Wie kann der Radverkehr in Tutzing verbessert werden? Das war die Ausgangsfrage in der TUTZINGER LISTE. Daraus entstanden im Sommer zwei Anträge, die in der Sitzung des Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschusses am 26.11.2019 unter der Leitung der 1. Bürgermeisterin Marlene Greinwald (FW) behandelt wurden:

  • Antrag zur Aufnahme in die “Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen in Bayern – AGFK Bayern e.V.”
  • Antrag zur Aufnahme in das Forschungsprojekt zu “Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen” für die Hauptstraße in Tutzing (Ortszentrum)durchgeführt von der AGFK mit der Technischen Hochschule Nürnberg von 2018 bis 2020

Ziel war es, externe Expertise für die Schafftung einer fahrradfreundlichen Infrastruktur zu erhalten und die Diskussion über Tempo 30 auf der Hauptstraße mit Fakten aus einer Untersuchung zu unterlegen. Wie Sie unter dem obenstehenden Link nachlesen können, ist das nur zum Teil gelungen.

Der Starnberger Merkur hat zu der kontroversen Diskussion am 03.12.2019 den nachstehenden Beitrag veröffentlicht (zum Vergrößern bitte anklicken):

 

3 Replies to “Radverkehr in Tutzing”

  1. Hauptproblem… und dessen Ursache?
    Schwer verständlich, wenn Geld für Dinge ausgegeben werden soll, die bekannt sind, und das zigte Mal erhoben werden müssen. Erkenntniswert Null, lediglich die Kasse klingelt!
    Auch wenn es viele Leser der TL nicht wahrhaben wollen: Die Lösung liegt im Rathaus und dort im ersten Stock. Berlin und auch die Staatskanzlei flüchten sich in Unternehmensberater, indem sie ganz einfache Fragen zu komplexen Sachverhalten erheben und auf diesem Wege Entscheidungen mangels fachlicher Durchdringung delegieren. Soll heißen: Entschiede hiesiger Gemeinderat frei von Ideologie und Vorfestlegungen und nicht mit Blick auf Wählerpotentiale, wären zwei Themenblöcke längst vom Tisch. Zur Radfahrerei wurde alles gesagt, was zu sagen ist (nur nicht von jedem, daher wird es auch noch dauern). Zum Geschwindigkeitsthema verschlägt es zumindest in Tutzing jedem, der das Thema konstruktiv verfolgt, massiv die Sprache.
    Die vornehmste Aufgabe einer Bürgermeisterei besteht darin, nicht nur Wege für eine Entscheidung zu finden, sondern auch deren Umsetzung laufend zu kontrollieren. Das bedeutet natürlich, Entscheidungen müssen operational formuliert sein. Studiert jemand die Entscheidungen Tutzings, dann sind das zumeist auslegungsfähige Absichtserklärungen ohne verbindlichen Charakter. Daher werden sie auch nicht verfolgt.
    Dem Merkur sei Dank gezollt, einen Gemeinderat zitiert zu haben, der nach jahrelanger Kenntnis der Entscheidungsqualität höchst erstaunt feststellt, Entscheidungen seien nicht realisiert worden. Jeder Rat, der das feststellt, müsste sich fragen, warum er eigentlich im Rat säße, es würde doch nur das Geschehen verfolgt, mit allerdings immer gespreiztem Gefieder. Studien zu Fahrrad, Entmüllung, Fairtrade, Verkehr, Nachhaltigkeit und Vergiftung sind zur Genüge gemacht worden.
    Wären die Informationen frei von Vorfestlegungen und fachlich bestens aufbereitet worden, stünde die Bürgermeisterei nicht vor dem Scherbenhaufen wie Radwege und Geschwindigkeit.
    Wer hat eigentlich einmal ausgerechnet, wie hoch die Blindleistung von Verwaltung und Gemeinderat ist? Wobei die Verwaltung zu recht auf den Gemeinderat deuten kann, dessen Fähigkeit entspricht nicht den Ansprüchen, den Tutzing ausgesetzt ist.
    Die immer wieder dokumentierte Angst einzelner Gemeinderäte vor der sog. Basisdemokratie spricht daher Bände.
    Herr Vahsen, irgendwann werden auch Sie feststellen, mit gutem Zureden und immer wieder Verständnis kommen Sie in Tutzing nicht weiter. Die Entscheidungskultur, die Tutzing früher hatte, gibt es nicht mehr. Sie muss mühsam erneut aufgebaut werden. Aber nicht durch die Leute, die jahrelang auf das hinarbeiteten, was derzeit zu besichtigen ist.
    Die von Ihnen gewünschte Kümmererfunktion ist gegeben. Sie sitzt im Rathaus und ist dankbar für jede Studie, mit der Zeit gewonnen wird; entscheidungsfreie Zeit.
    Anlässlich der letzten Wahl wurde fast parteienübergreifend ein Vorschlag zur Generierung und Verfolgung von Entscheidungen vorgelegt. Niemand aus dem Rathaus, 1. Stock, befasste sich mit der Angelegenheit. Es hieß sogar direkt nach der Wahl (O-Ton Gemeinderat), das Geschwätz vor der Wahl würde niemanden mehr interessieren.
    Die Quittung liegt heute auf dem Tisch!
    Es kann nur noch auf die Kommunalwahl gesetzt werden, wobei sich Tutzing natürlich wieder in einer Sondersituation befindet. Fingerpointing wird das Gebot der Wahl sein. Daher ist eine Mobilisierung jüngerer Tutzinger gefragt.
    Einfach, nicht wahr?
    Die Bürgermeisterei hat es in der Hand, die Qualität von Entscheidungsvorbereitung, Entscheidungsfindung, Entscheidungsdurchsetzung zu bestimmen. Hierbei können alle Tutzinger, denen die derzeitige Lage auf den Geist geht, durch Mittun auffallen.
    HF

  2. Radverkehr in Tutzing, Verstoß der Tutzinger Liste!
    Der Anspruch der TL-Homepage, schneller und informativer als die Presse zu sein, wird auch durch den Blühwiesen-Bericht tatsächlich regelmäßig erfüllt. Die im Gemeinderat erbrachten geistigen Turnübungen hingegen, überhaupt Ergebnisse zu erlangen, sind gleichsam interessant. Sie beschreiben nämlich das Klima, den auch dort bitter notwendigen Wandel. Bravo, Merkur!
    Ein anerkannter Ideologe und Grünen-Skeptiker (CSU) versieht offen und ehrlich (auf altdeutsch: unverschämt) auch den TL-Antragsteller mit dem Titel „Ideologe“! Damit lenkt er von seiner eigenen Grundhaltung ab, er wirft Grünen und nun auch anderen Kollegen das vor, was er selbst seit Jahrzehnten mit Hingabe und Eigenbewunderung betreibt.
    Wenn dann auch noch ein weiterer Gemeinderat (FW) feststellt, er könne nicht sehen, warum das, was er als Gemeinderat mitentschieden habe, nicht realisiert wird, wäre es da nicht an der Zeit, zu fragen, wieso sich diese Erkenntnisse plötzlich häufen? Das könnte in der vermutlich unzulässigen Frage gipfeln, ob der Gesamtgemeinderat eigentlich noch den Überblick über die Tragweite seines ideologiefreien Wirkens und seiner immer sachbezogenen Entscheidungen habe.
    Ist das im Merkur beschriebene Vorgehen dem bereits ideologielosen und häufig unbelastet durch Sachbezogenheit geprägten Wahlkampf geschuldet, dem Markenkern und Alleinstellungsmerkmal der zwei hiesigen staatstragenden Parteien?
    HF

  3. Es sind nicht die großen Dinge, Visionen, die Radfahren angenehmer machen, es sind die kleinen alltäglichen. Und da fallen mir jede Menge ein, um die man sich kümmern könnte.
    Was hat man einen Aufstand um die paar Autoparkplätze gemacht, die in der Hauptstraße eventuell wegfallen würden. Aber Radlerparkplätze, z.B. am Bahnhof, interessieren kaum. Auch die die längst beschlossenen Radschutzstreifen existieren immer noch nicht. Ganz zu schweigen von der teilweise unsinnigen Beschilderung der Radwege. U.v.a.m sehe ich jeden Tag.

    Leider gibt es ja keinen, der sich in Tutzing so richtig um das kümmert, was Radfahrer in der Praxis wirklich brauchen. Zumindest kann ich als Radfahrer nichts feststellen, was sich in den letzten Jahren in dieser Hinsicht praktisch getan hätte.

    Insofern ist jeder Beitrag recht. Es stellt sich nur die Frage, ob das Externe leisten könnten. Aber was würde ein Versuch schon schaden ? Die paar Euro sollten doch wohl drin sein. Auf jeden Fall könnten sie dazu beitragen, dass in den Köpfen zunehmend ankommt: Radfahrer sind gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer.

    Denn das dürfte das Hauptproblem sein.

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