Liegt es an der staaden Zeit? Eher nicht. Der Verdacht an den Tutzinger Stammtischen: „gredt werd vui aber gsagt werd nix!“ Dabei warten alle nicht so sehr auf das Christkind als auf Neues zu den Themen (alphabetisch) Wiedereröffnung Andechser Hof, westlicher Aufzug am Bahnhof, lange angekündigtes Gewerbezentrum auf dem Roche-Gelände, Verkehrsführung während der Sanierung der Hauptstraße, Baubeginn von ca. 70 Wohnungen am Kallerbach, Seehof-Brache, SIMsons-Tagungshotel an der Bräuhausstraße. Manche fragen sogar nach einer Westlichen Entlastungsstraße, die die Traubingerstraße an die B 2 anbindet und dadurch den Verkehr Richtung Weilheim oder Starnberg/München aus dem dicht besiedelten Gebiet West nicht mehr durch Tutzings Mitte zwingt. Alles Themen, die die Tutzinger zum Teil seit Jahren bewegen. Aber trotzdem bewegt sich bei diesen Dingen nichts. Endlich, heißt es, gibt es keinen Streit mehr im Rathaus. Gut so. Das wäre dann aber doch eine Zeit, um Zukunft zu gestalten. Zusammen mit den Bürgern, die darauf nur warten.

 

6 Replies to “Keine News auf NEWS”

  1. Erstaunlich: Am 8.12. haben plötzlich (völlig überrascht?) sogar die Gemeinderäte gemerkt, wie miserabel die Kommunikation unserer Gemeindeverwaltung ist. Staunend hörten sie sich einen Vorschlag dieser Truppe an, den Wassergrundpreis für alle Tutzinger Haushalte um 111% zu erhöhen. Zur Begründung legte die Verwaltung lt. SZ vom 12.12. gerade mal 5 Zeilen vor. Geht’s noch? Und warum läßt der Chef der Verwaltung -das ist halt nun mal der Bürgermeister – ein solches Vorgehen überhaupt zu? Diese Vorgehensweise – schweigen, wurschteln und dann schnell an allen vorbei entscheiden – ist ein uraltes Rezept bayrisch-dörflicher Führungskultur. Am Ende heißt’s dann halt „Mei, des is hoit so“. Diesmal hat es nicht geklappt, weil der Gemeinderat offenbar noch nicht in Weihnachtsstimmung war? Und nun meine Frage: wo bleiben die amtlichen Antworten auf den Beitrag „Keine News auf NEWS“?
    HH

    1. Sehr geehrter Herr HH,
      in dem Falle muss die Verwaltung aber in Schutz genommen werden. Die Verwaltung macht das, was der an der Spitze der Verwaltung stehende Häuptling, der zugleich Gemeinderat ist, anordnet. Oder nicht anordnet, aus Gründen der Opportunität schleifen lassen muss oder nicht! Wären die Zuhörer-Bankreihen besser besetzt (auch durch jene, die die Arbeit des Gemeinderates ortsintern gesprächsweise bewerten), wäre gewiss viel eher aufgefallen, wie die Kommunikation zwischen den Räten in deren jew. Zuständigkeitsfunktion und der Verwaltung abläuft.
      Sich auf die Berichterstattung der Presse zu verlassen, ist insofern mutig, weil ein Teil der Presse wohl eher an subtilem Krach als an nüchterner Berichterstattung interessiert ist. Die Presse sollte sich um die Ergebnisberichte kümmern und nicht um die Prozesse, wie man zu Ergebnissen kam. Vielleicht auch darum, welche Ergebnisse ausstehen. Presse als Vierte Gewalt in Tutzing? Vergiss es!
      Lieschen Müller und Karlchen Krause stellen sich gewiss das Zusammenspiel von Verwaltung und Räten incl. Bürgermeister (ödp) so vor, dass zur Abwendung eines dauerhaften Rufschadens sich die Ratsmitglieder incl. Verwaltung so unauffällig verständigen, dass die Öffentlichkeit nicht die seltsamen Verspannungen mitbekommt. Die letzte Sitzung hatte den sattsam bekannten Beigeschmack vermittelt, den die Sitzung Steuernden mal wieder so richtig vorzuführen. In Letzterem sind etliche Ratsmitglieder bekanntlich mehr erfahren als in kontinuierlichem Abarbeiten von Hausaufgaben (Zitat MP Seehofer).
      Säßen mehr Besucher auf den Bänken, könnten sich weder Verwaltung noch Räte derartige Trauerspiele leisten. Vielleicht aber wissen potentielle Besucher um diese Dinge und gehen deshalb nicht hin. Es reicht ja, zum Wählen zu gehen. Und die Räte und Verwaltung wissen, dass sie weiter so wie bisher herumfuchteln können.
      Amtliche Antworten auf „Keine News auf News“? Vielleicht sollte mal der Headline-Titel auf Deutsch erscheinen und dem BM(ödp) die Liste offener Punkte persönlich überbracht werden. Wäre doch ein Job für die Presse, wenn’s der eigene Ort schon nicht zustande bringt.
      HF

  2. Gab’s da nicht schon einmal eine solche Listung? Liest die TL-Redaktion keine Zeitung?
    Der drittletzte Satz des Beitrags und die heutige Berichterstattung in der SZ (http://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/tutzing-wasserpreis-schlaegt-hohe-wellen-1.3289717) zeigen doch einmal deutlich sichtbar den Source-Code des Operating-Systems Verwaltung/Gemeinderat. Nun kann er nicht mehr geheim gehalten werden, der Quellcode unglaublichen Erfolgs. Wer da glaubt, Gemeinderat und Verwaltung seien ein Herz und eine Seele, sollte den Artikel der SZ mehrfach lesen, und sich dann fragen, ob nicht andere Themen nach gleichem Strickmuster auch so zusammengeflickt wurden. Gemeinderäte ließen sich nicht gerne das Messer auf die Brust setzen, hieß es da. Egal, wo das Messer angesetzt wird, Tutzing hat Vorgehensweisen, die ähneln häufig einem Messer ohne Klinge, dem der Griff fehlt.
    Übrigens, alter Indianerspruch: Kommunikation findet erst dann statt, wenn einer dem anderen sagt, was er gerne wissen wolle.
    Immer nur zu warten, bis einem eine Information brav vorgelegt wird, ist dann unanständig, wenn demonstrativ die Öffentlichkeit (Presse) einbezogen wird, die dann hämisch Bericht erstatten kann.
    Schöne Bescherung, es weihnachtet mal wieder!
    HF

    1. Lieber Herr HF,
      ob die TL-Redaktion Zeitung liest oder nicht: Sie ist zumindest in unserer Gemeinde weit und breit die einzige Stimme, die sich erhebt, um Missstände aufzuzeigen. Das tun jene, die Zeitung lesen, leider nicht immer.
      HH

      1. Sehr geehrter Herr Haaser,
        dann gehen Sie doch einmal zur Verstärkung Ihrer Aussage am gemeindlichen Schaukasten vorbei. Einzig die Tutzinger Liste zeigt neuerdings in ziemlich scharfer Form mit spitzem Finger auf ein Register zu erledigender Wohltaten. So, als ob sie, die TL, die auserwählte Gruppierung wäre, die Chancen einer Veränderung wahrnehmen zu können. Die anderen Schaukästen sind da viel offener, die stellen die Welt als absolut in Ordnung dar. Sie stellen sich nämlich auf die präzisen Ansprüche der Wähler jetzt schon ein. Was macht die Tutzinger Liste eigentlich falsch in ihrer Erkenntnisfähigkeit? Ich empfände es als sehr informativ, über eine Erklärungshilfe das Erfolgsrezept der eingestaubten Scheiben und der vergilbten Blätter kennenzulernen. Sie können übrigens welche Zeitung auch immer lesen, Tutzing kommt immer bestens dabei weg. Wir haben einen König, Konsuln, jede Menge singende, schreibende und sich an der Leitkultur entlang hangelnde Entertainer und erfolgreiche von der Gemeindeverwaltung ausgesparte Handwerker am Ort. Was sollen die von Ihnen erwähnten „jenen“ denn lesen, sofern sie das überhaupt wollen oder gar können? Können im Sinne von Verfügbarkeit geeigneter Blätter. Die Tutzinger Liste hat – wie es aussieht – eine Marktlücke erspäht und macht sich an die Vermarktung ihrer Erkenntnisse. Aber: Alleine der regelmäßige Besuch einer Gemeinderatssitzung bringt die wahre Erkenntnis. Dazu sollten Sie aufrufen! So lange, bis sich auf den Zuschauerbänken die Balken biegen und eine Sache wie die mit dem Wasser sogar bereits im Vorfeld einer Sitzung verstanden wird. Nicht nur das Wasser oder irgendwelche Messer stehen Tutzing am Hals. Die Schaukastenfläche ließe sich doch gegen gutes Geld vermieten; wann endlich kommt der Vorschlag zur Privatisierung der Schaukästen?
        HF

  3. Liebe TL-Redaktion,
    traurig, aber wahr – „gredt werd vui………“. Offensichtlich liegen diverse Projekte in Tüchern, die noch nicht trocken sind. Die Devise „aussitzen“ ist bequem und scheint ungefährlich, wenn es alle tun, wie man es von Gremien in Bundes- bis Kommunalpolitik kennt – aber irgendwann fällt es auf, dass man strohtrockene Wäsche nicht mehr faltenfrei bügeln kann. Wie im Märchen sind dann unerschrockene Leute gefragt, die sich etwas zutrauen und den Mut haben, auch mal Verkrustungen aufzubrechen, notfalls mit einer Schrundensalbe, einem alten Hausmittel aus Uromas Medizinschrank. Spass beiseite – die TL mit ihren Beiträgen, Lesern und Kommentatoren ist als „lästiges Muckerl“ unverzichtbar – weiter so.

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