Der Autoverkehr in der Kustermannstraße hat aufgrund der laufenden Sanierung und Neugestaltung der Hauptstraße sichtlich zugenommen. Die Umleitung von und zur B2 wird sehr gut angenommen. Regelmäßig sind hier jetzt auch vermehrt Raser unterwegs – trotz „Tempo 30“. Für Anwohner und Fußgänger ist dies nicht nur ärgerlich sondern (lebens)gefährlich, da die Kustermannstraße keinen vollständigen Gehweg hat. Bitten der Anwohner an die Gemeinde, wenigstens für regelmäßige Geschwindigkeitskontrollen zu sorgen, blieben bislang erfolglos.

Anwohner haben jetzt die Tutzinger Liste (TL) gebeten, sich des Problems anzunehmen. Anlass war, dass ein Schulkind seinen Eltern unter Tränen berichtete, dass es auf dem Heimweg fast angefahren worden wäre. Die TL hat daraufhin mehrere Anwohner befragt. Die Befragten, darunter auch Mitglieder der TL, bestätigten die gefährliche Verkehrssituation – insbesondere für Fußgänger. So berichtete ein Anwohner, dass er selbst fast angefahren wurde. Ein anderer, dass er auf seinem Heimweg auf Höhe der Kinderoase e.V. beobachtete, wie sich eine Mutter mit ihrem Kind auf dem Arm erschrocken mit einem Sprung zur Seite vor einem PKW mit überhöhter Geschwindigkeit in Sicherheit brachte.

Der Bürgerverein Tutzinger Liste hat am 03.05.2023 den Geschäftsleiter der Gemeinde, Herrn Marcus Grätz, informiert und Vorschläge zur Entschleunigung der Kustermannstraße unterbreitet. Das Schreiben hat Marcus Grätz dankenswerter Weise bereits am Tag darauf beantwortet. Basierend auf dieser Antwort sind für die Kustermannstraße, die wegen ihrer Verbindung zur B2 als neuralgische Tutzinger Verkehrsverbindung gilt, folgende gemeindliche Verbesserungen und Änderungen vorgesehen:

  • Die Sanierung der Kustermannstraße ist bereits nach Beendigung des Hauptstraßenumbaus geplant.
  • Betreffend die Abtretung von Privatgrund für den Gehwegbau wird die Gemeinde nochmals Anlieger ansprechen.
  • Es sollen demnächst Geschwindigkeitsmessgeräte aufgestellt werden, die den Fahrern die Geschwindigkeit anzeigen.
  • Hinweisschilder „Achtung Kinder“ sollen im Bereich der Kinderoase e.V. von der Gemeinde aufgestellt werden. Die TL wird aufgrund des jüngsten Vorfalls anregen, dass Anlieger zusätzlich sog. „Street Buddys“ (Schilder in Kinderform und -größe in leuchtenden Farben und Fahne) aufstellen.
  • Die Gemeinde wird die polizeiliche Verkehrswacht über die Notwendigkeit von Geschwindigkeitskontrollen (Tempo 30) informieren. (Achtung: auch das Stopp-Schild an der Ecke Heinrich-Vogl-Straße wird regelmäßig mißachtet!).
  • Die Gemeinde wird über die Presse einen Appell an die Autofahrer richten, die Geschwindigkeitsbegrenzung in der Kustermannstraße zu beachten – insbesondere „Tempo 30“ (z.B. in Obertraubing und die gesamte Strecke zwischen der Bahnunterführung und dem Tutzinger Ortseingangsschild).

Zusätzlich hat der Bürgerverein darum gebeten, dass die Parkverbotsschilder, die sonst nur in den Wintermonaten zur ungehinderten Durchführung des Winterdienstes aufgestellt werden, möglichst noch diese Woche entfernt werden. So kann die Kustermannstraße wieder durch parkende Autos eingeengt werden, was ebenfalls zu deren Entschleunigung führt. Im Moment sei dies aber aufgrund verschiedener Baustellen und des eventuellen Glasfaserausbaus nicht möglich. Das Anliegen wird aber nochmals im Verkehrsausschuss behandelt werden.

Hinsichtlich der Durchführung von polizeilichen Geschwindigkeitskontrollen hatten die Bürger, die Aussage erhalten, dass diese leider nicht möglich seien, da wegen der Neigung der Straße keine ebenen Flächen zu finden seien, die für die Aufstellung der Messgeräte erforderlich wären. Hier hat sich bereits ein Anwohner bereit erklärt, seinen an der Straße befindlichen Parkplatz zur Verfügung zu stellen. Es bleibt zu hoffen, dass Dank der Unterstützung der Gemeinde, die Geschwindigkeitsüberwachung nun kurzfristig von den zuständigen Stellen vorgenommen wird – und den Verkehrssünder Strafen gemäß dem Bußgeldkatalog auferlegt werden.

Wir haben auch die Kontrolle der Einhaltung der Tonnagebeschränkung angeregt. Denn diese wird ebenfalls regelmäßig nicht eingehalten. Diese Überlastung der Straße, die nicht für den Schwerlastverkehr ausgelegt ist, führt zu Straßenschäden, die kostenintensive Reparaturmaßnahmen nach sich ziehen.

Schließlich hat der Bürgerverein darum gebeten sicherzustellen, dass sich die oben genannten Maßnahmen über die ganze Kustermannstraße erstrecken werden, also insbesondere den Anwohnern in Obertraubing ebenfalls mehr Sicherheit bringen.

Traurig aber wahr, dass es immer noch Autofahrer gibt, die weder auf Anwohner, Fußgänger, Radfahrer noch die Umwelt Rücksicht nehmen – und auf die Straßenverkehrsordnung pfeifen.

Die Verkehrsproblematik der Kustermannstraße als Bildstrecke:


Aufgrund der Umleitung hat der Verkehr in der Kustermannstraße stark zugenommen. So auch die Zahl der Raser, die sich nicht an „Tempo 30“ halten. Das ist insbesondere für Fußgänger gefährlich, da die Straße nur in einem kleinen Abschnitt einen Gehweg hat.

 

 

Es kommt für Fußgänger, darunter auch Schulkinder, vermehrt zu gefährlichen Situationen, denn der Gehweg beginnt erst an der Ecke zum Mitterfeld und endet bereits auf Höhe der Kustermannnstraße 26b.

 

 


Die TL bittet die Gemeinde u.a. für Geschwindigkeitskontrollen zu sorgen, „Achtung Kinder“ – Schilder aufzustellen und zur Entschleunigung des Verkehrs die sonst nur im Winter zur Durchführung des Winterdienstes angebrachten Parkverbotsschilder kurzfristig zu entfernen.

 


Zahlreiche Autofahrer beachten die Stopp-Schilder nicht, die in der Heinrich-Vogl-Straße zur Überquerung der Kustermannstraße zu beachten sind. Auch dadurch kommt es für Fußgänger immer wieder zu gefährlichen Situationen.

 

 


Aber auch Radfahrer sind durch die Nichteinhaltung des Stopp-Schildes gefährdet. z.B. wissen viele Fahrer nicht, dass der Verkehr durch die Unterführung für Radfahrer gestattet ist. Auch fallen durch die Umleitung vermehrt ortsfremde Autofahrer auf, die widerrechtlich durch die Unterführung fahren.

One Reply to “Bürgeranliegen: Kustermannstraße muss entschleunigt werden!”

  1. Vielen Dank für den Beitrag und das Engagement der TL in diesem Bereich. Die Kustermannstraße steht hier exemplarisch für das Vollversagen der Tutzinger Gemeinde in Sachen Verkehrsplanung und Verkehrmanagement.
    Die fast identische Situation finden wir in der Traubinger Straße vor. Täglich kommt es zu knappen Situationen durch die kosequente Missachtung der Tempo 30 Zonen durch ignorante VerkehrsteilnehmerInnen. Keineswegs nur solche in der SUV Klasse.
    Die Lindemannstr. und Oskar Schüler Str. / Kirchenstr. offenbaren das Versagen ebenfalls. Hier können wir uns glücklich schätzen über die Trägheit der Bauarbeiten an der Brücke Schluchtweg, die übergangsweise für eine angenehme Verkehrsberuhigung sorgt. Von den Unterführungen Höhenberg und Kustermannstraße und der Hauptstraße ganz zu schweigen.

    Es wäre zu wünschen, dass sich die TL diesem polarisierenden Thema „Verkehr in Tutzing“ im Sinne der Bürgerinnen und Bürger annimmt und eine Verbesserung herbei führt.
    Denn schlechter kann es nicht werden.

    Wo unterstützt werden kann tue ich das gerne konkret.

    Viele Grüße
    Korbinian Schlingermann

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