Heute morgen glaubte ich meinen Ohren nicht zu trauen: Glyphosat in meinem Augustiner!

Der Nachrichtensender B5aktuell berichtete am 25.02.2016 von einem Test des Umweltinstituts München, wonach deutsche Biere mit dem Pestizid Glyphosat belastet sind. Ein Labor hatte im Auftrag des Umweltinstituts Biere der 14 beliebtesten Biermarken Deutschlands auf Spuren des Unkrautvernichters hin untersucht und war bei jedem getesteten Produkt fündig geworden.

Wie bereits berichtet, ist Glyphosat ist der mit Abstand am häufigsten eingesetzte Pestizidwirkstoff in Deutschland. Es gibt Untersuchungen, die das Totalherbizid als erbgutschädigend und „wahrscheinlich krebserregend“ bezeichnen. Andere Untersuchungen, z.B.  des Bundesinstituts für Risikobewertung, stufen Glyphosat-Spuren in Lebensmitteln als gesundheitlich unbedenklich ein.

Wenn die Fastenzeit an Ostern vorbei ist, muss ich in meinem Augustiner Helles mit 0,46 μg/l (Mikrogramm pro Liter) Glyphosat rechnen. Damit schneidet Agustiner zwar am untersten Ende der Skala, dennoch liegt der Wert 46-fach über dem gesetzlichen Grenzwert für Trinkwasser (0,1 µg/l). 

Also wenn das Ergebnis stimmt, woran zu zweifeln ich zunächst einmal keinen Anlass habe, dann müssen die Brauereinen jetzt ganz schnell klären, wie Glyphosat in das Bier gelangen konnte und in Zukunft sicherstellen, dass ihre Produkte frei von Pestizidrückständen sind. Die Bauererein wehren sich natürlich gegen den Vorwurf. Sicherlich treiben sie einen hohen Aufwand, um die vier natürlichen Rohstoffe Wasser, Malz, Hopfen und Hefe, die nach dem Reinheitsgebot zum Brauen verwendet werden, auf mögliche Schadstoffe zu kontrollieren.

Was bedeutet das für die große Politik? Die Bundesregierung muss auf europäischer Ebene gegen eine erneute Zulassung von Glyphosat stimmen. Über diese wird voraussichtlich schon im März entschieden.

Das Umweltinstitut München ist ein unabhängiger Verein, der sich gegen Atomkraft, für gentechnikfreies Essen, für eine nachhaltige Energiewende und für den ökologischen Landbau einsetzt (www.umweltinstitut.org).

 

 

3 Replies to “Unkrautvernichter im Bier??”

    1. Vor der Tat steht das Verteilen von Links. Links gibt’s nun genug, liebe Tutzinger Liste. Rechts ist jetzt gefragt. In der Tat! Die flammenden TTIP-Reden im Roncallihaus hatten zum Inhalt, aber auch nur jeden greifbaren Volksvertreter (Folksfertreter lt. Filsers Briefwexel) zu z.B. Glyphosat so lange zu befragen, bis er/sie versteht, was das eigentlich sei. Dann kann er/sie überlegen, wie er/sie Schaden vom Volke fernzuhalten hat. Zumindest wurde heute „pro Glyphosat“ im Bundestag abgestimmt. Also kann es gar keinen Schaden geben.
      Es kann insgesamt entwarnt werden; der Verband der Bierbrauer teilte am 25.02. in HEUTE-ZDF mit, erst mit 1000 L/Tag pro Person sei Glyphosat bedenklich. Es können sich nun alle Landtags-und Bundestagsabgeordneten wieder zurücklehnen. Außerdem kam der Vorstoß gegen Glyphosat von GRÜN; die haben eh keine Ahnung, die strickenden Weltverbesserer.
      Trotzdem die Frage: Wo sind im Landkreis Bewegungen zu sehen, die sich mit Glyphosat befassen? Schließlich gibt es hier und in Nachbarlandkreisen genügend Folksfertreter, an den Informationsquellen sitzend. Das wäre doch eine Aufgabe, einmal die Ursachen derzeitiger lokaler Friedhofsruhe zu Glyphosat herauszufinden, oder?
      HF

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