Es findet zwar außerhalb des Gemeindebereichs statt, dürfte aber eine Reise wert sein. In heutiger Zeit werden häufig ein zu starkes Wissen zu bestimmten Dingen (ohne Markenkleidung kein Schulbesuch) und ein zu schwach ausgeprägtes Wissen (daher auch im jugendlichen Alter viel Werbung) bemängelt. Mit folgendem Text lädt die Akademie für Politische Bildung (APB Tutzing) in die Waldorfschule nach Huglfing (15 Min. Fahrzeit entfernt von Tutzing) ein:

„Schulen sollen Freiräume für Bildung sein und zugleich darauf vorbereiten selbständig im Leben bestehen zu können. Wie ist es um diese Freiheit bestellt angesichts eines chronisch unterfinanzierten Bildungswesens und durchsetzungsfähiger privater Interessen, die durch Wirtschaft auch in den Schulen Eingang finden: Etwa wenn der Versicherungsvertreter „Finanzbildung“ oder der Discountermitarbeiter die „Ernährungsberatung“ in der Schule anbieten darf?
Wir laden Sie herzlich zum Vortrag mit Prof. Dr. Tim Engartner von der Goethe-Universität Frankfurt a.M. an die Waldorfschule in Huglfing ein.“

Der Titel des Vortrags lautet: „Die Freiheit von Schulen – Risiken und Nebenwirkungen von Lobbyismus„. Der Vortrag am 15.03.2017 beginnt um 20 Uhr, Einlass ab 19 Uhr. Adresse: Freie Waldorfschule Weilheim/Huglfing, Am Bahnhof 6, 82386 Huglfing. Der Eintritt ist frei.

Vielleicht ließe sich mit dem Besuch der Veranstaltung auch die Frage stellen, weswegen die Unterrichtsvorlage

Ökonomie und Gesellschaft – zwölf Bausteine für die schulische und außerschulische politische Bildung

so wenig Eingang in die bisherige Diskussion gefunden hat.

One Reply to “Werbung und Schule”

  1. Gut gemacht, den Hinweis unter der Rubrik Wirtschaft zu bringen. Von der Langzeitwirkung her gehört das Thema aber mehr unter die Rubrik Soziales.
    Die Veranstaltung findet bedauerlicherweise ziemlich versteckt statt.
    Vielen Dank der TL, unablässig mit dem Finger auf Entwicklungen zu zeigen, deren Hauptziel wohl auch darin zu bestehen scheint, aus jungen Leuten möglichst schnell eifrige Konsumenten zu machen. Unter Umgehung der Erkenntnis, auch mitdenkende, gestaltende und an die Nachhaltigkeit denkende Staatsbürger sein zu sollen.
    Man stelle sich einmal vor, die jungen Leute fallen in Sachen Aufklärung über Geld (wo kommt es her, wo geht es hin), Lebensweisen (Marken erzeugen soziale Akzeptanz) und Vorsorge rechtzeitig in die Hände geldeinsammelnder Maschmeyers, Riesters, darbender Banken, Nestles und sonstiger Geiz-ist-geil-Experten. Dann fehlt nur noch die völlige Privatisierung des Schulsystems und wir haben das, was ein anderes Land mit seit paar Wochen Donaldisierung uns bereits vorzumachen gedenkt.
    Eine Veranstaltung „Lobbyismus“ gehört nicht nach Huglfing, sie gehört nach Tutzing und auch noch breit angekündigt, sogar von hiesigen Schulleitern und deren Schützlingen besucht. Die Räumlichkeiten wären doch vorhanden, von Tutzingern sogar fußläufig zu erreichen.
    Wieso lädt eine Tutzinger Schule, wie z.B. das Gymnasium, nicht ein, ein derartiges Thema zu behandeln? Vor zehn Jahren lud eine Herrschinger Schule zu den Gefahren von Fake-Book ein. Ergebnis: Erstaunliche Resonanz und peinlichstes Schweigen (elternseitig).
    Tutzing hat viel Prominenz an Bord; hat die so hohe Zäune um sich herum gezogen, dass niemand von denen merkt, welcher Ruck inzwischen durch die Gesellschaft geht?
    Ein übrigens neoliberaler Ruck vom Feinsten!
    HF

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