Kein Einvernehmen erteilte der Gemeinderat in der Sitzung am 02.02.2016 dem Bauvorhaben mit 19 Wohneinheiten und Tiefgarage am Beringerweg. Der Bau- und Ortsplanungsausschuss hatte bekanntlich am 27.01.2016 mit 5:5 Stimmen dem Antrag auf Baugenehmigung das gemeindliche Einvernehmen nicht erteilt. Entsprechend erging ein Empfehlungsbeschluss an den Gemeinderat, das gemeindliche Einvernehmen auch nicht zu erteilen, weil sich das Bauvorhaben aufgrund der großen Kubatur der beiden Gebäude nicht in die Eigenart der umgebenden Bebauung einfüge. Das gemeindliche Einvernehmen wurde dann gegen 5 Stimmen versagt. Zur Erinnerung: Der Bauwerber hatte nach der ersten Ablehnung durch den Ausschuss und Gesprächen mit der Gemeindeverwaltung eine im straßenseitigen Haus angepasste Planung eingereicht.

Der Ablehnung vorausgegangen war eine lebhafte Diskussion, ob sich das Gebäude gemäß § 34 BauGB in die „Eigenart der umgebenden Bebauung“ einfügt – und nur das war die Frage. Prof. Burgstaller, der die Gemeinde unterstützende Planer, stellte dazu fest: es gehe nicht um Fragen der Architektur. Die Häuser seien kleiner und niedriger als das südliche Gebäude, gleichwohl immer noch eine massive Bebauung. Planungsrechtlich sei das Vorhaben nach seiner Sicht in Ordnung. Auch sei die Anzahl der Geschosse bei der Bewertung nach § 34 BauGB irrelevant. Er schloss seine Ausführungen mit dem Hinweis, dass ein Bebauungsplan kein wesentlich geringeres Baurecht ausweisen würde.

Die Reduzierungen in Gebäudebreite, Geschossfläche und Wohnfläche liegen gegenüber der ursprünglichen Planung zwischen rd. 12% und 18%. Die Zahl der Wohneinheiten blieb, sie sind nun im vorderen Haus nur kleiner. Der Bauwerber ist in den Verhandlungen auf die Verwaltung zugegangen, die ihrerseits die zweite Planung als guten Kompromiss sieht. Tutzing Beringerweg PerspektiveAls optische Hilfe hatte der Bauwerber eine Fotomontage zur Verfügung gestellt, die die Situierung aus der Persepktive der Unterführung an der Lindemannstraße zeigt.

Im Ergebnis konnte sich die Mehrheit des Gemeinderats mit den beantragten Gebäude nicht anfreunden und versagte das gemeindliche Einvernehmen. Ich habe – wie auch der Bürgermeister – dafür gestimmt, nicht zuletzt weil sich im Osten und Westen auch großvolumige Gebäude befinden. Wenn in Tutzing nachverdichtet wird, so mein Ausschusskollge Peter Stich bereits in der Ausschusssitzung, dann doch hier.

Für die Darstellung der Fotomontage habe ich die Freigabe des Bauwerbers erhalten.

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