Es ist unsozial, Menschen in Not auszubeuten. Deshalb gibt es seit Menschengedenken in allen Gesellschaften sogenannte Grundrechte: auf Luft zum Atmen und auf Wasser, ohne das kein Leben möglich ist. Zumindest die Luft wird noch nicht einmal besteuert, das Wasser aber schon lang. Jetzt, dank Freihandelsabkommen und Markt-Liberalisierung, wird Wasser von geldgierigen Händlern und verantwortungslosen Politkern zum „Produkt“ gemacht, verliert es möglicherweise seinen Status als Menschenrecht.

Bisher hüteten die Volksgemeinschaften jeden Jahrhunderts ihr Grundrecht auf Wasser. In unserer Zeit taten das die Gemeinden und Städte. Sie nutzten und pflegten ihre Quellen, verteilten das Wasser an ihre Bürger im Wissen um ihre soziale Pflicht: Sie verteilten es, ohne Gewinn damit zu machen.

Nestle hat als erstes Unternehmen der Welt gesagt: „Wasser ist kein Menschenrecht.“ Und „WIR werden die Menschheit mit Wasser versorgen.“ In PET-Flaschen zu einem Preis, der dem Unternehmen gute Gewinne garantiert. Zu Lasten der Bevölkerung. Auch wenn unser Wasser weiterhin „aus der Wand“ kommt, wird es sehr viel teurer, wenn es nicht mehr vom gemeindlichen Wasserwerk sondern einem privaten Konzern in die Leitungen gepumpt wird. In Portugal hat man es probiert: die Preise stiegen um 400%. Auch Berlin hat das Abenteuer nicht gescheut: Preissteigerung 35% im ersten Jahr. Das Land kaufte die Wasserrechte für 1,2 Milliarden Euro zurück – irre! Ums Wasser tobt schon heute weltweit ein Kampf.  Wassermangel, so die Experten, wird die nächsten (Welt-)Kriege auslösen. Wir werden für das soziale Recht auf unser Wasser vielleicht schon bald auf die Barrikaden gehen müssen. Wir. Sie auch!

 

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