ein Konzept „Energiewende“ in der Tutzinger Verwaltung? Man wird ja mal fragen dürfen. Und man wird ja auch mal fragen dürfen, wieso der Antrag der Tutzinger GRÜNEN wohl in einer Rathausschublade verschwunden ist, die für Elektrofahrzeuge eine gemeindliche Stromtankstelle forderten. Energiewende – hallo – wo bleibst Du bei solchen „Mitstreitern“?

One Reply to “Was für ein Wort: ENERGIEWENDE”

  1. Richtig schöne Schreibe, beinahe verfänglich! Da wird ein die Welt bewegendes Thema nach dem anderen von der Tutzinger Liste wie eine Perle nach der anderen auf die Schnur gereiht. Alleine die unreflektiert übernommene Wortwahl „Energiewende“ zeigt, dass es mit der Wortfindung überall hapert. Und wenn etwas nicht richtig beschrieben und verstanden werden kann, wie kann es dann zu Handlungen kommen? Die Grünen sind lediglich antragstellende Trittbrettfahrer; sie kontrollieren nämlich nicht, was mit ihren Anträgen passiert. ödp und FW? Die tun allerdings gar nichts, außer energisch zuzuhören, um fallweise Besitzstände zu verteidigen. Die CSU? Versucht unablässig die Einbettung des Markenkerns in die Leitkultur.
    Die Verwaltung macht daher nur das, was der Bürger will: Gar nichts. Das ist bekannt und keinen Beitrag mehr wert, liebe Tutzinger Liste. Da schreibt Ihr Euch lediglich die Pfoten wund!
    Wir hatten mal einen Bundespräsidenten, an dessen Leistung ein einziger Satz noch erinnert, nämlich: Ein Ruck muss durch die Gesellschaft gehen! Wo bleibt denn dieser Ruck im kleinen Tutzing, dessen Gesellschaft gut überschaubar ist und dessen Vertretung in Kommunalpolitik und Verwaltung zu besichtigen ist? Soll doch die Tutzinger Liste mal so richtig an der großen Glocke läuten oder ins große Horn blasen und sich als ernstzunehmender Nachtwächter bewähren. Nachtwächter hatten früher, also zu analogen Zeiten, eine überaus wichtige Funktion, wie auch die auf dem Kirchturm sitzenden Späher. Funktionen, die durch die Wissensgesellschaft 4.0 abgelöst wurden, ohne dass diese eigentlich weiß, was sie wissen sollte. Postfaktische Postmoderne, Postdemokratie und Fakebook lassen grüßen. Jüngster Bayern3 Süß/quer wies mit seiner Hofberichterstattung wieder einmal auf den attraktiven Ort Tutzing hin. Weiter so! Bloß nichts ändern!
    Liebe TL-Redaktion, eine kleine Gruppe zu sein gegen übermächtige Besitzstandswahrer, das ist ein hartes und undankbares Geschäft. Mit Chuzpe aber machbar. Weiter so! Reichen kritische Beiträge aber?
    HF

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