Es sind schöne Zukunftspläne: ein neuer Andechser Hof! In der Sitzung des Bau- und Ortsplanungsausschusses am 22.01.2019 unter der Leitung der 1. Bürgermeisterin Marlene Greinwald (FW) erläuterte der gemeindliche Städteplaner Prof. Florian Burgstaller den ersten Entwurf, den die Eigentümer Georg und Kornelia Schuster vom Planungsbüro Leitner erstellen ließen. Dabei wurde der Städteplaner mit einbezogen. Untersuchungen hatten ergeben, dass der Baubestand nicht sanierungswürdig ist, so dass ein Neubau konzipiert wurde, der sich am Bestand orientiert.

Wesentliche Änderungen sind

  • ein Abrücken des Hauptgebäudes von der Hauptstraße,
  • die Verschiebung des Anbaus (derzeit der Saal) nach Westen und
  • ein Nebengebäude an der Schmiedgasse

Im Erdgeschoss von Hauptgebäude und Anbau ist gastronomische Nutzung vorgesehen, ein Hauptraum mit 80 Plätzen, ein anschließender Nebenraum – verbunden durch Schiebtüre – mit 40 Plätzen und im Norden des Anbaus ein Nebenraum mit 30 Plätzen. Im Biergarten zur Straße hin finden wohl gut 200 Gäste Platz. Dort ist auch ein Pavillon vorgesehen, der einen Ausschank aufnehmen könnte. Das sind ordentliche Kapazitäten, die sicherlich auch gerne genutzt werden.

Äußerlich wird sich die Gestaltung des Hauptgebäudes an den Bestand anlehnen, der Anbau soll angeglichen werden. Über dem Erdgeschoss sind Wohnungen und Personalzimmer vorgesehen. Es sollen 1.304 m² Gewerbefläche und 785 m² Wohnfläche, insgesamt 2.089 m², errichtet werden. Der neue Andechser Hof hat ungefähr die gleichen Ausmaße wie der alte, die Firsthöhe wird wegen des Ausgleichs der unterschiedlichen Bodenhöhen und der verbesserten Dämmung um 0,8 Meter zunehmen. Zimmer bzw. Wohnungen zum Biergarten können nur vom Personal der Gastronomie und von Eigentümern bewohnt werden; sie müssen die Schallemissionen aushalten.

Das Nebengebäude an der Schmiedgasse, planerisch weniger konkretisiert, soll im Erdgeschoss eine Arztpraxis enthalten, darüber Wohnungen. Christian Wolfert vom Bauamt schlug vor, im Bebauungsplan vorzusehen, dieses Gebäude näher an die Schmiedgasse zu setzen, um einerseits den Abstand zum Andechser Hof zu vergrößern, andererseits von der Schmiedgasse evtl. einen direkten Zugang zu den Wohnungen im 1. Stock und darüber zu ermöglichen.

Die Erschließung erfolgt fußläufig über den Haupteingang an der Hauptstraße und barrierefrei zum Biergarten über eine Schräge an der Ecke Hauptstraße/Hallbergerallee. Im Süden hinter dem Hauptgebäude wird die Einfahrt zur Tiefgarage situiert. An der Hallbergerallee werden oderirdische Parkplätze angelegt, die ggf. öffentlich sein werden (und dann auch bewirtschaftet werden könnten).

Die Ausschussmitglieder waren sich einig, dass der Entwurf städtebaulich und ortsplanerisch positiv zu bewerten sei. Bei Enthaltung des Ratskollegen Georg Schuster wurde einstimmig beschlossen, (1) den Bebauungsplan im Sinne der Vorschläge weiterzuführen, (2) die ARGE Prof. Burgstaller/Büscher mit der Ausarbeitung zu beauftragen und (3) mit dem Bauwerber einen städtebaulichen Vertrag abzuschließen. Es wäre absolut ein Gewinn für Tutzing, wenn diese Planung mit den notwendigen Verfeinerungen einmal realisiert werden würde. Die Eigentümer zeigen sich gegenüber der Gemeinde kooperativ, so dass dies auch gelingen müsste. Zur Erinnerung: ein früherer Investor wollte sieben Reihenhäuser errichten und anschließend – erkennbar widerwillig – den Andechser Hof (teil-)sanieren.

Anmerkung: Die Bildrechte der in der Ausschusssitzung öffentlich und hier auf der Homepage als Titel gezeigten Visualiserung von Prof. Burgstaller liegen bei der Gemeinde, die diese Visualisierung an die Presse gegeben hat, von der wir sie bezogen haben.

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