Zuallererst muss ich der Tutzinger Liste, Abteilung Glosse, danken, dass sie mich noch schreiben lässt.
Schließlich hat die Tutzinger Liste in den letzten Monaten Themenfelder aufgegriffen, die nun nicht unkritisch sind, nicht gerne gehört und schon gar nicht gerne gelesen werden.

Zudem scheinen viele Tutzinger zu meinen, das Rathaus sei nur für Baugenehmigungen da, zur Not auch noch für die grundsätzliche Regelung von Ampelphasen, für die Begutachtung Schwarzer Löcher (Straßenbeleuchtung) und dann natürlich für die Ernennung von Ehrenbürgern und der Umwidmung von Straßen. Die von einem Blog-Schreiber vorgeschlagene Umwidmung der Hauptstraße in „Gemeinderatsrennweg“ wäre auch einen TOP für eine Ratssitzung wert!

Der Bürgermeister hat sich bisher gut durch das Minenfeld bewegt „wie gehen wir auf Fremde zu, die ihre Heimat verloren?“ Möge das so bleiben!
Was aber keineswegs so bleiben kann, ist der höchst nachdenklich machende Umgang mit einem in der Gesellschaft immer häufiger anzutreffenden Vakuum. Die Welt um uns herum erstickt in Gift und Dreck! Und zu trinken gibt’s den Glyphosator. Prost! Es ist so, auch wenn der Landkreis glaubt, alle Unwetter zögen an ihm vorbei. Wie soll man es anders nennen als Vakuum, wenn zwei der größten Bedrohungen in Tutzing einfach nicht wahrgenommen werden wollen?

BUND/ödp bemühen sich, über exzellente Expertisen aufzuzeigen, was demnächst auf uns zukommen wird. Die Tutzinger Liste hat das wohl, was die Verbreitung angeht, mit initiiert. Grüne, ödp, vielleicht auch mal wieder die Reste der SPD, strampeln sich ab in Sachen Folgenabschätzung TTIP einschl. TISA und CETA. Die Tutzinger Möchtegern-Politikanschieber werden nur müde belächelt und auch noch als Zielscheibe für versuchtes, aber missglücktes Entertainment seitens der CSU hergenommen.

Diese Feststellung entnahm ich übrigens dem Internetauftritt der TL. Mutig, die dortige Schreibabteilung! Aber: „Fairer Handel“ in der Hauptstraße oder Hallberger Allee … Es kann doch wohl nicht wahr sein, mit derartigen Auftritten anzunehmen, einen Beitrag gegen den vertraglich bestellten Tsunami TTIP leisten zu können!

Der Wertstoffhof ist ein weiteres Beispiel für das Falsch-rum-Ticken unserer Gesellschaft. Tutzing ist ein Teil der Gesellschaft. Die Verschleuderung der Ressourcen ist dort, mitten im Ort an dessen schönstem Platz, zu besichtigen. Ausgelöst durch den Fetisch Wachstum über alles. Stand ich doch jüngst kopfschüttelnd vor einem Container für Wohlstandsmüll aus Wohnzimmer, Küche, Kinder- und Schlafzimmer. Dort stellte ich plötzlich fest, überhaupt nicht alleine kopfschüttelnd davor zu stehen. Aha, der Wertstoffhof hat doch einen Ansatz dazu, Kommunikationszentrum werden zu können. Mitten im Ort! Sogar anfahrbar mit Fahrrad oder Schubkarre.

Bienensterben und Plastikmüll! Mit der Überschrift: „Die Welt wird nachhaltig vergiftet!“. Ist das deshalb so uninteressant, weil es in das o.g. Vakuum hineinpasst? Man lebt noch gut damit und der mehrfach angemahnte Handlungsbedarf verpufft in aller Regel. Wer kann da wohl an dem Vakuum interessiert sein? Da müssten wir doch glatt einmal die beiden Akademien befragen, die müssten das schon alleine aufgrund ihres Auftrages wissen. Was machen die eigentlich mit ihrem gespeicherten Wissen? Wo bleiben sie eigentlich mit ihrem Sendungsbewusstsein?

Auch: Kann es einen Grund haben, weswegen Wertstoffhof und Rathaus so dicht beieinander liegen, geografisch? Die könnten gegenseitig Anleihen nehmen, verglichen sie die Halbwertzeiten ihres Arbeitsbereiches.

Leute, seht Euch Eure Volksvertreter und sonstige Einrichtungen etwas genauer an, um deren Verständnis für die Fragen der Zeit und vor allem deren Zurückhaltung hinsichtlich eines klaren Zeigens der Flagge zu verstehen. Ein kritischer Besuch in Wertstoffhof und Rathaus dürfte Augen und Ohren öffnen. Beim Besucher. Irgendwann auch beim Besuchten.

Vielleicht sogar auch einmal ein Besuch in einer der beiden Akademien. Beide bieten nämlich hervorragende Programme an, sogar für Tutzinger zugänglich. Tutzing hat jede Menge Kultur zu bieten und kann stolz drauf sein. Jetzt braucht nur noch die Qualität der politischen Kultur angehoben zu werden.

Das ist für Februar der letzte Brief,

Ihr Josef Bimslechner

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