Die Ortsbuslinie 978 wird ab Herbst erweitert, um die Kellerwiese und Kallerbach anzubinden! So vorgestellt von Susanne Münster, Verkehrsmanagerin des Landkreises Starnberg, in der Sitzung des Gemeinderats am 08.09.2020 unter der Leitung der 1. Bürgermeisterin Marlene Greinwald. Wie hier schon berichtet, wurde die Linie vor ziemlich genau einem Jahr eröffnet. Die Buslinie werde gut angenommen, corona-bedingt gebe es noch keine Zahlen, jedoch positives Feedback. Mit der verbliebenen Lenkzeit wird nun die Anbindung von Kellerwiese und Kallerbach realisiert (und Koempelstraße in Feldafing). Damit werden diese Wohngebiete an die S-Bahn und den Ort angebunden. Dazu sollen fünf neue Haltestellen geschaffen werden. Die Kosten nach Einnahmen aus Fahrscheinverkäufen, Zuschüssen des Landkreises und der Kostenteilung mit Feldafing werden geschätzt zwischen 9.500 – 13.400 Euro im Jahr liegen. Die Umsetzung soll im Herbst, spätestens jedoch zum Fahrplanwechsel im Dezember erfolgen und gilt zunächst bis 2023. Danach, so die Verkehrsmanagerin, könnte in einer großen Lösung auch die Anbindung von Unterzeismering und Kampberg angegangen werden. Helfen werden dabei möglicherweise die Ergebnisse der derzeit laufenden Studie zur Erweiterung des MVV bis Weilheim. Die Mehrausgaben für die Erweiterung der Buslinie 978 wurden einstimmig beschlossen.

Weitere Punkte der Sitzung:

  • Die Veränderungssperre im Geltungsbereich des Bebauungsplans Nr. 78 „Ortszentrum“, Teilbebauungsplan 7 „Seehof“ wurde einstimmig um – maximal – ein Jahr bis zum 16.10.2021 verlängert. Der Bebauungsplan ist noch nicht fertig! Die Planungsziele der Gemeinde sind definiert: (1) planungsrechtliche Absicherung der Nutzung als Hotel, auch in Abgrenzung einer Nutzung als Boardinghouse, (2) immissionsschutzrechtliche Konfliktbewältigung der Auswirkung jeweils aneinander grenzender Nutzung, auch durch entsprechende Situierung und Gestaltung der Baukörper, (3) Herstellung einer funktionsgerechten Erschließung, gerade auch im Hinblick auf die Tiefgaragenzufahrt und nicht zuletzt (4) die Schaffung von Sichtachsen zum See (wie sie zuletzt vom gemeindlichen Planer Prof. Burgstaller visualisiert wurden). Die Gemeinde beabsichtigt somit, das bestehende Baurecht zu modifizieren, weiterzuentwickeln und zu konkretisieren. Das vorhandene Maß des Baurechts soll bei der Planänderung weitestgehend erhalten bleiben. Hier müssen wir jetzt schneller werden.
  • Herrmann Wendelstadt, der das Gut Ilkahöhe von seiner jüngst verstorbenen Mutter übernommen hat, präsentierte das Konzept „FriedWald  – Die Bestattung in der Natur“ gemeinsam mit Stephan Martini von der FriedWald GmbH. Der Waldeigentümer möchte neue Einnahmen generieren, nachdem mit der Holzwirtschaft nichts mehr verdient wird und die Kosten des Klimawandels erwirtschaftet werden müssen. Es handele sich, so Wendelstadt, um ein Generationenprojekt über mehr als 100 Jahre. Er würde nicht davon profitieren, aber die Kinder und Enkel. Der Eigentümer möchte ein Waldstück von rd. 83 ha unterhalb der Ilkahöhe dem Thema widmen. Die Nachfrage sei vorhanden, die wirtschaftliche Logik des Vorhabens konnten die Mitglieder des Gemeinderats leicht nachvollziehen, m.E. ein gutes Angebot in und für Tutzing und einen größeren Einzugsbereich.  Nachdem es sich um einen Friedhof im rechtlichen Sinne handelt, ist die Gemeinde der dritte Partner, die offiziell die Trägerschaft übernimmt. Einstimmig wurde entschieden, das Thema im Haupt-, Finanz- und Werkausschuss weiter zu behandeln. Dabei interessieren mich die drei abzuschließenden Verträge und die darin enthaltenen wirtschaftlichen Bedingungen für die Gemeinde. Die Bürgermeisterin ergänzte, dass der Ruhewald der Gemeinde am Waldfriedhof zum Jahresbeginn 2021 realisiert werde.
  • Das Projekt  „Inklusionsbetrieb im Beringerhaus“ wurde von Monika Mayer von Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) und Christoph Borchardt von Montessori Biberkor präsentiert. Der ASB als Eigentümer möchte im Beringerpark insgesamt vier Vorhaben realisieren und reagiert damit auf entsprechende Nachfrage: (1)  Schulungshaus im zu sanierenden Beringerhaus mit inklusiver Bewirtschaftung, (2) Hort im Wald für 25 Kinder, (3) Umbau eines Garagengebäudes in einen multifunktionalen Ausbildungsraum plus Sanitäreinrichtungen und (4) Neubau einer Tagespflege mit 24 Plätzen. Einstimmig wurde  beschlossen,  (1) den Flächennutzungsplan zu ändern und (2) einen Bebauungsplan aufzustellen, den Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München mit der Ausarbeitung zu beauftragen, einen städtebaulichen Vertrag mit dem Bauwerber zur Übernahme der Planungskosten abzuschließen und beide Verfahren an den Bau- und Ortsplanungsausschuss zu übertragen.
  • Nach einer von der Bürgermeisterin stark vorgetragenen Empfehlung folgte der Rat einstimmig dem Antrag des Ökumenischen Unterstützungskreises Tutzing  und schließt sich solidarisch dem Appell der Städte und Kommunen des Bündnis „Städte Sichere Häfen“ an, dass es „intensive politische Anstrenungen geben muss, um die katastrophale Situation im Mittelmeer und den überfüllten Flüchtlingslagern entlang der europäischen Grenzen zu lösen“. Zudem fordert Tutzing damit eine „europäische Gesamtlösung für die Aufnahme, die Asylverfahren sowie die Integration der Geflüchteten.“ Weiter bekennt sich die Gemeinde Tutzing damit „zu ihrer Verantwortung, Menschen zu helfen, die durch Krieg, Verfolgung und andere Notlagen ihre Heimat verlassen haben und in Europa Zuflucht suchen“.

Unter Mitteilungen und Anfragen, Verschiedenes gab die Bürgermeisterin bekannt, dass das Südbad auf Initiative der Gemeinde derzeit keinen Eintritt erhebe. Hintergrund seien Haftungsfragen. Die Gastronomie laufe dort corona-conform. Die öffentliche Toilette am Fischergassl werde demnächst saniert; in der Bauzeit werde es eine Dixi-Toilette als Zwischenlösung geben. Die Tutzinger Brahmstage werden in diesem Jahr im kleineren Rahmen veranstaltet, berichtete die Kulturreferentin Elisabeth Dörrenberg. Hinsichtlich der aufmarkierten Radschutzstreifen im nördlichen Teil der Hauptstraße erklärte die Bürgermeisterin auf Nachfrage, die Parksituation auch an Badetagen habe sich nicht verschlechtert. Radfahrer würden die Streifen vermehrt nutzen.

 

2 Replies to “GR: Ortsbuslinie 978 wird erweitert!”

  1. Ortsbuslinie 978 wird erweitert
    Die Anbindung der Buslinie 978 Kellerwiese, Kallerbach, bzw. Koempelstraße in Feldafing wird realisiert, obwohl die Gebäude Kallerbach erst im nächsten Jahr bezugsfertig sein werden, gut geplant. Kein Bedarf wird dagegen für die Bewohner der Siedlung am Höhenberg und der Kustermannstraße/Waldfriedhof bis Obertraubing gesehen, wobei die Kustermannstraße bereits jetzt schon als Verbindung zur B 2 verstärkt vom Durchgangsverkehr, große LKW’s etc. belastet wird. Die steile Strecke bis zum Besuch der Gräber am Waldfriedhof ist für ältere Fußgänger ziemlich anstrengend, haben diese Personen keine Lobby, sie zählen doch auch bei der Kommunalwahl ?

  2. „Radfahrer würden die Streifen vermehrt nutzen.“
    Was sollen sie auch sonst tun – links daneben fahren. Das Geld hätte man sich sparen können, denn einen Zugewinn an Sicherheit bringen die Streifen aus eigener Erfahrung überhaupt nicht – eher das Gegenteil.

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