Wir möchten gerne aus der „DIE ZEIT“ (Nr.41, 02.10.2019) zitieren. Der stellvertretende ZEIT-Chefredakteur Bernd Ulrich, häufiger Podiumsteilnehmer auch in der APB Tutzing, wies in seinem Artikel „Grün ist schön, macht aber viel Arbeit“ auch auf jene Akteure hin, die sich derzeit mit Klimafragen beschäftigen. Einen Auszug aus dessen 12 Thesen geben wir Ihnen mit der Anlage (siehe unten), These 11.

Warum? Die Vorbereitungen zur Wahl im März laufen, jeder reklamiert für seine Richtung das aus seiner Sicht in sich schlüssige Konzept. Dabei stößt er an Grenzverläufe, die nicht ganz klar erscheinen. Aussagen zur Kommunalwahl reichen von „es werden Personen gewählt, Parteipolitik ist auf Kommunalebene nicht von Bedeutung“ bis „wir als Partei haben ein klares Programm und daran orientieren wir uns“.

Jetzt kann nur gehofft werden, die Grenzverläufe werden kaum sichtbar, denn in den Vorbereitungen zur Wahl haben Grundsatzthemen nichts verloren. Die Wählerin oder den Wähler von Gemeinderäten dürfte kaum interessieren, wann welcher Kapitalismus zugunsten welcher Strömung untergehen wird und ob wir den Postmateralismus schon lange hinter uns haben oder erst vor uns. Mittendrin ist dann die Frage, was eigentlich aus dem Liberalismus geworden ist, dessen mittlerweile überaus wacklige Architektur ebenfalls überall zu besichtigen ist. Auch zweifelhafte Gesellschaftsmodelle und finstere Prognosen hierzu, wer z.B. warum wie reich und der Andere zwangsläufig sehr arm wird, sind viel besser woanders aufgehoben. Nämlich bei den Ministerpräsidenten und deren Rolle im Bundesrat. Bekanntlich ist der Bundesrat derjenige, der Fehlentwicklungen einen Riegel vorschieben kann, so er denn will und das nicht wieder der Regierung überlässt, die unentwegt auf Kommunalwahlen schielt.

Der alten CSU/FW-Regel folgend, es werden Personen gewählt, die für etwas stehen und das auch klar verbindlich zum Ausdruck bringen, wäre unsererseits nichts hinzuzufügen. Wir sehen es ebenso. Daher These 11!

TL-Redaktion

 

One Reply to “Wer zitiert, beweist zuallererst sein Gedächtnis, dann seine Intelligenz!”

  1. ZEIT-Bernd Ulrich (BU) geht seit Monaten mit heutigen Entwicklungen sehr scharf ins Gericht. BU gehört zu denen, die eben nicht dafür zu haben sind, dass der erfolgreiche Bankräuber seine Pistole auch noch von der Steuer absetzen kann (Pendlerpauschale). Wenn die TL die Befürchtung hat, hiesige Wahlmatadore beten nur abgestandene Programme oder runderneuerte Worthülsen herunter (zitieren also Bekanntes und Vorgaben) und lassen es an eigener intelligenter Durchdringung der Herausforderungen mangeln, warum schreibt die TL das nicht deutlich, indem sie mehr oder überhaupt Intelligenz für das tägliche Politikgeschäft einfordert? Durch z.B. Anträge.
    Mit Blick auf die Vergangenheit scheinen Lösungen eben nicht intelligent gesucht worden zu sein. Denn für die Art der Problembehandlung Tutzinger Gegebenheiten hilft nicht, lediglich auf die enorme Vergesslichkeit des/der Wählers/Wählerin zu setzen, auf Wunder zu hoffen und Verordnungen des letzten Jahrtausends zu zitieren.
    Liebe TL-Redaktion, das kommt nun davon, wenn der frappante Unterschied zwischen Gedächtnis und Intelligenz in der Überschrift steht.
    Zwischen den Zeilen des Artikels baut sich wegen der Überschrift die Frage auf, wer eigentlich die Grenzverläufe kontrolliert und die Grenzverletzer daran erinnert, was Kommunalpolitik eigentlich ist, was sie nicht ist und wo die Gültigkeit von Ordnungsrahmen falsch verstanden wird. Intelligenz besteht nicht darin, Traufhöhen zu exekutieren, sondern darin, die Rückwirkung übergeordneter Regelwerke so zu verstehen, dass genügend Freiraum für innovative Lösungen gegeben ist.
    MP Söder würde sich glatt bei der TL bewerben, hätte er Kenntnis vom vorangegangenem Satz.
    HF

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