Die Meldung kam Donnerstagabend: Tengelmann wird zerschlagen. Seit unserer Kindheit haben wir bei Tengelmann und Kaiser’s eingekauft. Den KONSUM kannte ich gar nicht, aber den Spar. Ernährung und Einkaufen waren Synonyme für Kaiser’s-Tengelmann. Besonders in Tutzing, wo es mit Plus in der Hallberger Allee auch lange einen „Billig-Tengelmann“ und mit „kd“ in der Hauptstraße einen Tengelmann’schen Mini-Rossmann gab. Und jetzt die Nachricht: aus – Schluss – gar is’s. Weil sich das Geschäft nicht mehr lohnt, sagt Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub. Wochenlang haben wir uns gefragt, warum sich dann Edeka und Rewe wie rollige Katzen um dieses „nicht-lohnende-Geschäft“ balgten. Da wird Wirtschaftswissenschaft zur Wirtschaftstollheit. Und nun? Wieder verschwindet ein Wirtschaftswunder so wie vorher schon Grundig, AEG, Hertie und viele andere „Player unserer Vergangenheit“ aus unserem Leben. Wir überstehen das, gewöhnen uns an Aldi, Lidl, Norma – Marken statt Namen. Trotzdem: Traurig ist es irgendwie schon. Alles wird neu. Was wird konkret passieren? Die Märkte werden nun einzeln verkauft werden, in Tutzing vielelicht auch gleich das Dreier-Pack.

One Reply to “3 x Tengelmann, 1 x kik – was nun?”

  1. Nachdem nun Klarheit in Sachen Tengelmann zu herrschen scheint, ist plötzlich wieder eine Frage auf dem Tisch: Wie lange wird das halten, was derzeit als Lösung angeboten wird? Und noch eine Frage liegt auf dem Tisch: Was hat damit eigentlich der Gemeinderat zu tun?
    Tutzing hat im Vergleich zu anderen Regionen ein Überangebot an Märkten; entweder am Ort selbst oder an den Grenzen der Nachbargemeinden. Der schleichende Preiskrieg stellt das Gesamtkonzept infrage. Leidtragende sind die Beschäftigten! Der Preiskrieg ist jedes Wochenende im Briefkasten zu besichtigen. Mit Werbung: 2,5 Kg Wegwerfpapier pro Wochenende. Als ob die Beworbenen nicht wüssten, wie viel Märkte und immer nur Supersonderpreise es gäbe. Die Werbung verkauft uns für völlig blöd, im …,99-Bereich.
    Was das mit dem Gemeinderat zu tun hat? Ganz einfach, dieser müsste einmal nachhaltig darüber nachdenken, was die lächerliche Bemerkung, Wettbewerb belebe das Geschäft und die Tutzinger sollten sich darüber freuen, auslösen kann.
    Vielleicht kommt mit der Hauptstraße auch dieses überfällige Thema der Überversorgung mit Märkten und des dazugehörigen Papier-Mülls auf den Tisch.
    HF

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