Ein Leucht-Turm für Tutzing könnte er werden, der geplante vierstöckige Glasturm an dem Gebäude an der Ecke Bahnhofstraße/Bräuhausstraße. Der vorherige Eigentümer hatte das Grundstück im Februar 2018 an das IT-Unternehmen Lobster verkauft. Der neue Eigentümer hat umgeplant und zwei Anträge zur 4. Änderung des Baubauungsplans Nr. 74 „Bahnhofstraße/Bräuhausstraße“ gestellt. Diese Änderung wurde in der Sitzung des Gemeinderats unter der Leitung der 1. Bürgermeisterin Marlene Greinwald (FW) einstimmig genehmigt.

In einer Besprechung mit den Fraktionsvorsitzenden am 18.09.2018 hatte der geschäftsführende Gesellschafter Dr. Martin Fischer sein Unternehmen vorgestellt und der Planer, Jochen Twiehaus, Tutzing, das geplante Gebäude erläutert. Das IT-Unternehmen Lobster GmbH kommt damit nach Tutzing zurück; derzeit ist es in Pöcking ansässig. Das Unternehmen entwickelt und vertreibt Software-Lösungen.

Die Kernbereiche sind (1) Datenkonvertierung für den reibungslosen Austausch zwischen unterschiedlichen IT-Systemen und Datenformaten, (2) Integration aller Partner einer Lieferkette durch Sicherstellung der reibungslosen Zusammenarbeit auf Basis sämtlicher elektronischer Daten und (3) zentrales Produktinformations-Management als Grundlage aller produktbezogenen Kommunikationsprozesse eines Unternehmens. Da Unternehmen mit derzeit 100 Mitarbeitern ist auf Wachstum angelegt. Dies belegt auch die Anzeige in den aktuellen Tutzinger Nachrichten mit Stellenangeboten.

Gegenüber dem ersten Entwurf des vorherigen Eigentümers, ein klassiches Geschäftshaus mit Lochfassade, erscheint der neue Entwurf sehr modern.

Ein vierstöckiges Geschäftshaus mit angegliedertem markanten Turm aus Stahl und Glas. Die Farbe Grün an der Fassade, die Beschattungen, entspricht dem Corporate Design des Unternehmens.

Das oberste Stockwerk springt leicht zurück. Im Erdgeschoss im Südosten soll eine Kantine für die Mitarbeiter entstehen, die nach Geschäftsschluss als Restaurant öffentlich zugänglich ist. Im Untergeschoss befinden sich Einstellplätze, auch mit Elektroladestationen, Technikräume und ein Fahradkeller.

In der Sitzung stellte Prof. Burgstaller die Pläne vor, insbesondere die beiden Anträge: (1) Ausweitung des Untergeschosses nach Westen für die umgeplante Tiefgarage – ohne Duplex – sowie Technikräume und (2) die Erhöhung des Gebäudes um insgesamt 2,4 Meter, davon 1,0 Meter für das Erdgeschoss und je 0,35 Meter für die vier Geschosse. Begründung für den zweiten Antrag war die architektonische Wirkung des Erdgeschosses sowie wie erforderlichen Mindesthöhen von 3,0 Metern in den Bürogeschossen (Lüftungsanlagen und Datenkabel). Die Argumente überzeugten, Prof. Burgstaller bezeichnete das Gebäude – auch mit Seitenblick auf das FourSite – als „Gewinn“, da könne man zustimmen. Dazu hatte er Visualisierungen vorbereitet, die den Altbestand einschl. der „roten Wand“ des TGZ darstellten.

Die neuen geplanten Gebäude werden niedriger sein und in der Höhe die Firsthöhen der Häuser auf der nördlichen Bahnhofstraße aufnehmen. Die Höhe des neuen Gebäuden wird derjenigen des FourSite entsprechen. Bei den Grünanlagen, links im Bild der über die Bräuhausstraße verlängerte Hubert-Hupfauf-Platz, sollen die verschiedenen Eigentümer bei der Planung zusammengezogen werden, um über die Abstimmung eine einheitliche gefällige Lösung zu erreichen.

Anmerkungen einiger Kollegen bezüglich der Höhe oder ein Vorschlag, die gewünschte Erhöhung in einem Gespräch um 0,60 Meter zu reduzieren, wurden nicht weiter diskutiert. Mit dem einstimmigen Beschluss setzte der Gemeinderat ein Zeichen für seine Offenheit gegenüber ansiedlungswilligen Unternehmen und hieß das Unternehmen Lobster in Tutzing willkommen. Neben zukunftsträchtigen Arbeitsplätzen und der Belebung des Quartiers kann Tutzing hier einen attraktiven Gewerbesteuerzahler gewinnen.

Anmerkung: Darstellung freigegeben von Twiehaus, Architekten und Ingenieure, Tutzing

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert