Demokratie ist nicht selbstverständlich, wir müssen uns darum bemühen. Daher ist Bildung für Demokratie wichtig und damit die Frage, auf welche Werte es ankommt. So der Konsens im Workshop „Bildung für die Demokratie“ am 23.02.2019 in der Akademie für Politische Bildung in Tutzing (APB). Dem voraus ging die Tagung „Kommunen – die verkannten Zukunftsgestalter” am 01.02.2019, ebenfalls in der APB. In einer Podiumsdiskussion unter der Leitung ihrer Direktorin, Prof. Ursula Münch, kam auch zur Sprache, wie jungen Menschen Inhalt und Interesse an Kommunalpolitik vermittelt werden kann. Dabei ist demokratisches Verständnis vorausgesetzt: Kommunalpolitik kann als Demokratie von unten angesehen werden.

Vor diesem Hintergrund begrüße ich das Angebot der Volkshochschule Starnberger See e.V., Jugendlichen der Feuerwehr von 14-18 Jahren den Demokratieführerschein anzubieten.

In Kooperation mit den Jugendfeuerwehren Tutzing und Traubing, dem Rotary Club Tutzing und der Gemeinde Tutzing sind für die Jugendlichen kostenfrei sechs mehrstündige Veranstaltungen konzipiert worden. Darin sollen nicht nur Grundlagen und Funktionsweise von Demokratie und Kommunalpolitik nahegebracht sondern auch Mittel und Wege aufgezeigt werden, sich kommunalpolitisch einzubringen und in der Gemeinde mitzumischen. Die Termine liegen zwischen dem 12.10. und 23.11.2019, fünf davon finden bei der Freiwilligen Feuerwehr in Tutzing statt, eine Veranstaltung in Starnberg. Zum Abschluss können die Jugendlichen ihr Wissen in einem Test und einer Projektpräsentation unter Beweis stellen. Martin Schneider M.A., Historiker, Politikwissenschaftler, leitet den Kurs. Das Angebot richtet sich also an eine feste geschlossene Gruppe, es ist nicht frei zugänglich, weil diese Gruppe für sich passend ein Projekt definiert und Demokratie in der konkreten Umsetzung dieses Projektes lernt.  Wenn dieser erste Kurs mit der Jugendfeuerwehr erfolgreich verläuft, könnte der Kurs mit anderen Gruppen (JM oder anderen Vereinen…) wiederholt werden.

Auf der genannten Tagung gab es die mehrfache Aussage, die Schule müsste Inhalte und Interesse an der Kommunalpolitik vermitteln, weil die Eltern dies zu wenig transportierten. Vertreter der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit merkten dazu an, es gäbe Bildungsangebote unterschiedlicher Art; die Lehrkräfte zeigten häufig jedoch Nichtwissen. Da ist der angebotene Demokratieführerschein ein gute Ergänzung. Dass man noch früher ansetzen kann, beweist die Initiative eines Mitglieds der genannten Podiumsdiskussion:

Uwe Brandl, Bürgermeister der Stadt Abensberg, Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebunds sowie Präsident des Bayerischen Gemeindetags, hat ein Kinderbuch dazu geschrieben: Die kleine Mäusegemeinde, ein Kinderbuch, das erklärt, wie das Zusammenleben auf kommunaler Ebene organisiert ist.

Das beobachtete geringe Engagement der Jugendlichen war ebenfalls Thema der Tagung, die sich auch die Frage stellte: „Woher kommen die Kommunalpolitker/-innen?“ Julia Hacker, Jugendratsvorsitzenden in Lauf, bat darum, die Erwachsenen mögen die Jugendlichen bitte anhören! Damit fängt es an.

Anmeldung zum Demokratieführerschein mit dem ausliegenden Flyer oder direkt bei der vhs.

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