Das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat soll für zehn weitere Jahre zugelassen werden – so will es die EU-Kommission. Das letzte Wort ist aber noch nicht gesprochen (FaZ vom 17. Mai 2017).

Nun könnte der überall angekündigte Wahlkampf interessant werden! Um Glyphosat kommt man nicht mehr herum. Was den Befürwortern der Lebensmittel- und Bodenvergiftung (Bienensterben) überhaupt nicht gefallen wird.

Die im Internet am 17.05.2017 gefundene Überschrift ist vielsagend; es müssten viel mehr Jahre sein. Und zwar für jene, die immer noch herumlaufen und von der Notwendigkeit des Verkaufens und bedenkenlosen Anwendens dieses nunmehr anerkannten Gifts sprechen.

Einfach nur „wir lehnen ab!“, das geht nicht. Das Gift ist derart tief in unsere Agrarstrukturen und damit Lebensbereiche eingedrungen, dass nur mit einer gesamthaften Lösung dem unverantwortlichen Treiben der Gifthersteller und Giftspritzer beigekommen werden kann. Der häufig zitierte Welthunger ist eine überaus faule Ausrede!

Wir hatten in der Vergangenheit den Themenkomplex Glyphosat mehrfach angesprochen; Anlässe waren das Bienensterben und der sorglose Umgang mit dem Gift, Pflanzenschutzmittel genannt.

Wir wollen Sie, liebe Leserinnen und Leser, mit unserem erneuten Ansprechen dieses Dauerbrenners Pflanzengift lediglich sensibilisieren, damit Sie in den kommenden drei Monaten sehr aufmerksam die Politik und die Straße verfolgen. Auf der Straße werden nämlich die NGOs anzutreffen sein, weil scheinbar nur noch über die Straße Druck auf die Politik ausgeübt werden kann. In nächster Zeit werden alleine in Deutschland Millionen Unterschriften zusammenkommen, um sowohl der Berliner als auch der Brüsseler Politik zu zeigen: Einfaches Durchwinken, das geht nicht mehr!

Inwieweit die lokale Politik sich des Themas überhaupt annimmt, wird zu beobachten sein. Wir werden darüber berichten. Sicher ist nur, dass ein paar Quadratmeter  gemeindliche Blumeninseln sowie die Friedhöfe vom Gift ferngehalten werden, da geht aber auch mehr.

Fragen Sie die Abgeordneten Ihrer Wahl konkret, wie sie zur Angelegenheit Glyphosat stehen. Das Argument, Arbeitsplätze müssten gesichert werden, zieht nicht. Menschenleben müssen geschützt werden! Nachrichten aus Südamerika über die agrarindustriellen Großanwendungen sind häufig im Gespräch. Mögen unsere überregional vertretenen Politiker doch anlässlich kommender Wahlen einmal zeigen, wie lange sie noch die grundsätzliche Behandlung von Pflanzengiften nur der EU-Kommission überlassen wollen.

Daher,  zusammengefasst: Durchwinken geht wirklich nicht mehr! Große Teile der Bevölkerung wurden hellhörig. Unsere Presse scheint aber noch etwas zu warten. Worauf eigentlich? Auf sich drehende Winde, damit erneut im Sinne der Befürworter berichtet wird? Und Brüssel sich auf die Zeitungen stützend einfach verlängert?

Nutzen Sie die Gelegenheit, die Wahlkämpfer zu befragen! Fragen Sie auch die lokalen Politikmacher, was die zur Entwicklung der Agrarindustrie sagen. Wer fragt, der führt!

2 Replies to “Zehn Jahre für Glyphosat”

  1. Die Diskussion um Glyphosat ist gefährlicher Industrielobbyismus und ein Armutszeugnis der Wissenschaft, Behörden und Politik, denn alle Fakten sind vorhanden, die belegen, dass Glyphosat unsere Gesundheit, Tiere und das Ökosystem massiv schädigt.

    Allein hier gibt es eine Zusammenfassung von 100 wissenschaftlichen Studien, die beweisen, dass Glyphosat DNA-, Zell-, Leber-, Darmbakterien, das Autoimmunsystem, Nieren, Hormone schädigt, Parkinson fördert und eben krebserregend ist:

    http://www.umweltinstitut.org/images/gen/aktionen/Roundup/Studien-Glyphosat.pdf

    Und wenn die deutsche Behörde BfR behauptet, dass Glyphosat harmlos sei, muss man sich ich mal die Mitarbeiter in der BfR Pestizidkommission anschauen. Denn dort sitzen die hochrangigen Mitarbeiter der Glyphosathersteller BAYER und BASF, um die geheimen Industriestudien des Glyphosatherstellers Monsanto zu begutachten.

    http://www.bfr.bund.de/de/mitglieder_der_bfr_kommission_fuer_pflanzenschutzmittel_und_ihre_rueckstaende-189320.html


    Das ist so wissenschaftlich, als wenn die AUDI und PORSCHE Ingenieure den VW-Abgasskandal untersuchen würden.

    Monsanto wird aktuell in den USA von hunderten Landwirten und Opfern verklagt, die durch die Nutzung des glyphosathaltigen Herbizids Roundup an einem Non-Hodgkin Tumor erkrankt sind.

    Im Rahmen dieses Prozesses wurden auch brisante interne Monsanto Emails veröffentlicht, die belegen, dass Monsanto die Glyphosatstudien selber erstellt hat und dann nur noch externe, vermeintlich unabhängige Wissenschaftler dafür bezahlt hat, dass sie diese Studien unterschreiben, wie die Süddeutsche Zeitung dokumentiert hat

    http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/umstrittene-chemikalie-wie-monsanto-hinter-den-kulissen-agiert-1.3445002


    In einer anderen Email von 2009, die dem US Gericht ebenfalls vorliegt, schreibt die leitende Monsanto Toxikologin, Dr Donna Farmer, sogar, dass sie nicht sagen kann, ob Roundup krebserregend ist, da sie das nie getestet haben. 



    D.h. wir Bürger müssen nun mit dieser EU Bürgerinitiative dafür sorgen, dass Glyphosat verboten wird.

    https://aktion.bund.net/europäische-bürgerinitiative-gegen-glyphosat

    Denn, dass es auch ohne Glyphosat geht, zeigen die über 25.000 deutschen Bio-Landwirte bereits jetzt schon jeden Tag.

    1. Und nun?
      Klagen aus Südamerika sind interessanter, die werden mit Schießprügeln behandelt.
      Es gibt ca. 300.000 Betriebe in Deutschland, je größer desto glyphosatiger!
      Die halbe Welt schreibt sich die Finger wund; sogar die häufig nur in einem Windschatten mitfahrende SZ http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/guelle-und-grundwasser-so-ein-mist-1.3541887 lehnte sich plötzlich ganzseitig heraus.
      Solange an der Basis nichts passiert, passiert nichts! Die örtliche CSU hat das Thema unter Verschluss, deren Brüder und Schwestern im Geiste wie ödp und FW scheinen das zu tun, was sie am besten können: Energisch abwarten, bloß nicht selbst den Kopf herausstrecken. Aufklärungen nur in größeren Städten, denn die haben bekanntlich keine Ahnung von Landwirtschaft, dort kann man stimmengewaltig zündeln!. Glyphosat ist doch in jedem Kühler. Denkste, das ist Glysantin, früher auch im lieblichen Wein anzutreffen, keine Toten.
      Hat doch am heutigen 12.06. tatsächlich ein sachkennender CSU-Politiker in BR5 darauf hingewiesen, dass das mit dem Glyphosat nur Panikmache sei, da die Welt schließlich völlig in Ordnung. So ähnlich wie damals die CSU-Aktentasche über dem Kopf bei radioaktivem Regen. Wenn die CSU das sagt, dann ist das auch so, erst recht, wenn ein Agrarindustrieminister das sagte.
      Irgendwie kommt mir das vor wie Basisdemokratie, was da von denen gewollt wird, die sich mit dem Wasser beschäftigen. Und Basisdemokratie scheut die staatstragende Partei. Denn dann müsste sie sich mit Fakten beschäftigen, die nicht als alternative Fakten aus dem eigenen Hause kommen.
      Der TL auch an dieser Stelle viel Erfolg beim Bohren seltsamer Bretter. Dürfte aber einfach sein, denn faule Stellen kann man schneller durchdringen als erwartet.
      Es kann nur gehofft werden, der Tutzinger Gesamt-Gemeinderat fände Zeit, sich der Angelegenheit einmal anzunehmen. Der Agrarminister käme gerne; noch ist er im Amte und im Festzelt gäbe es die Möglichkeit, die lt. Presse freie Vortragsstelle der SPD zu beantragen. Im Schulz-Zug befindet sich nämlich ein Güterwagen, vollbeladen mit CETA und damit Glyphosat. Wäre doch ein Bierzelt-Thema, oder?
      Wer nun glaubt, zwischen Glyphosat, Gülle und Grundwasser bestünde kein Zusammenhang, sollte hier mit dem Lesen aufhören.
      HF

Schreibe einen Kommentar zu Roberta Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert