Tutzing befindet sich nun in Sachen Bahnhof in einer sehr heiklen Situation. Ein Entgegenkommen der Bahn ist nicht zu erwarten; zumindest haben sich der Vorstandsvorsitzende und der Aufsichtsratsvorsitzende so durch einen für Bayern zuständigen DB-Verantwortlichen erneut geäußert. Inwieweit die Schlagkraft hiesiger Kommunalpolitiker ausreicht, mit Hartnäckigkeit an der leidigen Bahnhofsangelegenheit dranzubleiben, wird sich zeigen, sobald der Gemeinderat mit Verwaltung willens ist, sich der Angelegenheit nachhaltig anzunehmen.
Reicht das Einsichtsvermögen derzeitiger Amtsträger nicht aus, müssen die Tutzinger selbst vermutlich etwas intensiver als bisher auf ihre Mandatsträger zugehen. Im Volksmund nannte man das früher, jemanden zum Jagen zu tragen.
Die Bundesbahn übersieht immer häufiger, welchen Auftrag aus dem Grundgesetz heraus sie hat und welche Verantwortung die oberste Führung und deren Kontrollgremien haben.
Interessanterweise könnte sich ein Weg anbieten, der im Internet unter „Sechs populäre Mythen über Bahnhöfe“ zu finden ist. In dem Sinne werden wir mit der Bahn noch einmal sprechen müssen.
Letztem Satz des TL-Beitrages ist zu entnehmen, die Verwaltung müsse nun unverzüglich auf dem heißen Eisen „Bahnhofs-Toiletten“ herumklopfen, bis es im Sinne einer für alle Besucher zufriedenstellenden Lösung geformt ist. Denn auf verschiedenen DB AG-Internetseiten ist tatsächlich zu lesen, dass das Thema grundsätzlich bekannt ist und sogar lösungsorientiert behandelt werden kann. Die genannten Mythen sind übrigens seit dem Frühjahr 2017 im Netz, Tutzings Bahnhof stinkt offiziell seit Herbst 2016. Wo blieb denn die Verwaltung in ihrer Verantwortung, Schaden von Tutzing fernzuhalten?
Dass die Bahn mit offenem Hut durch die Gegend läuft und den Kommunen eigeninitiativ Lösungen anbietet, kann nur Tutzing glauben. Tutzing aber muss zur Bahn gehen und dort so lange für das berechtigte Interesse Tutzings werben, bis auch die Bahn versteht, es sei sogar in ihrem Interesse. Wozu haben wir eine Bürgermeisterei?
Nicht auf die Bahn AG herausreden kann sich die Verwaltung hinsichtlich häufig geschlossener Toiletten an der Brahmspromenade; von der EAT bis zum nördlichen Freibad! Hier sind Einfallsreichtum und Lösungsbereitschaft seitens der Verwaltung gefragt. Und nicht so lapidare und tatsächlich praktizierte Antworten wie: Zusperren, weil nicht anders möglich!
Die Kosmopoliten hiesiger Verwaltung werden auch für’s Nachdenken bezahlt, wenn schon das Vordenken nicht funktioniert.
HF
Na, na, Ihren Kommentar könnten Sie jetzt eigentlich zurückziehen, wenn Sie den Beitrag in der morgigen SZ anlässlich des MP-Besuchs in Tutzing analysieren. Vielleicht hätte die CSU dem MP besser ein Modell des Bahnhofs Tutzing überreichen sollen, mit Riechprobe.
SZ-Auszug 06.07.2107:
Als die CSU-Kreisvorsitzende Stefanie von Winning ihm als Geschenk ein Modell des Feldafinger Bahnhofs für seine Modelleisenbahn überreichte, antwortete Seehofer: „Glauben Sie ja nicht, dass die nur im Kreis rumfährt. Voll digital, alles zum Programmieren und ich kann’s“. Zitat-Ende.
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/tutzing-seehofers-schmonzetten-1.3576728
… auf die Idee der Kommentarkorrektur kam ich beinahe auch. Aber nur beinahe, denn mit dem SZ-Text (Internet) kann auch der Schluss gezogen werden, man lenke erneut und bereits ungeduldig vom Schmuddelkind Bahnhof Tutzing ab und will einfach nicht, dass der für paar Stunden im nach eigenen Worten „Paradies“ weilende Potentat einen heruntergekommen Bahnhof sieht. Oder ist für die Tutzinger Politgewaltigen der Bahnhof bereits abgefahren? Kein Wort zum Bahnhof von der CSU; als ob es ihn nicht gäbe, den Bahnhof. Natürlich ist der Feldafinger Bahnhof ein schönes Geschenk, hauptsächlich aber für Kenner und Interessierte einer ruhmreichen Bahnhofsepoche. Schämt sich etwa die Tutzinger CSU für ihre Dauerbaustelle, den Bahnhof? Der Bahnhof kann übrigens nichts dafür. Die, die seit Jahren wegschauen, die können etwas dafür! Paradiesische Selbstheilungskräfte gibt es nicht; auch nicht in Tutzing.
HF