Am 22. Juni 2015 hatte der Bürgermeister wieder ins Roncallihaus eingeladen, um die Ergebnisse des Bürgerforums vom 23. Januar 2015 zu präsentieren. Wie ich hörte, waren wenige Bürger dort, geschätzt nur jeder Fünfte von den ca. 180 Anwesenden, die im Januar ihre Meinung geäußert hatten. Der Gemeinderat war bereits informiert worden.

Der Stadtplaner Martin Büscher, der zusammen mit Prof. Burgstaller das Projekt leitet, präsentierte die Ergebnisse. Von den im Januar Anwesenden sowie nachgereichten Handouts lagen insgesamt 2.281 Meinungsäußerungen vor. Sie betrafen das Zentrum allgemein, den Bereich Bahnhofsplatz/Bräuhausstraße, die Hallbergerallee, die Hauptstraße und die Schloßstraße.

Daraus entwickelten die Stadtplaner Visionen, so beispielsweise die weitgehend autofreie Hauptstraße. Auf der Höhe des Tengelmann-Marktes in der Ortsmitte könnte mit gestalterischen Mitteln eine Platzwirkung erzielt werden. Neben der Belebung der Ortsmitte werden u.a. familenfreundliches Wohnen bei gleichzeitiger Begrenzung der ausufernden Bautätigkeit, Verbesserungen für Radfahrer und Fußgänger oder weitere Freizeitangebote gewünscht.

Wichtig ist, dass wir an den Ideen weiterarbeiten, diese zu städtebaulichen Zielen der Gemeinde weiterentwickeln und diese Ziele, weiter  konkretisiert, in die verschiedenen Bebauungspläne einarbeiten. Diese Ziele reichen weit über Morgen und Übermorgen hinaus, die Bebauungspläne sollen ja Bestand haben und zukunfstfähig sein. Sollte also einmal auf dem – privaten – Grundstück, auf dem sich der Tengelmann-Markt Mitte befindet, neu gebaut werden, sollte die vordere Baulinie etwas zurückspringen, wie es in der möglichen Neugestaltung der Tutzinger Hauptstraße präsentiert wurde. Im Gegenzug könnte die Bebauung im hinteren Bereich etwas erhöht werden.

Dass hier eins in andere greift, wurde auf derSitzung des Bauauschusses am 23. Juni 2015 deutlich: Einstimmig wurde der Satzungsbeschluss zum Bebauungsplan Nr. 78, Teilbereich 1, gefasst, der die dreieckige Fläche bildet, die durch Hauptstraße, Oskar-Schüler-Straße und Traubinger Straße eingegrenzt wird. Darin ist der erwähnte Rücksprung eines neuen Gebäudes auf dem Gelände des Tengelmann-Marktes in der Ortsmitte enthalten. Wenn jetzt mit Hinblick auf die geplante Sanierung der Hauptstraße für dieses Gebiet weitere städtebauliche Ziele konkretisiert werden, muss der Bebauungsplan noch einmal geändert werden, was durchaus üblich ist. Mit der Konkretisierung gewünschter Gestaltungen der Hauptstraße müssen wir rechtzeitig fertig sein, wenn das Straßenbauamt Weilheim mit der Sanierung bzw. deren konkreter Planung beginnen will. Neben dem richtigen Timing gilt, das Auge für das realistisch Machbare zu behalten: Welche Vorhaben können im Spannungsfeld zwischen öffentlichen und privaten Interessen sowie knapper Kassen umgesetzt werden.

Den Bericht des Starnberger Merkurs über das Bürgerforum II finden Sie hier:

Bürgerforum II_STAM_24-06-2015

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