Make your region great again… alle Simpel laufen dem Spruch hinterher. Einige Sekretäre haben sich den Zentralismus ferner Nachbarn abgeschaut, lokale Leute machen unreflektiert mit. Will die Zentrale einer Partei einen Zuwachs an Sitzen haben, so ruft sie an und fragt, wie weit denn die Ortsvorsitzenden mit ihren Aktionen seien. Daraufhin sagen die, sie hätten just die Ziele, die die Zentrale gerne gemeldet bekommt. Und wem das nicht passt, zumeist ist’s die wahlbereite Jugend, der bekommt paar hinter die Ohren mit dem Hinweis, ausschließlich marktwirtschaftlich gesteuerte Innovationen lösten die Probleme, keinesfalls aber Verbote oder gar die Freiheit einschränkende Regelwerke. Unsere Zeitungen sind voll mit Hinweisen über die Pirouetten von Teilen unserer Politikergarde. Nahezu nichts von den großen Dingen wird angepackt, die Bäcker-Semmel jedoch erhält einen Thermopapierbeweis dafür, verkauft worden zu sein. Das ist die unverschämte Ablenkung von dreistelligen milliardenschweren Cum-Ex-Skandalen und der kleine Mann staunt über den Mut unserer Politiker.

Die Basis hat aber eine andere Wahrnehmung; sie hält das Herumgeeiere als Beweis dafür, wie groß mittlerweile der Abstand ist zwischen den Volksvertretern und denen, die sie gewählt haben. EU-Politik und Landwirtschaftspolitik, 60 Mrd./p.a. Subventionen, sind ein Verbrechen an Landwirten, Tieren, Verbrauchern, also der Natur. 1,5% aller Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft; die Kollateralschäden jedoch, zu denen unsere Landwirte aufgrund einer wahnwitzigen Politik gezwungen werden, betreffen 80 Mio. Verbraucher, von denen der Großteil noch nicht verstanden hat, was ihnen von der Politik untergejubelt wird. Zumeist unter der Überschrift, der Verbraucher wolle das so! Niemand, vom Hersteller bis zum Endverbraucher, darf  eine Lebensmittelvernichtung von 40% des hergestellten Volumens akzeptieren!

Hiesige Wählerbasis erlebt mit Gänsehaut, wie mau der Rückfluss unserer Lokalpolitiker zu deren Zentralen ist. Eine tiefschwarze Regionalzentrale stänkert über das Personaltableau erneut in der großen Politik herum und benennt das anerkannt größte vom gesunden Menschenverstand getriebene Akzeptanzhindernis als Minister, dessen Leistung unentwegt hochgelobt wird. Das ist eine Ablenkung  vom eigenen Versagen. Anstatt die Straße im Sinne des Wortes als den Platz  hochgradiger themenzentrierter Unzufriedenheit zu nutzen, vorbereitet man Lichterketten, zündet Kerzen an, bekleckert sich mit deren Wachs und geht dann zufrieden nachhause. Haben all diese Leute noch nicht gemerkt, um wie viel Längen die städtische Jugend mit ihrem Protest voraus ist? Und dann kommt der permanent sich der Regierung andienende und damit die Regierung rettende liberale Oberschlaumeier mit der Erkenntnis, man solle nur Fachleuten die Klima&Umweltpolitik überlassen. Hat denn Tutzing vergessen, wie ein Harald Lesch, kürzlich mutig nach Tutzing eingeladen, die Welt beschrieb? Heute kann sehr aktuell anhand Australiens und des Abfackelns des Regenwaldes bewiesen werden, mit der Natur ist kein Verhandeln möglich. Über dreißig Jahre hinweg wurden Verhaltenseinstellungen zu Wachstumsschäden ganz einfach negiert und dann sagen diese zum Teil berufsfreien Politiker, man brauche nur den Kräften des Marktes vertrauen. Markt sind wir aber alle und vertrauen können wir nur noch der geschundenen Natur. Das hat mit Grün nichts zu tun, das hat was mit Verstand zu tun! Die Basisorganisation der Volksparteien scheint keinen Mumm mehr zu haben, Berliner und Brüsseler Personal zu bewerten.

Einzig derzeit anerkanntes Bild in der Öffentlichkeit ist, die Regierung hätte abgewirtschaftet. Das  schludrig zusammengeklebte Klimapaketlein und der überaus arrogante Umgang mit jungen Wählern ist der beste Beweis, gefolgt von der feigen Behandlung der Cum Ex-Skandale. Wieso ist die Basis nicht in der Lage, ebenfalls endlich auf die Straße Richtung Parteizentralen zu gehen und deutlichst zu sagen, „so geht’s nicht mehr!“? Parteiräson nennt man dann das Verhalten mit der Faust in der einen Tasche und der Kerze in der anderen. Unsere Jugend schaut nur noch staunend weg, singt Oma- und Opa-Lieder, signalisiert Handlungsbedarf.

Marktradikale Umwelt-, Klima- und Wachstumsversteher meinen, es kann zum Zusammenstoß der Titanic mit dem Eisberg gar nicht kommen. Der schmilzt nämlich derzeit weg.

Fahren Sie zur besten Tageszeit durch die Hauptstraße und fragen Sie sich dann, wie die Ruhezonen und das einvernehmliche Nutzen der Ruhezonen durch Fußgänger, Radfahrer, Schüler-Shuttle und Lieferverkehr sich vertragen.  Wie im Kleinen so auch im Großen, es wird gesponnen, realitätsfern.

Der Tauschprozess läuft!

Ihr JB

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