Die Energiekosten sind in den erfassten gemeindlichen Liegenschaften gegenüber dem Vorjahr weiter gesunken. So das Fazit des Energieberichts 2024, den der 1. Bürgermeister Ludwig Horn in der Sitzung des Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschusses (UEVA) am 26.06.2025 vortrug. Einbezogen wurden der Bauhof, der Neubau der Feuerwehr Tutzing, die Grund- und Mittelscule die Grundschule Traubing, das Rathaus und die Würmseehalle & -stadion, insgesamt rd. 20.000 m², die mit Erdgas beheizt werden. Übergeordnetes Ziel des Kommunalen Energiemanagement (KEM) ist es, einen möglichst energiesparenden Betrieb der gemeindlichen Liegenschaften zu erreichen. Es sollen Energieverbräuche, Energiekosten und CO₂-Emissionen langfristig und dauerhaft gesenkt werden.
Für die Gesamtressourcen im Jahresvergleich ohne die Grund- und Mittelschule, die seit Juli 2024 saniert wird, ergben sich Einsparungen von 15% für Wärme, -8% für Strom und – zusätzlich erhoben – 21% bei Wasser. In der Einzelbetrachtung der Liegenschaften wurden auffällig Verbrauchskennwerte für den Neubau Feuerwehrhaus (Wärme, Strom und Wasser) und den Bauhof (Wärmer) aufgezeigt. Auch der hohe Wasserverbrauch der Grundschule Traubing war auffällig. Bei den Energiekosten zeigten sich zwar – unbereinigt – Einsparungen gegenüber dem Vorahr, jedoch leichte Kostensteigerungen gegenüber dem Basisjahr (Durchschnitt 2020-2023).
Der Energiebericht für Gebäude und Liegenschaften der Gemeinde Tutzing 2024 sowie die Ausführungen der Verwaltung und des 1. Bürgermeisters wurden zur Kenntnis genommen. Die Verwaltung wurde beauftragt, aus den Ergebnissen des Energieberichts eine Planung über energiesparende Maßnahmen für die nächsten Jahre zu erstellen („Klimapfad“). Der Ausschuss wird aus dieser Planung einzelne Maßnahmen für die Haushaltsberatungen definieren.
Weitere Punkte der Sitzung:
- Zur Erichtung von frei zugänglichen Radabstellanlagen am Bahnhof Tutzing gab der Bürgermeister einen Sachstandsbericht. Das Vorhaben wurde bereits im Jahr 2022 bewilligt. Zwei Anlagen wurden bereits errichtet. Drei Anlagen wurden bislang nicht umgesetzt, da hierfür teilweise umfangreichere Baumaßnahmen erforderlich sind. Nachdem die Kosten zuletzt auf rd. 352.000 Euro geschätzt worden waren, gab es Überlegungen zu Einsparungen. Es gebe nun auf der Westseite einen neuen Standort, die Hangabstützung verringere sich deutlich und ohne Bedachung sei auch die Entwässerung leichter zu realisieren. Die übrigen offenen Standorte bleiben unverändert, die Zahl der genehmigten Stellplätze wird erreicht. Das Investitionsvolumen reduiert sich durch diese Änderungen. Einstimmig beschloss der Auschuss, die erforderlichen Mittel für die Umsetzung der Maßnahme in die Beratungen für das Haushaltsjahr 2026 aufzunehmen.
- Wie bekannt, hat die Gemeinde Tutzing dem Zweckverband Kommunale Dienste Oberland in Tutzing die Überwachung des ruhenden und des fließenden Verkehrs übertragen. Die Verwaltung trug nun die wichtigsten Kennzahlen für das Jahr 2024 vor. Im ruhenden Verkehr wurden bei rd. 833 Überwachungsstunden (Budget: 840) insgesamt 2.248 Ordnungswidrigkeiten festgestellt. Im fließenden Verkehr wurden in 91 Stunden (Budget : 92) insgesamt 1.378 Ordnungswidrigkeiten feststellt. Es ergab sich eine Beanstandsungsquote von 9,7%, also jedes zehnte gemessene Fahrzeug war zu schnell. Anders dargestellt: es wurden 21 Verstöße pro Stunde registriert. Dabei gibt es deutliche Unterschiede je Straße; an erster Stelle steht die Lindemannstraße. Nach Abzug der Kosten wurden insgesamt rd 98.000 Euro Verwarnungs- und Bußgelder an die Gemeinde weitergeleitet. Der Ausschuss nahm die Ausführungen zur Kenntnis.
- Seitens der Verwaltung wurde vorgeschlagen. die aktuelle Parksituation rund um das Südbad neu zu ordnen. Hintergrund sind wiederholt an die Gemeinde herangetragene Hinweise auf eine unzureichende Verfügbarkeit von Parkplätzen, insbesondere im Bereich des Veranstaltungs- und Vereinsbetriebs.
Zur Entlastung der Situation schlug die Verwaltung vor, am Parkplatz Würmseestadion Parkraumbewirtschaftung für alle Fahrzeuge einzuführen. Dazu soll an allen Tagen von 9-19 Uhr ein Tagesticket von 1 Euro gelten, um eine leichte Fluktiuation zu erreichen. Die Ausschussmitglieder waren mehrheitlich skeptisch, ob ein 1-Euro-Ticket eine Lösung sesin könnte. Auch eine Erhöhung der Parkgebühren wie beim Südbad mit Ausnahmen für Vereinsmitglieder wurde nicht als mögliche Lösung angesehen. Eher wurde eine Parkzeitbeschränkung vorgezogen, mit Abschleppung bei Verstößen. Ziel sei es, den Sportreibenden Parkplätze zur Verfügung zu stellen und Dauerparker wie Bahnparker zu vertreiben. Einstimmig wurde die Verwaltung beauftragt, einen Vorschlag mit einer auf vier Stunden begrenzten Parkzeit auszuarbeiten und mit dem TSV zu besprechen.
- Zur Verkehrsplanung in Unterzeismering hatte es Gespräche mit dem Staatlichen Bauamt, dem Landratsamt sowie der Polizei Starnberg gegeben. Der Bürgermeister zog das Fazit, man habe einige Aspekte mitgenommen, die auch umgesetzt werden könnten, jedoch bei weitem nicht das gesamte Konzept. Fahrradschutzstreifen werde es nicht geben: sie sind außerörtlich nicht zulässig, im innerörtlichen Abschnitt würde das Landratsamt keinen Fahrradschutzstreifen anordnen. Da fehle es an der notwendigen Fahrbahnbreite. Querungsinseln scheitern derzeit an der fehlenden Breite des Gehwegs auf beiden Seiten.
Der Ausschuss bekräftigte die Verkehrsplanung für Unterzeismering und beschloss (1) die Errichtung eines Gehwegs auf der Westseite der Bernrieder Straße zur Bushaltestelle in einfacher Ausführung. Zusätzlich soll (2) beim staatlichen Bauamt in Weilheim angefragt werden, ob die erforderlichen Grundstücksverhandlungen zur Verbreiterung des Radwegs aufgenommen werden können.