Allein die notwenige Ersatzbeschaffung von Fahrzeugen für die Tutzinger Feuerwehr erfordert ein Budget von mehr als 2 Mio. Euro für die kommenden fünf Jahre. So eine der Feststellungen von Stefan Mertens in der Sitzung des Gemeinderats (GR) am 14.09.2021 unter der Leitung der 1. Bürgermeisterin Marlene Greinwald. Herr Mertens von dem Beratungsbüro FORPLAN Forschungs- und Planungsgesellschaft für Rettungswesen, Brand- und Katastrophenschutz m.b.H aus Bonn stellte dem Gemeinderat den Feuerwehrbedarfsplan vor. Die wirksame Brandbekämpfung gehört nach dem Bayerischen Feuerwehrgesetz zu den Pflichtaufgaben im eigenen Wirkungskreis. Zur Überprüfung unserer Feuerwehr wurde die Leistungsfähigkeit nach Standardereignissen bemessen. Nach Auswertung von 79 Einsätzen in den Jahren 2016-2019 konnte festgestellt werden, dass in 70% der Fälle binnen 8,5 Minuten ein erster Einsatztrupp mit 9 Einsatzkräften zur Stelle war. Mängel wurden im Feuerwehrhaus festgestellt. Ein Umbau bzw. Neubau sei zwingend erforderlich. Ein alternativer Standort würde die Leistungsfähigkeit vermindern, so dass nun eine Machbarkeitsstudie für den derzeitigen Standort erstellt wird. Die Trennung von sauberer Privatkleidung und verunreinigter Dienstkleidung müsse aber sofort sichergestellt werden, damit mögliche Kontaminierungen nach Einsätzen nicht weitergetragen werden. Beim Personal konnte die Erhöhung der Einsatzkräftestärke und deren Verfügbarkeit festgestellt werden; empfohlen werden Fördermaßnahmen für ehrenamtliche Einsatzkräfte.

Weitere Punkte der Sitzung:

  • Nach der entsprechenden Wahl im Verein wurde die Ernennung von Dr. Franz Matheis zum Kommandanten und von Andreas Ott zur stellvertretenden Kommandaten der Feuerwehr Traubing bestätigt.
  • Erneut wurde die Anschaffung von Lüftungsgeräten an gemeindlichen Schulen diskutiert. Dazu hatte sich ein Ingenieurbüro aus Weilheim die eingegangenen Angebote angesehen. Es wurde von der Anschaffung von Kleingeräten abgeraten: sie verursachten Zugluft, seien laut, der Wirkungsgrad sei gering. Das Raumlüften durch Öffnen der Fenster werde damit nicht ersetzt. Die Verwaltung ergänzte noch, dass Lieferzeiten von 40 Wochen angegeben würden. In der Mittelschule sei im Rahmen der Sanierung eine feste Lüftungsanlage eingeplant. Im Ergebnis wurde der Beschluss vom 27.07.2021 aufgehoben, so dass keine Auschreibung erfolgt und keine Geräte angeschafft werden. Gleichzeitg wurde beschlossen, dass ein Ingenieuerbüro eine nachhaltige Lösung für die Grundschule sucht.
  • Der 1. Vorsitzende der Volkshochschule Starnberger See e. V. Tim Weidner referierte über den Sachstand der Organisations- und Strukturentwicklung der beiden Volkshochschulen in Starnberg und Herrsching. Über die etablierte Zusammenarbeit hinaus wird hier über eine verstärkte Kooperation bis hin zur Fusion nachgedacht. Mit unterdurchschnittlichen Beiträgen je Einwohner werde hier hervorragenden Bildungsarbeit geleistet, so die Bürgermeisterin. Der Gemeinderat nahm den Bericht zur Kenntnis und stimmte den im Rahmen der Strukturförderung eingeleiteten Schritten zu.
  • Nach Vorschlag der Verwaltung wurde beschlossen, dass die Vereine die Duschanlagen in gemeindlichen Sportanlagen wieder benutzen können. Dazu sei ein Hygienekonzept vorzulegen, dass auch Reinigung und Lüftung umfasse. In diesem Zusammenhang erklärte die Bürgermeisterin, dass Sitzungen des Gemeinderats und der Ausschüsse weiter im Saal des Buttlerhofs stattfinden würden, dies sei besser und sicherer. Zuschauer seien mit Masken zugelassen, eine 3G-Abfrage werde nicht vorgenommen.
  • Die Fraktion der GRÜNEN hatte einen umfassenden Antrag zum Klimaschutz vorgelegt, den Ratskollege Bernd Pflitzner erläuterte: Tutzing möge erklären, in 2030 klimaneutral zu sein, auch die Schulen in eigener Trägerschaft, Experten sollen zu Sitzungen eingeladen werden, die Bürgermeisterin solle in den Zweckverbänden des Landkreises für Klimaneutralität werben. Zuletzt noch der Antrag, einen Klimaschutzmanager einzustellen. Vieles gibt es schon, wurde angemerkt. Die Bügermeisterin ergänzte, dass ein Mitarbeiter, kein Klimaschutzmanager, eingestellt sei, der sich ab 01.10.2021 u.a. um diese Dinge kümmere. Nach Diskussion wurden die ersten Punkte für gut befunden, die mögliche Einstellung eines Klimaschutzmanagers in die Haushaltsberatungen verwiesen.
  • Einstimmig wurde die Friedhofsgebührensatzung geändert. Hintergrund war, dass kostendeckende Beträge aufgerundet worden waren, was nicht zulässig sei, wie die Verwaltung erklärte. Konkret: eine Schriftplatte auf der Gedenktafel des neu eingerichteten Ruhewaldes am Waldfriedhof kostet 196,35 Euro, nicht 200 Euro, deren Befestigung 41,65 Euro und nicht 43,00 Euro.

 

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