Wenige Tage nach der Stichwahl zum Bürgermeisteramt mag man feststellen, dass die erschreckend geringe Wahlbeteiligung von nur 55 % eine schallende Ohrfeige für die bisherige politische Riege Tutzings war. Es ist nicht gelungen, die Bevölkerung in ihr Wirken einzubeziehen, Distanz ab- und Vertrauen aufzubauen oder gar Freunde zu gewinnen. Der Tipp von Professor Heinrich Oberreuter am Freitag, 26.01.2018, im Roncallihaus „Wenn man einem Gemeinderat erst sagen muss, dass er zu seinen Bürgern gehen soll, dann muss man ihn auch fragen, warum er überhaupt Gemeinderat geworden ist“, kam für Tutzings Führungsteam viel zu spät. Der Siegerin haben 68 % der Wahlberechtigten ihre Stimme verweigert. Entsprechend ist die Zustimmung von 32% der Wahlberechtigen eine schmale Basis für ihr zukünftiges Wirken.
Der Wunsch einer klaren Mehrheit jener, die sich überhaupt zur Wahl aufrafften, heißt offenbar „Immer weiter so“. Darauf haben die Freien Wähler mit ihrer Kandidatin gesetzt, die seit 27 Jahren deren Gemeinderätin ist und seit 2014 auch 3. Bürgermeisterin war. Die erfolgreiche Pferdewirtin und Biobäuerin steht für Kontinuität, Tradition und Heimat. Wer sie in ihrem „Reich“ an der oberen Traubinger Straße erlebte und näher kennt, schätzt ihre menschliche Wärme, Geradlinigkeit und Zuverlässigkeit. Mit dem neuen Auftrag der Bürger wird sich ihr Leben total ändern: vom Pferdestall ins Bürgermeisterzimmer. Wir von der TUTZINGER LISTE gratulieren Marlene Greinwald und werden sie unterstützen, wenn und wo immer sie sich für Tutzings Zukunft einsetzt.
Im Frühjahr 2020 steht uns jedoch bereits die nächste Wahl ins Haus. Ein verjüngter Gemeinderat wird die neue Bürgermeisterin dann unterstützen. Zahlreiche Räte werden – ggf. aus Altersgründen – von einer erneuten Kandidatur absehen. Da stellt sich bei der derzeitigen Tutzinger Politik(er)müdigkeit die Frage, ob sich wohl in den kommenden zwei Jahren neue, junge Anwärter für die frei werdenden Plätze auftreiben lassen. Anwärter, deren heißestes Hobby dann TUTZING heißen müsste. Tutzing und seine neue Bürgermeisterin benötigen 2020 einen zukunftsfähigen Gemeinderat. Die TUTZINGER LISTE wird alles tun, dass es so kommt, wie es kommen soll.
Unterstützen Sie uns dabei durch Ihre Mitgliedschaft oder durch aktive Mitwirkung bei unseren Projekten. Auch unsere Internetseite steht Ihnen als Plattform zur Verfügung. Nutzen Sie die Kommentarfunktion (unter jedem Beitrag), zeigen Sie Ihre Anteilnahme an Ihrem Tutzing, zeigen Sie Ihren Mut zum Mitmachen.
Anmerkung der TL Redaktion: Sehr geehrte/r Herr/Frau „Will auch mal was schreiben“ wir hätten Ihren Post/Kommentar zu diesem Artkel gerne veröffentlicht. Sie haben nur keinen Namen/E-Mail hinterlassen. Das macht uns eine Veröffentlichung unmöglich. Wenn Sie möchten, melden Sie sich bei uns… Danke!
Die Wahl ist vorüber, also weiter so wie bisher?
Sanierung der Hauptstraße? Teil eines Gesamtkonzepts oder kostensparendes Flickwerk?
Die häufig während der Foren geäußerte Ansicht scheint immer noch Bestand zu haben, die Hauptstraßensanierung diene vorrangig der Entzerrung der Verkehrssituation, damit ein kontinuierlicher Verkehrsfluss gewährleistet werden kann. Das Interview mit dem CSU-Kandidaten ließ hoffen, die inzwischen insgesamt total verfahrene Situation (terminlich und inhaltlich, Auswahl der Beteiligten) könnte zu der grundsätzlichen Frage führen, ob überhaupt ein eindeutig definiertes Sanierungsgebiet vorliegt. Wäre das der Fall, müsste im Zuge einer städtebaulichen Grobanalyse ein gesamtes Sanierungsgebiet ermittelt werden. Dieses Gebiet zeigt dann nämlich die erheblichen Defizite Tutzings. Städtebauliche Aspekte sind von einem Fachplaner für Städtebau durchzuführen, weniger von Straßenbauern.
Über diesen Weg städtebaulicher Aspekte ist dann auch der Zugang zu umfangreichen Fördertöpfen gegeben. Von allen Städten in gleichartiger Situation voll genutzt, nur (noch) nicht von Tutzing.
Allen bisherigen Informationen der Verwaltung ist nicht zu entnehmen, wo welche Fördertöpfe überhaupt existieren und warum diese nicht oder vielleicht doch in Anspruch genommen werden.
Diese aus München kommende Frage, ob Tutzing denn überhaupt an die vielen Fördertöpfe herangegangen ist oder diese denn auch kennt, führt zu der Frage an die TL und den Interviewten, wie es damit steht. Die Hauptstraße lediglich zu einer Spielwiese des Straßenbauamtes und der „Freie-Fahrt“-Ideologen zu machen, das ist zu wenig und freut nur das Staatl. Straßenbauamt, interessiert am nichtstockenden Verkehrsfluss.
Versprochen wurde den Tutzingern etwas völlig anderes. Nämlich eine ganzheitliche Betrachtung des Werkes, das mehrere Generationen betreffen wird.
Tutzinger Liste, Sie haben das Thema aufgegriffen, wo bleibt die Antwort der Verwaltung?
HF