Im Beitrag zur Wiedereröffnung beleuchtet die TL die Schwachstellen der Sanierung: die neu entstandene Entsorgungsstation, der Wegfall einer öffentlichen Toilette sowie die (nicht kontaktlose) elektronische Ausstattung der Sanitäranlagen sind, um es wohlwollend auszudrücken, problematisch. Wir haben im Rathaus nachgefragt:

  1. Warum wurde eine Entsorgungsstation für chemische Toiletten vor der Brahmspromenade eingerichtet (anstelle von zwei Toiletten)?
  2. Wer soll die Entsorgungsstation nutzen (lt. Symbol Wohnwagenfahrer)?
  3. Wie möchte die Verwaltung die verkehrsmäßige Frequentierung der engen Mariengasse durch Wohnmobile regeln?
  4. Wieviel kostete die Sanierung (Plan: 160.000 Euro)?

Diese schriftlichen Fragen vom 4. Juni blieben unbeantwortet. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung hat sich die Bürgermeisterin nun geäußert: die tatsächlichen Kosten sollen sich auf ca. 120.000 Euro belaufen und die Entsorgungsstation „sei eigentlich für Segler gedacht, die in Ufernähe ihre Bordtoiletten entleeren wollten“. Die Entsorgungsstation ist unnötig: Segelboote der gegenüberliegenden Segelschule haben keine Bordtoiletten, sonstige Segler nutzen eine Entsorgungsstation kaum (die Entleerung geht problemlos in jede „normale“ Toilette) und vor allem: sollten die Mieter der in der Nähe befindlichen Bootsliegeplätze tatsächlich eine Entsorgungsstation wollen, müsste diese der Liegeplatzvermieter auf seine Kosten zur Verfügung stellen! Fazit Eins: Aus Sicht der Bürger und ihrer knappen Gemeindekasse ist die Entsorgungsstation an dieser Stelle eine Fehlinvestition.

In dem Artikel heißt es weiter: „Das zweite WC neben dem Pissoir für Männer konnte nicht erhalten werden, da für einen Neubau des Klohäuschens sonst ein Bauantrag notwendig geworden wäre, der die Sanierung weiter verzögert hätte“. Fazit Zwei: An dieser touristisch exponierten Stelle für ca. 120.000 Euro aus zwei bereits vorhandenen Toiletten nur eine zu machen, ist eine planerische Fehlentscheidung, für die es keine sachliche Rechtfertigung geben kann.

Wir empfehlen den Artikel aus der online-SZ (08.07.2021): „Großer Wirbel um Unisex-WC“ mit weiteren Informationen.

 

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