Sowohl im Radio als auch den Printmedien, erstaunlicherweise nicht im Fernsehen, nimmt die Diskussion um Mercosur und Ceta Fahrt auf.

Wir berichteten vor Monaten (Link) über die Angelegenheit und verwiesen auf die Rolle von Brüssel und dessen Haltung. Es war absehbar, dass die Diskussion Autos gegen Rindfleisch/Vernichtung des Regenwaldes höchst unerfreuliche Züge annehmen wird. Nun bahnt sich ein Kräftemessen Berlin gegen Frankreich, Österreich, Irland an. Dortige Landwirtschaft verweist auf die enormen Folgen durch Mercosur/Ceta für die eigenen Hersteller landwirtschaftlicher Produkte. Befürworter, in Brüssel und Berlin sitzend, argumentieren mit angeblich kleinsten und damit vernachlässigbaren Mengen an Fleisch. NGOs weisen immer stärker auf in den Verträgen fehlende Sozial- und Umweltstandards hin. Sie befürchten, ebenso wie hiesige Bauern, ein Überrollen des bereits gesättigten Fleischmarktes z.B. auch in Deutschland.

Die Entfernung Berlins von den durch die Bauernverbände genannten Gefahren für deren Existenz ist beachtlich. Erst nachträglich beginnt man zur Kenntnis zu nehmen, dass sowohl in den Mercosur-Ländern als auch Deutschland die kleinbäuerliche Struktur hinsichtlich ihres Überlebens im Markt erheblich belastet wird.

Berlin sollte wissen, dass hiesige lokal agierende Parteien über deren Basis Druck auf Berlin machen können, doch endlich die gesamte Tragweite der mit heißer Nadel genähten Verträge und deren Folgen für die hiesige Landwirtschaft zu erkennen. Dann kann nicht ein erneutes „ja, so isser halt, der Glyphosat-Schmidt (CSU)“ passieren.

Frankreichs Bauern schließen sich letzten Meldungen zufolge zusammen und verbieten bereits aus den eigenen Reihen heraus entgegen der Empfehlung dortigen Ministeriums die Anwendung des höchstgefährlichen Umweltgifts Glyphosat.

Berlin entfernt sich immer mehr von der Basis.

 

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