Die im Landkreis recht gut bekannte FDP hat trotz laufender Alleswisserei ihres dreitagebärtigen Fähnleinführers hier einen guten Stand. Vermutlich ist das die Verzinsung des ehemals im Landkreis recht gut angelegten Kapitals. Wer kennt ihn nicht, das Tutzinger Urgestein „… Ich will, dass es Ihnen gut geht „? Wäre es nicht informativer, der gut bekannte Kandidat täte klar dazu sagen, er kandidiere für den Bezirkstag? Dann verstünde der durchschnittlich informierte Leser, weswegen er, der Kandidat, mit dem sehr persönlichen Hinweis arbeitet. So aber läuft der Kandidat Gefahr, nicht richtig oder gar missverstanden zu werden.

Die Kandidatin neben ihm ist mutig, sie bleibt im Ungefähren und verwendet eine Formulierung, die gewiss alle ihrer Kollegen verwenden. Beim Betrachten des Bildes und des vielsagenden Textes  (zuerst verändern wir die Schulen!) kommt dem informierten Betrachter allerdings sofort ein Artikel in den Sinn, der vor einigen Tagen erst das gesamte Dilemma unserer Schulen zum Inhalt hatte.

Die gewiss nicht linker Umtriebe verdächtige NZZ bringt es auf den Punkt:

Das Beratungsunternehmen McKinsey weist darauf hin, es habe 220 Transformationsprojekte seit 2010 in nationalen und regionalen Bildungssystemen durchgeführt. Bildung sei ein riesiger Wachstumsmarkt mit vielen Investitionsmöglichkeiten für Private! Der umfangreiche und sehr informative Artikel endet mit der Aussicht, Charter Schools als Modell zu nehmen. Charter Schools, öffentlich finanziert, privat geleitet. USA ist Vorreiter. Die Megareform beginnt, im digitalisierten Unterricht kann eine Lehrkraft nicht mehr nur 20, sondern 250 Schüler betreuen!

Gehen Sie zu einer Wahlveranstaltung der Kandidatin und fragen Sie diese, was sie eigentlich mit ihrer Plakataussage meine. Und was sie von der NZZ-Meldung halte; schließlich schielt die FDP von ihrer Grundhaltung her immer mehr über den Atlantik als in die eigenen Reihen.

One Reply to “FDP … und nun?”

  1. Vielleicht hat die TL das Thema Richtung Hundesrügge auch nur anstoßen wollen.
    15% der Grundschüler können nach Ende der vierten Klasse kaum rechnen, einfache Aufgaben sind nicht lösbar. Der Zusammenhang mit der Digitalisierung, von FDP-Chef Lindner laufend erwähnt, erschließt sich nicht. Zahl der Schüler pro Lehrer 9,0 in Griechenland, 15,4 Schüler in Deutschland. Ausgaben pro Schüler in Luxembourg 21.2 TUS$, in Deutschland 8.5 TUS$. Und nun, liebe FDP?
    Alle Zahlen liegen seitens der OECD vor. Warum wird die FDP nicht genauer?
    Die GroKo vereinbarte, einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter zu schaffen. Das bedeutet einen Mehrbedarf von 24.000 Lehrkräften. Der Migrationshintergrund von derzeit 40% wird erheblich zunehmen. Nun, FDP, und nun?
    Schwarze Nullen machen alles möglich und nichts unmöglich. Wenn Bildung nicht nur erneut ein willkommener Wahlkampfschlager ist, dann wäre es endlich Job hiesigen Gemeinderates, sich einmal sehr genau die Vergleichszahlen der Bundesländer runter bis zur Kommune anzusehen und daraus dann abzuleiten, was das für unsere Gemeinde bedeutet. Die Mittelschule in ihrem opt. Erscheinungsbild spricht seit Jahren erste Bände. Wie muss es erst drinnen aussehen, nach vielen Jahren Spaenle? In den letzten Amtstagen des Sparkommissars Stoiber hing an der LMU München anlässlich einer Wahl auf übergroßem Transparent, sehr gut sichtbar: Wozu mehr Bildung, die CSU hat doch schon die absolute Mehrheit!
    FDP, und nun? Das Kungeln mit Trump und dessen „Konservativer Revolution“ wird erheblich zunehmen, überlasst es lieber den christlichen Kollegen, die verstehen sich darauf besser. Die sind sogar schon hingereist und buchen erneut. Vielleicht kommt sogar Betsy de Vos nach Bayern.
    Fliegen fliegen zumeist dorthin, wo es am besten riecht.
    HF

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