Ja, natürlich: es sind böse Milben, die unsere Bienen umbringen. Selbst Imker wie ein ehemaliger Tutzinger Bürgermeister, die dem Sterben ihrer Bienenvölker nicht mehr zusehen konnten, ihr wundervolles Hobby aufgaben, allerdings durch den Kauf neuer Bienenvölker wieder aufnahmen, behaupten, dass es die Varroa-Milbe war, wie es die Pharma-Industrie und deren Freunde in CSU und FDP behaupten. Ja, diese Milbe ist lebensgefährlich für die Bienen. Doch inzwischen wissen wir, dass für das große Bienensterben die in der Landwirtschaft eingesetzten Insektengifte in höchstem Maße mitverantwortlich sind. Das „Umweltinstitut München“ schreibt dazu:

Das wäre doch „Grund genug, bei der Genehmigung von neuen Wirkstoffen besondere Vorsicht walten zu lassen. Doch davon kann bei den deutschen Behörden keine Rede sein. Im Gegenteil, das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) bemüht sich, die Zulassungsverfahren geheim zu halten und schnell Genehmigungen zu erteilen. Für die Behörde gilt bereits die Tatsache, dass eine Firma einen Antrag auf Zulassung für ein neues Gift stellt, als Geschäftsgeheimnis. Diese Rechtsauffassung ist völlig inakzeptabel und skandalös: ImkerInnen, Umweltorganisationen und die Presse erfahren erst etwas, wenn das neue Insektengift schon genehmigt ist. Durch Zufall haben wir erfahren, dass die Firma Dow Chemical beim BVL die Zulassung für Pestizide mit dem bienengefährlichen Wirkstoff Sulfoxaflor beantragt hat. Wir haben daraufhin die Bundesregierung aufgefordert, die Zulassung nicht zu erteilen. Noch verstecken sich Landwirtschaftsminister Schmidt und Umweltministerin Hendricks hinter ihren Behörden – doch die öffentliche Diskussion hat begonnen.“

Das Thema ist zu wichtig, als immer wieder nur versteckt behandelt zu werden. Jeder weiß, dass Bienen zu einem maßgeblichen Teil daran beteiligt sind, dass wir Menschen etwas zu essen bekommen. Jetzt einmal ganz abgesehen von denen, die den köstlichen „Monatshauser Bürgermeisterhonig“ oder den „Unterzeismeringer Berghonig“ gekauft und geliebt haben. Das Faltblatt „Stummer Frühling – wie wir das Bienensterben verhindern können“ finden Sie unter www.umweltinstitut.org/bienen.

Ein Beitrag von Helge Haaser

One Reply to “Tutzing – bienenfreie Zone”

  1. Bienen müssen mal wieder herhalten dafür, wenn grundsätzliche Einstellungen nicht angesprochen werden sollen.
    Die Tutzinger Liste hat schon mehrfach auf die Bienen und das die Bienen überlagernde Thema hingewiesen. In Tutzing scheint das aber nicht und nirgendwo zur Kenntnis genommen zu werden. Es ist ja nur der häufig genannte Firlefanz, getrieben durch die während jeder Diskussion Socken und Pullover strickenden Grünen, Fair Trade-Tee trinkend.
    Vattenfalls Milliardenforderung und Schiedsgerichte, TTIP und CETA/TISA, was hat das mit uns hier in Deutschland zu tun? Gar nichts! Scheint auch Tutzing zu meinen.
    Vorsorge? Das hat was mit Arzt etc. zu tun, doch keinesfalls mit Politik oder gar mit Pflanzengiften.
    Können Sie, verehrter Leser, sich vorstellen, ein Tabakhersteller würde eine Gaststätte wegen des Nichtraucher-Gebots auf entgangenen Gewinn verklagen? Nein, natürlich nicht.
    Beschlösse aber die Bundesregierung, Rauchen bundesweit in Gaststätten zu verbieten und die Nichteinhaltung des Verbots scharf strafzubewehren, dann fühlt sich ein Tabakwarenanbieter schier aufgefordert, wegen entgangenen Gewinns die Bundesregierung zu verklagen. Erfolgreich wäre das sogar! Denn der Marktzugang des Tabakwarenherstellers war vor dem Verbot gegeben. Gegen das aus Sicht der Tabakwarenhersteller nachträglich ausgesprochene Verbot wird geklagt; Heerscharen von Juristen bereiten sich auf diese unzulässige Handelseinschränkung vor. CETA/TTIP/TISA machen es ausdrücklich möglich.
    Eine einfachere Erklärung kann nicht gebracht werden: Das Chlorhuhn hat ausgedient! Es wird durch den bald privatisierten Abwasserkanal einfach hinweggespült.
    Fällt Ihnen, liebe Leserschaft, etwas auf? Viele Wege führen über die Bienen, herauszufinden, was bei uns nicht mehr funktioniert. Früher hatten die Bienen ganz andere Funktionen. Jedenfalls in der Schule.
    HF

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