In der Sitzung des Gemeinderats am 21. April 2015 wurden der Haushalt 2015 sowie die Finanzplanung 2014-2018 gegen eine Stimme genehmigt.

Vorangegangen waren zwei intensive Haushaltsberatungen direkt nach Ostern. Die Kämmerin der Gemeinde, Frau Goldate, hatte mit ihren Mitarbeitern sowie den inhaltlichen Beiträgen der Fachabteilungen einen ausgeglichenen Haushalt zur Beratung vorgelegt. Das Werk umfasste insgesamt mehr als 300 Seiten. Grafiken und tabellarische Übersichten erleichterten den Einstieg. Zum Inhalt:

Der Verwaltungshaushalt 2015 zeigt geplante Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 17.484.000 Euro. In den Ausgaben enthalten ist eine Zuführung zum Vermögenshaushalt, die leicht über dem Mindestbetrag liegt, das sind die geplanten Kredittilgungen in 2015. Der finanzielle Spielraum ist nicht groß, die Gemeinde muss eine Vielzahl von Pflichtaufgaben erfüllen. Der laufende Unterhalt der gemeindeeigenen Gebäude erfordert eigentlich Ausgaben in Höhe von rd. 1 Mio. Euro. Das würde ein privater Eigentümer aufwenden, um den Wert seines Gebäudes zu erhalten. Auch wegen personellen Engpässen bei der Abwicklung von Reparaturen und Sanierungen, trotz Zukauf von externen Dienstleistungen, sind nur 25% vorgesehen. Das ist unbefriedigend.

Der Vermögenshaushalt 2015 zeigt ein Volumen von 6.908.600 Euro. Das Investitionsvolumen liegt bei rd. 6,1 Mio Euro. Wesentliche Positionen sind

  • Bau der zwei Kindergärten/Kinderhorte an der Rotkreuzalm (2.131.000 Euro),
  • Brunnenbau an der Pfaffenbergrinne (1.060.000 Euro),
  • Sanierung des Brunnens Kerschlag (340.000 Euro),
  • Sanierung Mittelschule, erster Teil (259.000 Euro),
  • Fertigstellung des Radwegs Kampberg-Tutzing (170.000 Euro),
  • Küche für das Sportlerstüberl am Würmseestadion (60.000 Euro) und
  • Jugendzentrum (50.000 Euro).

Hervorzuheben auf der Einnahmenseite ist die gestiegene Steuerkraft der Gemeinde. Sie erhöht sich von 864 auf 930 Euro je Einwohner. Die Schlüsselzuweisung, also die „Sozialhilfe“ für finanzschwache Gemeinden, reduziert sich deutlich auf noch 240.000 Euro. Parallel zu gestiegenen Finanzkraft der Gemeinde erhöht sich natürlich die Kreisumlage.

Die Rücklagen der Gemeinde sollen nach einer Zuführung im laufenden Jahr 3.971.400 Euro zum Jahresende 2015 betragen.

Die Schulden der Gemeinde werden zum Jahresende 2015 voraussichtlich auf 5.190.566 Euro belaufen. Darin enthalten sind Kreditaufnahmen im laufenden Jahr in Höhe von 3,4 Mio Euro für den Bau der Kindergärten sowie des Brunnens an der Pfaffenbergrinne. Die Schulden je Einwohner werden dann bei 546 Euro liegen; der Landesdurchschnitt beträgt 857 Euro. Ihn zu erreichen ist natürlich nicht das Ziel!

Die Arbeit der Verwaltung zur Erstellung des Haushalts wurde allgemein gelobt. Vom Prozess her wünsche ich mir für das kommende Jahr, dass wir im Ausschuss deutlich früher in die Beratungen eintreten, um den Haushalt auch eher zu verabschieden. Ziel muss sein, den Haushalt des jeweils kommenden zu Ende des jeweils laufenden Jahres zu verabschieden. Das ist zu schaffen! Ist ja auch normal.

Weiterhin wären für den nächsten Haushalt Vergleichszahlen wünschenswert, also vorläufige Zahlen für das laufende Jahr 2015 bzw. Jahreshochrechnungen, die es den Mitgliedern des Ausschusses erleichtern, die Planung 2016 zu beurteilen.

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