11.11.2015 – Der Bürgermeister lud ein und viele kamen – darunter auch einige Mitglieder des Gemeinderats – volles Haus! Herr Krug machte eine gute Figur, berichtete von vielen gelungenen Projekten, Vorhaben und gelösten Problemen in Tutzing, um Tutzing und um Tutzing herum. Lob von Krug – gleich zum Start – zum einen für die gute Zusammenarbeit mit dem anwesenden Landrat Karl Roth und zum anderen für das gute Miteinander aller 13 Bürgermeister im Landkreis.

Krug warf den Beamer an und strahlte los. Folie eins: Die Finanzen haben sich verbessert. Sind wir also bei den Einnahmen wieder an Zahlen angelangt, die in der Gemeinde in Zeiten von Roche so üblich waren. Klingt gut – soll noch mehr werden, darum will sich der Bürgermeister kümmern und gute Voraussetzungen dafür schaffen.

Folie zwei: Beachvolleyballplatz ist, trotz aller Widerstände, nun fertig.

Folie drei: Der Radweg nach Kampberg, der – so Krug – „grundlos“ gebaut wurde. Nein, nicht falsch verstehen! Herr Krug beschrieb so, sehr treffend, den desolaten, quasi nicht vorhandenen Untergrund, auf dem der Weg mit viel Ingenieurskunst gebaut wurde.

Dann Folie für Folie Verkehr und Bauen: Es wird noch im November eine „Vollampel“ an der Hauptstraße/Oskar-Schüler-Straße geben. Die Hauptstraße erhält eine Insel auf der Höhe von Lidl und am Johannishügel. Dann wird der Busverkehr ausgebaut, die Linie 958 soll auch am Wochenende eine stündliche Taktung erhalten. (Details dazu können Sie im Blog von unserem Gemeinderat Wolfgang Behrens-Ramberg lesen). Tutzing wird sogar zum Bus-Pilotprojekt im Landkreis.

Dann hatte es einige Schul-Folien: Das Gymnasium bleibt unter Tutzinger Trägerschaft, wird aber zukünftig finanziell bei Investitionen und im Unterhalt massiv vom Landkreis unterstützt.

Klick, nächste Folie: Hier der Bericht zum Stand der Baustelle Kinderhaus bei der Rotkreuzalm. In nur 8 Monaten ist der erste Bauabschnitt (Waldorf-Kindergarten, BRK Hauptgebäude und Kinderkrippe geschafft, ohne dass der laufende Betrieb unterbrochen bzw. ausgelagert werden musste. Nun geht es an den Bau des 2. Flügels mit dem BRK-Kindergarten.

Klick, nochmal Schule: Die Mittelschule wird saniert und erweitert, es soll unter Anderem eine Cafeteria, ein Parkhaus im Ortskern entstehen und es ist angedacht die Gemeindebücherei dorthin umzusiedeln, um im Rathaus Platz zu gewinnen. Kosten: rd. 5,5 Mio. Krug merkte in diesem Zusammenhang an, dass die desolate Mittelschule mit 85000 kWh/Jahr aktuell den dreifachen Energiebedarf des in Vollzeit genutzten Rathauses verbraucht.

Nächste Folie nochmal Bauen: Es werden durch den Verband Wohnen im Kandkreis Starnberg rd. 60 Sozialwohnungen am Kallerbach entstehen. Gleichzeitig führte BGM Krug an, dass die Gemeinde mit Einheimischenmodellen aufwarten wird, sobald die dafür notwendigen Flächen erworben sind.

Weiter, Folie für Folie, die neue Tutzinger Website, das tolle Kulturprogramm, Ferienprogramm und Lob und Dank an die Verantwortlichen, Vereine und die Kulturreferentein Frau Grande. Großes Dankeschön an das Ehrenamt und an alle Mitglieder des Helferkreises. Offenbar klappt im Dorf dadurch die Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge in den 3 Standorten besonders gut. Das lobte auch Landrat Roth im Verlauf der Veranstaltung. So gegen 20:15 endete die Präsentation und Krug bat um Fragen der Bürger. Hier ein paar Highlights:

Die Frage des TSV-Chefs Dillmann, ob die Tutzinger Turnhalle für Flüchtlinge zur Debatte steht, wurde von Krug direkt an den Landrat weitergereicht. Dieser teilte mit, die Halle in Tutzing sei „außen vor“, da in Tutzing viele Schulen nur eine Halle zur Verfügung hätten. In anderen Gemeinden gäbe es ein anderes Hallen/Schulen-Verhältnis, da könne dann eher eine Halle belegt werden. Tutzing habe im Übrigen bereits jetzt mehr Flüchtlinge aufgenommen als es muss. Er sprach dafür den Bürgern/Helfern seinen Dank aus.

In den Beiträgen der Bürger ging es fortan sehr viel um Verkehr, Gefahren, Einbahnregelungen und darum, hier und dort nicht hin-, durch oder vorbei zu kommen – und wenn dann nur mit langen Wartezeiten. Im Falle der Bräuhausstraße als Raser- und Gefahrenpunkt, teilte Krug mit, dass hier alles erst einmal so bleibt. Der gesamte Bereich müsse vom Verkehrsplaner geplant werden und dies sei bereits als Thema im Gemeinderat angesetzt.

Der Hinweis eines Tutzingers, dass gerade in den Morgenstunden im Dorf sehr schnell gefahren wird und er deshalb empfiehlt, zu diesen Zeiten Messungen durchzuführen, wurde von Herrn Krug abgeblockt. Seiner Meinung nach steht das in keinem Kosten-/Nutzen-Verhältnis, zumal die Tutzinger im allgemeinen nicht so schnell fahren würden.

Nach dem Rasen ging es zum Parken: Am Parken der Pendler am Bahngelände und in den Seitenstraßen entzündet sich Unmut der Anwohner. Krug berichtete von Gesprächen mit der Bahn. Er glaube, dass bessere Bahnpreise und der Ausbau des Busnetzes die beste Möglichkeit böten, die Pendlerautos aus dem Ort zu bekommen.

Einige Tutzinger hakten beim Kallerbach nach und fragen, wo denn in Tutzing Einheimischenmodelle entstehen würden. Herr Krug erwiderte, dass die Vergabe der Sozoialwohnungen nicht im Ermessen der Gemeinde läge, sondern  – entsprechend der Vergabekriterien – der Verband Wohnen als Eigentümer. Für zukünftige Einheimischenmodelle wolle er aktuell keine möglichen Standorte veröffentlichen, um Preistreiberei zu verhindern.

Ein Bürger fragte, warum die Kaserne in Feldafing nicht für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt würde. Landrat Roth antwortete, dass er hierzu angefragt hätte. Der verantwortliche Feldwebel ist wohl dagegen. Roth hat nach seinen Aussagen Frau von der Leyen und Ministerpräsident Seehofer angeschrieben, um hier Druck zu machen.

Der Tutzinger Feuerwehr-Vizekommandant forderte eine Ampelschaltung für zukünftige Vollampel, damit Kameraden schnell zum Einsatz kommen können. Krug dazu: „Müssen wir besprechen…“

Eine Frage kam noch aus der Runde zum Thema Seehof. Was geschieht hier? Krug verwies auf bestehende Bebauungspläne mit der Vorgabe einer Hotelnutzung. Er will 2016 damit beginnen, dass hier „etwas für die Bürger“ entstehe. Er will verhindern, dass eine Chance für die Ortsentwicklung vertan wird..

Das „Räumkommando“ der Veranstaltung stellte Frau Nimbach von den GRÜNEN, die einen Kallerbach-Einheimischenmodell-Monolog anstimmte, der die Anwesenden in Gruppen zum Aufbrechen animierte. Eine Aufforderung aus dem Publikum, das Thema bitte im Gemeinderat zu besprechen, sowie Krugs Verweis auf die zu Beginn geäußerte Bitte an die Gemeinderäte, diesen Abend den Bürgern zu überlassen und sich mit Wortmeldungen zurückzuhalten, verhallte. Krug versuchte zu deeskalieren, geriet damit unter Beschuss. Frau Nimbach: „… jetzt rede ich … Das ist unterstes Niveau….“ Krug: „Frau Nimbach, ich habe viele Niveaus, es ist möglich, dass dies das unterste ist.“ Ende der Veranstaltung.

In Tutzing ist es schön! Gäbe es keine Autos, würde die Sonne aus den Gullis scheinen und die die Veranstaltung wäre in der Hälfte der Zeit gelaufen. Tolle Veranstaltung für alle Tutzinger! Gut gemacht! Alle Tutzinger? Wer genauer hingesehen hat, musste feststellen, dass kein einziger Jugendlicher im Saal zu sehen war. Sind sie der Einladung nicht gefolgt? Fühlen Sie sich nicht eingeladen? Gibt es für Sie keine Fragen (mehr) an die Gemeinde?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert