Wie ein in die Jahre gekommenes Elektroauto funktioniert und zu welchen Analogien das taugt, weiß noch niemand. Dr. Scheuer vermutlich schon, dessen gesunder Menschenverstand dürfte das hergeben, schließlich gehört er zu den High Potentials der CSU. Gehörte er nicht dorthin, wären erfahrene Tutzinger Revoluzzer schon längst auf den brennenden Barrikaden, die man allerdings in gewohnter Weise von anderen hat anzünden lassen.
Nun muss also der dem Volksmund bestens bekannte Verbrenner für eine Analogie herhalten.
Stellen Sie sich vor, Ihr Auto meldet seit längerer Zeit, es würde alt. Dass der Karren ab und zu neue Reifen benötigt, das ist vertretbarer Verschleiß. Meldet sich die Lichtmaschine, dann deutet das auf deren Gesamtzustand hin. Braucht die Kiste immer mehr Öl, ist das auch eine Frage des Alters. Schlägt die Lenkung aus, sagt spätestens der TÜV, es solle von Fachleuten Hand angelegt werden. Ziehen die Bremsen nach rechts (rechts liegt immer mehr für Bremsen und Karosserie gefährliches Salz als links), auch da freut sich der TÜV.
Ihr Autoverkäufer des Vertrauens wird Ihnen im Vertrauen sagen, Ihre alte Gurke kann vielleicht noch in Ungarn oder Polen ein zweites Leben erreichen. Er wird Sie aber zur Seite nehmen und Ihnen ein Angebot machen. Nämlich, sich von der gesamten Karre zu verabschieden, denn selbst der uralte Diagnose-Bordcomputer kommt aus den gespeicherten Fehlermeldungen nicht mehr heraus. Auf die Idee, den immer alle Fehler speichernden Bordcomputer auch auszutauschen, käme Ihr Autohändler des Vertrauens nicht. Denn er merkt, dass Sie an der alten Karre immer noch festhalten wollen.
Und nun, die Analogie?
Tutzing wählt in zwölf Monaten einen neuen Gemeinderat und hat damit die Chance, sich endlich einen neuen Karren zu konfigurieren. Allerdings wird Tutzing den uralten Bordcomputer mit sämtlichen gespeicherten Fehlermeldungen in den neuen Karren übernehmen, denn der Bordcomputer selbst steht nicht zur Wahl.
Und so bleibt selbst der neue Karren ein zusammengestopselter Fahrapparat.
Tutzing 2.0 analog. 0 oder 1, also digital, das gibt’s nicht!
Bekanntlich hinken Vergleiche, aber auch hinkend kann das Ziel erreicht werden,
meint Josef Bimslechner