Im Beringerheim werden 22 Zimmer für insgesamt 55 Flüchtlinge aus der Ukraine zur Verfügung gestellt. So Monika Mayer, Projektleiterin Tutzing, vom Arbeiter-Samariter-Bund, Regionalverband München/Oberbayern e.V. (ASB) am 21.04.2022. Der ASB hatte öffentlich eingeladen, das Beringerheim zu besichtigen. Mit dieser Maßnahme möchte sich der ASB auch in Tutzing einbringen und einen Beitrag für die Unterstützung der Flüchtlinge leisten. Die Ankommenden aus der Ukraine werden in einer Erstaufnahme-Einrichtung für Geflüchtete aus der Ukraine in Gilching registriert, ärztlich untersucht und erst einmal aufgenommen, ehe das Landratsamt sie als sog. Bedarfsgemeinschaften (hauptsächlich Mütter mit ihren Kindern) in das Beringerheim vermittelt.

Das Beringerheim entstand 1912 auf dem ehemaligen Grund des Telegraphenoberingenieurs und Erfinders Johann Georg Behringer, der im Jahr 1904 sein großes Grundstück westlich des Bahnhofs dem Bayerischen Verkehrsbeamtenverein mit der Auflage vermacht hatte, dort ein Erholungsheim für Vereinsmitglieder zu errichten. Das wurde nach kurzer Bauzeit bereits im Jahr 1913 eröffnet. Nach langen Jahren vertragsgemäßer Nutzung mietete ab 1973 der Bundesnachrichtendienst das Gebäude, um dort Mitarbeiter in Fremdsprachen auszubilden. Nach Auszug und Leerstand ging das Gebäude auf den ASB über, der darin eine Tagungs- und Bildungshaus mit Verpflegung und Beherbergung betreiben will. Dabei gehe es nicht, so Monika Mayer, um eine exklusive sondern um eine inklusive Einrichtung, in der Menschen mit und ohne Behinderung am ersten Arbeitsmarkt Beschäftigung finden sollen.

Zur Realisierung des Projekts sind unter Beachtung des Denkmalschutzes einige Umbau- und Sanierungsmaßnahmen erforderlich, wie die zuständige Architektin, Barbara Schärfl vom Architekturbüro von Czettritz, Starnberg, erläuterte. Insgesamt sei viel alte Bausubstanz erhalten. Für die Arbeiten sind ein Jahr angesetzt, der Baubeginn werde sich jetzt durch die Zwischennutzung bis zum Jahresende verzögern. Für die Aufnahme der Ankommenden aus der Ukraine werden nun Schönheitsreparaturen durchgeführt und bereits abgenommene Sanitäreinrichtungen wieder eingebaut. Der ASB wird mit einem Sozialdienst vertreten sein. Die Bundeswehr half mit Betten, auch der Rotaryclub Tutzing und andere Einrichtungen unterstützen, damit alles bis Mitte Mai bereit ist.

Umgesetzt ist bereits der Kinderhort im Wald im Südwesten des Grundstücks. Dazu hatten Gemeinderat und Bau- und Orts-planungsaus-schuss den Flächen-nutzungsplan und den Bebauungsplan geändert, der Satzungsbeschluss steht noch aus. Im ersten Bauwagen werden nun 17 Kinder nach der Schule betreut. Ein zweiter Bauwagen soll angeschafft werden. Diese Maßnahme war wichtig, weil der Kinderhort in der Mittelschule wegen der anstehenden Sanierung nicht mehr zur Verfügung steht. Meine Frage im Bau- und Ortsplanungsausschuss am 15.02.2022, ob hier eine Erweiterung mit einem Waldkindergarten möglich sei, beantwortete die gemeindliche Planerin Lydia Knözinger-Ehrl positiv: Kinderbetreuung wäre allgemein zulässig, einzig die festgelegte Fläche (120 m²) könnte hier ein limitierender Faktor sein. Natürlich muss sich das alles rechnen, auch wenn Fördergelder beantragt und gewährt werden.

Fotos: privat

One Reply to “Unterkunft für ukrainische Flüchtlinge im Beringerheim”

  1. Guten Tag zusammen,

    Ich bin Studentin in der Frankfurt University of Applied Science. Wir führen momentan soziale Projekt durch und würden daher gerne einen Beitrag leisten, indem wir eventuell eine Weihnachtsfeier, Spieletage oder sonstiges für bzw. mit den Geflücheten planen würden. In meiner Projektgruppe habe ich auch eine Kommilitonin, die ukranisch spricht um Verständnisprobleme zu vermeiden. Gerne können Sie mich unter der separat mitgeteilten Telefonnummer erreichen.

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