Im März 2017 wandte sich die TUTZINGER LISTE direkt an den Bahnvorstand Ronald Pofalla. Anlass: Der miserable Zustand des Tutzinger Bahnhofs. Genauer: Seit Oktober 2016 gibt es keine Toiletten im und um den Bahnhof herum.

Auffallend war auch ein Zeitungsartikel über das neue Café Käthe. Darin beschwerten sich die Betreiber (mit Recht) über den starken Ansturm von Reisenden, die das Lokal ausschließlich als Toilette benutzen möchten. Sie machten damit  ebenfalls sehr wirksam auf die Situation des Bahnhofs aufmerksam. Wer einmal genauer im Gebäude – auch außerhalb der Gebäude – herumschnüffelt, wird jede Menge Beweise riechen und sehen.

Wir baten Herrn Pofalla schriftlich und der Lage deutlich angemessen um eine unterstützende Kenntnisnahme, damit in Tutzing ankommende Reisende nicht mehr weiterhin mit einem derart schäbigen Erscheinungsbild einer ehemals doch sehr angesehenen Bahnhofsstation  konfrontiert werden müssen.

Ende April erhielten wir nun Post von der Bahn: Die Bahn beschreibt den „erst 2013 barrierefrei ausgebauten“ Tutzinger Bahnhof „…in einem sehr guten Zustand…“ Lediglich das Empfangsgebäude befinde sich im „Verkaufsportfolio“ der DB. Es stehe in keinem „…wirtschaftlichem Verhältnis für die DB, hier Investitionen zu tätigen…“ Es seien die Toiletten aufgrund von Vandalismus geschlossen worden“. Und: „…. möchte jedoch noch erwähnen, dass das Vorhalten von Toiletten an Bahnhöfen dem kommunalen Wirken zuzuordnen ist…“

Man kann die Botschaft an uns heraushören: Bahnangelegenheit sind nur Zug, Gleise und Bahnsteige. Die Fahrgäste sollen zahlen und sich alles weitere verkneifen.

Und wenn Sie, liebe Leserin, lieber Leser, eine Gaststätte betreiben, verstehen Sie bitte die Nöte mancher mit der Bahn angereister Gäste Tutzings. Sie werden es Ihnen danken. Mit der „freundlichen Toilette“ wurde bereits ein Beginn der Selbsthilfe gestartet.

Wir bleiben dran!

 

PS:  Den offiziellen Bahnhof-Steckbrief finden Sie hier. 

4 Replies to “Bahn braucht keine Bahnhofstoilette!”

  1. Ich bin sicher, dass sich die Bahn bald darum kümmert und den Zustand des Bahnhofs verbessert. Sicherlich ist dies nicht der einzige Bhf, dem es an Toilette, Ticketautomat, Sitzplätze, etc. fehlt. Es kann nunmal nicht immer alles sofort klappen, übt euch etwas in Geduld! LG Ralf

  2. Die Bahn schafft sich ab!
    Leider auch deshalb, weil Bahnreisende am Zielpunkt in Tutzing (und auch in Starnberg) von einem ungemütlichen und schäbigen Bahnhof empfangen werden! Schade, ich werde wohl weiterhin lieber mit dem Auto unterwegs sein (müssen!).

    1. So schäbig ist der Tutzinger Bahnhof auch wieder nicht, daß man lieber mit dem eigenen Auto fährt. Ein wichtigeres Hinderniss ist eher, daß man für sein Auto rund um den Bahnhof keinen Parkplatz mehr findet. Die Autos der Bahnbenützer stehen in allen anliegenden Straßen. Es gibt so viel Infrastruktur in Tutzing, daß das fehlende Bahnhofs-WC nicht als „Wichtig“ auffällt.

  3. So isses nun mal, wenn Behörden es mit Behörden zu tun haben. Energisches Abwarten ist das Allheilmittel, einer der Beteiligten wird schon aufgeben.
    Die Bahn AG ist allerdings eine Aktiengesellschaft, geführt von einem Vorstand/Aufsichtsrat, der sich auch noch selbst kontrolliert. Man sehe sich hierzu die Besetzung des Vorstands/Aufsichtsrates einmal näher an. Am besten auf der Zeitachse seit Beginn der Umwandlung durch den erfolgreichen Sparkommissar Mehdorn; dann wird klar, weswegen ein Antwortbrief so aussieht, wie hier wiedergegeben. Was haben Bahnhofstoiletten mit der Erhöhung der Bahnsteigkanten zu tun? Auch wenn die Bahn behauptet, der Bahnhof stünde zum Verkauf, gilt: Solange die Bahn Eigner des Bahnhofs ist, ist sie dafür verantwortlich.
    Und solange unser Gesamtgemeinderat ein Bahn-Thema nach dem anderen meint aussitzen zu können, ist es nicht verwunderlich, wenn die Bahn das Spiel mit Erfolg mitmacht. Der Gemeinderat möge doch endlich einmal herausfinden, wie und wo etwas anzupacken sei, als nur dauernd festzustellen, warum etwas nicht gehen könnte. Der Bahn ist das bisher alles wurscht; wichtig aber ist, in anderen Ländern an Bahn-Aktivitäten beteiligt zu sein. Die Bahn reagiert, wie häufig die Politik, nur auf massivsten Druck. Schicken wir doch einmal unsere Freinacht-Akteure vor die Haustür der Bahn-Aufsichtsräte!
    HF

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