„Retten wir die Bahnhofstraße“ war der Titel eines Antrags einer Initiative am 12.09.2017, die den gestiegenenn Verkehr in der Bahnhofstraße für unzumutbar hält. Es wurden zwei Anträge gestellt, nämlich

  1. die Bräuhausstraße für den beidseitigen Verkehr zu öffnen und den lange versprochenenden Ausbau zu beginnen und
  2. auf der Bahnhofstraße Tempo 30 anzuordnen und die Straße zurückzubauen.

Dies war dann auch nach den Formalien der erste Tagesordnungspunkt der Sitzung des Umwelt-, Engerie- und Verkehrsauschusses am 25.10.2017 unter der Leitung der 2. Bürgermeisterin Elisabeth Dörrenberg (CSU). Zu diesem Punkt waren zahlreiche Zuhörer gekommen. Die jetzige Einbahnstraßenregelung in der Bräuhausstraße war am 03.12.2013 beschlossen, am 20.05.2015 dann für den Abschnitt von der Bahnhofstraße bis zum Betreuten Wohnen wieder aufgehoben worden. Dort gibt es einen echten sowie einen aufgemalten Gehweg. Im Rahmen der Sanierung und Umgestaltung der Hauptstraße soll die Bräuhausstraße im ersten Bauabschnitt als Umleitung genutzt werden – und zwar von Nord nach Süd, also umgekehrt wie jetzt. Mein Vorschlag diese für die Bauzeit geplante Regelung vozuziehen und so den Verkehr aus der Bahnhofsgegend abfließen zu lassen, wurde aufgeriffen. Einstweilen wird die Verkehrsführung nicht verändert. Die Verwaltung wurde jedoch beauftragt, den Vorschlag mit dem Verkehrsplaner zu besprechen. Zum zweiten Punkt, der Anordnung von Tempo 30, führte  die Verwaltung aus, de facto werde nur 30 km/h gefahren, wie Messungen ergeben hätten. Damit wäre die Anordnung von Tempo 30 obsolet. Die Verwaltung hat Bedenken, ob sich das rechtlich überhaupt durchsetzen ließe. Als „Zuckerl“ bot die Verwaltung an, versteckte Messungen auf der Strecke West-Ost, also bergab, durchführen zu lassen. Nachdenken können wir auch über die probeweise Einführung von Tempo 30.

Weitere Punkte der Sitzung waren:

  • Ratskollege Thomas Parstorfer wies auf ein leidiges Verkehrsproblem in Traubing hin. Hier kommt es an der Kreuzung Starnberger Straße und Feldafinger Straße zu Unfällen mit Personenschaden. Das Problem sei seit 2008 bekannt, hier müsse sich die Verwaltung mit Landratsamt, Verkehrsplaner und Polizei endlich etwas überlegen. Dazu gehören auch fehlende Gehsteige und Querungshilfen. Zum entsprechenden Ortstermin soll Herr Parstorfer hinzugebeten werden.
  • Einstimmig beschlossen wurde die Entfernung einer Verkehrsinsel an der Traubinger Straße, die schlechte Sichtverhältnisse beim Ein- und Aufahren aus der Tiefgarage der neuen Tagespflege verursacht.
  • Soll der Dampfersteg nach Osten verlängert werden, damit zwei große Schiffe gleichzeitig Tutzing anfahren können?  Diese Maßnahme zur „Optimierung“ des Schiffsverkehrs am Starnberger See wollen die Teilnehmer eines Treffens des Tourismusverbandes Starnberger Fünf-Seen-Land, Vertretern der Kommunen und touristischen Einrichtungen sowie der Bayerischen Seenschifffahrt angestreben. Braucht es das wirklich? Das war meine spontane Überlegung. Hintergrund ist wohl der Wunsch der südlichen Seegemeinden. Die Verwaltung trug ihre Bedenken vor: der Bedarf an ohnehin knappen Parkplätzen würde steigen, die Sand-Kies-Verschiebungen im Uferbereich beim Bremsen würden sich verstärkt auswirken und nicht zuletzt wäre der Panoramablick durch einen längenen Steg deutlich beeinträchtigt. Die Verwaltung wird eine ablehneden Stellungnahme vorbereiten.

One Reply to “26.10.: Hochbelastete Bahnhofstraße”

  1. Dass auf der Bahnhofstraße Krieg herrscht, leugnen nur die, deren Politik ihn täglich neu entfacht.
    Es ließe sich auch „Hauptstraße“ in die von der ZEIT abgeschriebene Überschrift einfügen!

    Solange Aussagen wie: Schilderwald, Autofahrern kann nicht zu viel Aufmerksamkeit abverlangt werden, es wird doch nicht zu schnell gefahren, der Verkehr steht doch immer, gab es denn schon Tote und ähnliche faktenarme Aussagen als Grundlage für das Nichtstun hergenommen werden, wird sich nichts ändern. Es ändert sich auch nichts, wenn immer nur nachgeschaut wird, was das Gesetz vorschreibt, damit daraus abgelesen werden kann, was verboten werden kann.
    Offenkundig will der Gemeinderat sich faktenarm durch das Thema durchmogeln. Dies in der Hoffnung, möglichst wenige Tutzinger ließen sich aktivieren. Gönnerhaft wird sogar gesagt, man werde auf die Stimme der Tutzinger hören. Das passt aber gar nicht zu der Sitzung des 26.04., bei der einvernehmlich einer Basisdemokratisierung abgeschworen wurde.
    Wie wäre es, endlich einmal die Fakten, was die Tutzinger eigentlich wollen, so auf den Tisch zu legen, dass der Gemeinderat gezwungen wird, von Dampfplaudereien runterzukommen. Dazu muss er das Thema so strukturieren, dass auch jeder die Entscheidungsgrundlagen des Gemeinderats versteht.
    HF

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