Der Sommer ist rum. Mal war er warm, mal kalt, mal klar, mal neblig. So ist es. Und irgendwie, denke ich, spiegelt sich das auch im Leben. Als 12 dann 24 dann 240 Flüchtlinge nach Tutzing kamen, fanden sich 300 Helfer: warm. Heute, wo keiner mehr weiß, ob überhaupt noch Flüchtlinge hier leben: kalt. Dieser Kardinal Marx sagt, man dürfe den Flüchtenden nicht den Rücken zukehren: warm. Frau Petry hatte das ja auch nicht vor, denn wer schießt schon aus dem Rücken? Höchstens von hinten: kalt. Ein bisserl neblig ist das alles schon.
Und überhaupt: Die Briten sind weg. Die Midi-Staaten wollen weg. Polen und Ungarn sollten weg. Sehen Sie da noch klar? Vielleicht sollten wir, sagte ich meinen Kindern, wieder mal von vorne anfangen? Also:
Unsere langjährige Partnerschaft mit Bagnères de Bigorre hat hunderten von Tutzinger Familien lebenslange innige Beziehungen zu dem ehemaligen „Erzfeind“ Frankreich beschert. Warm. Seit Jahren pflegen viele Tutzinger auch eine Freundschaft mit der ungarischen Gemeinde Balatonkenese am wundervollen Plattensee. Und – klar – auch sie besuchen sich gegenseitig. Und feiern zusammen. Egal, was ein Orban herumnebelt. Warm. Ich sage meinen Kindern, dass Nebel kommt und geht. Dass er nicht unser klares Denken beeinflussen darf, nur das Wetter.
Mein Franz sagt, ich sei zu optimistisch. Bin ich das?
Ihre Conny
Die Bimslechners hielt ich bisher für sehr gut informiert und daher schlagfertig. Ist denen entgangen, welch höchst seltsame Rolle das unschlagbare Duo Heimatminister/Generalsekretär immer noch spielt? Der eine Experte redet sich in seiner gesamten Größe unter heftigem Beifall um Kopf und Kragen, der andere Experte schlägt auf Flüchtlinge und deren Helfer derart brutal und sich der AfD widerlich anbiedernd ein, dass sogar die Kirche sich von ihm abwendet. Auch die eigenen Parteigenossen tun dies, kaltlächelnd.
Liebe Konstanze, red doch mal mit Deinem Vater und gib ihm eine SZ, die bereits im Januar eine Auflistung aller CSU-Kapriolen brachte.
http://www.sueddeutsche.de/bayern/forderungen-csu-und-fluechtlinge-hart-an-der-verbalen-obergrenze-1.2829648
Bereits da konnte dem Leser sehr kalt werden.
HF