Was war das vor einem halben Jahr für ein Aufstand: Plastik im Meer, Plastiktüten verbieten, „plastikfreies Fasten“ und was noch alles. Jetzt lese ich, dass „Plastik-Nanopartikel“ – was immer das bedeutet – in der Milch sind. Bei Kühen. Und Müttern? Finden Sie das gut? Seit ich „ohne Plastik“ leben will, habe ich ständig ein schlechtes Gewissen und unser Kleiner sagt dann wie mein Franz nur: „du spinnst!“ Wirklich: überall Plastik. Sogar in der Kleidung und da nicht wenig: Polyester in der Fliesjacke, der Windjacke, im Hemd. Polyacryl im Pullover, Nylon in den Söckchen, Polyamid im Schlafanzug. Und eines Tages ist das alles abgetragen, kommt in den Müll, wird verbrannt… und im Rauch ist dann der ganze Dreck. Denke ich. Der fällt dann mit dem Regen auf die Felder und was da wächst essen wir dann. Ja, ist ein bisserl primitiv, diese Überlegung. Aber fällt Ihnen was Besseres ein?

Mich nervt das! Schauen Sie ja nicht in die Zeitung! Dort lesen Sie, dass eigentlich Plastik nur ein Fitzelchen ist im allgemeinen „ich gegen wir“: Vergiftung der Nahrung durch Pestizide und Antibiotika, Vergiftung der Luft durch Betrug der Autoindustrie und andere Verbrecher, Vernichtung der Natur und ihrer Tiere durch Vernichtung ihrer Lebensräume. Puh. Das alles aus Gewinnsucht, Habsucht, Gier.

Ich will Sie nicht langweilen: aber Plastik ist mir inzwischen eigentlich wurscht. Es ist überall. Auch rund um fast jede Wurst. Dann sterben wir halt daran. Und an all dem anderen Dreck, den unsere Regierung „billigend hinnimmt“. Haben wir ihr das erlaubt?  Was wohl meine Kinder dazu sagen?

Ihre Conny Bimslechner

One Reply to “Mir ist Plastik jetzt wurscht”

  1. Sehr verehrte Konstanze Bimslechner,
    ist ja alles schön nachvollziehbar und sogar betroffen machend. Vor lauter Betroffenheit, zumeist sogar amtlich anerkannt, gerät das deutliche Hauen auf den Putz aber in den Hintergrund und verschwindet in der Versenkung. Anzunehmen, irgendwie wird sich das schon regeln, ist falsch! Es muss nur gewollt werden, dass sich etwas tut. Gingen alle Einkäufer mit dem so belächelten Jutesack ins Geschäft zum Einkaufen, könnte ein Umdenken passieren. Ich reichte jüngst als in dem Falle Grüner eine Papiertüte über den Tresen und wurde belehrt, just am Tresen begänne die EU-Vorschrift, wonach die Tüte nicht angenommen werden dürfe. Die hinter mir stehende Schlange grinste dämlich vor sich hin und freute sich, dass der alte Zausel ziemlich bedröppelt den Laden verließ. Ich muss den Leuten zustimmen. Im Vergleich zu dem Schrott, der täglich von Kreuzfahrtschiffen, Flugzeugen, Bahnen und Tutzinger Wirtschaften geräumt wird, ist der Jutesack lächerlich.
    Schön, dass in der Tutzinger Liste entsprechend thematisiert wird, Betroffenheit ausgedrückt wird. Der Misereor-Cartoon (Glänzende Aussichten) ist leider nach hinten gerutscht und damit über Bord gegangen. Damals war aber vorgeschlagen worden, jene Ausstellung zur Sensibilisierung Betroffener nach Tutzing zu holen. Was wurde daraus? Haben die Bimslechners noch Verbindungen zu den Ausstellern? Was im Bernrieder Kloster ausgestellt werden durfte, dürfte doch auch im weltlichen Tutzinger Rathaus möglich sein, oder? Vielleicht sogar im Roncalli-Haus, da Misereor.
    HF

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