Zugegeben: Man kann schon stutzig werden, wenn ein geplanter Radweg zwischen Tutzing und Kampberg von einem Tag auf den anderen statt 0,5 Mio satte 1,3 Mio kostet, also fast eine Verdreifachung. Abgesehen davon, dass diesmal sogar ein „unguter Grund“ als guter Grund für die Erhöhung genannt wird: Ist es nicht so, dass derzeit alle „öffentlichen Bauten“ – und nicht nur in Tutzing – immer hernach konsequenzlos das Dreifache kosten von dem, was uns vorher erzählt wurde? Wenn das so ist, warum verteuern dann Gemeinderäte, Verwaltungsangestellte, Sachverständige, Aufsichtsbehörden etc. die Kosten durch wochenlanges Recherchieren, Gezeter und mit dem Werfen von Mails, Rechtfertigungen, Standpunktpapieren und Nebelkerzen?

Sehr nachdenklich machte mich als Zuhörer im Gemeinderat – am Ende einer langen sinn- und inhaltslosen Debatte zum Thema – die sanft vorgetragene Aussage des SPD-Fraktionsvorsitzenden. Sinngemäß sagte er, dass er natürlich auch für diesen Radweg gestimmt habe, aber jetzt, nach der Kostenerhöhung, dies nicht mehr tun würde. Begründung: Weil er mit Steuergeldern (Bürgervermögen) nicht so (verschwenderisch) umgehen wolle.

Ich habe mir in diesem Moment überlegt, wie viel Geld aus dem Bürgervermögen aufgewendet werden müsste, wenn an der vielbefahrenen Straße ein Familienvater durch einen Radunfall für immer arbeitsunfähig würde… oder was ein Kinderleben wert ist. Und ich dachte bei mir „nein – so sparen will ich nicht“.

Ihr Franz Bimslechner

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