Manchmal wird das Ehrenamt amtlich geehrt. Ein paar Menschen müssen dazu herhalten, allen anderen zu versinnbildlichen, dass Miteinander und Füreinander nicht Unworte des Jahres sind. Über 300 Tutzinger betreuen ehrenamtlich unsere Gäste aus den Krisengebieten im Süden und Osten Europas. Die katholischen und evangelischen Pfarreien wären jeweils ein Nichts ohne ihre freiwilligen Helfer, ebenso Feuerwehr und Rotes Kreuz, Caritas und wie sie alle heißen, die braven Samariter. Unsere Welt ist voller Wohltäter. Daneben haben wir uns in den hierzulande kriegsfreien Jahren seit 1945 mit unseren Volksparteien einen Wohlstand erarbeitet, der auch jenen zu gute kommt, die aus der Glücksspirale herausfallen: Keiner muss verhungern, keiner aufs Fernsehen verzichten, keiner unter freiem Himmel schlafen – wenn er nicht will. All das ist das „Ergebnis“ einer humanitären, europäischen Entwicklung, die auch mit dem unmenschlichen Nazireich fertig geworden ist.

Es mag in Tutzing manches zum Meckern geben, aber nicht im sozialen Bereich. Doch was wäre, wenn unsere Immigranten im Krankenhaus, im Altenheim, in vielen Fabriken, in Geschäften und Gaststätten morgen „nach Hause“ gingen? Das blanke Chaos bräche über uns herein. Es ist Zeit, auch ihnen – wie unseren Ehrenamtlichen – Dank zu sagen.

One Reply to “Was wäre wenn?”

  1. Sehr geehrter Herr Dr. Behrens-Ramberg,
    mit diesem Beitrag haben Sie sowas von recht – dieses Ergebnis einer humanitären europäischen Entwicklung gilt es zu verteidigen und weiterzugeben, wobei Sie und Ihre politischen Kollegen eine Vorbild-Funktion haben. Danke für Ihr Engagement, das dazu zusätzlich sicher einen erheblichen Zeitaufwand erfordert; auf Solidarität können Sie zählen.

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