Mit Abschluss der Sanierung werde ein einzigartiger Schul-Campus entstehen, so die 1. Bürgermeisterin Marlene Greinwald in der Sitzung des Gemeinderats (GR) am 20.04.2021. Auf der Basis eines mit der Schule ausgearbeiteten Raumprogramms werde die Sanierung in 2024 mit einer modernen Mittelschule abschließen, die mit einer Mensa auch die kommende Ganztagsbetreuung abdecken wird. Zu Beginn hatte Schulreferentin Verena von Jordan-Marstrander ein fortgeschrittenes Mittelschulsystem als eine gesellschaftliche Aufgabe bezeichnet und die Notwendigkeit unterstrichen, das Thema nicht länger auf die lange Bank zu schieben.  Der bauliche Zustand entspreche schon lange nicht mehr den Anforderungen, dagegen sei die Planung des Architekturbüros Bioplan ansprechend und nachhaltig. Alle Mitglieder des Gemeinderats sorgen sich natürlich um die Finanzierung dieses millionenschweren Vorhabens. In der ungünstigen Variante, in der der Schulbetrieb während der Bauphase in Container ausgelagert werden muss, sprechen wir von 24,5 Mio. Euro; nach Zuschüssen und Beteiligung der Nachbargemeinden wird die Gemeinde die Hälte davon stemmen müssen. Um einen guten Prozessablauf und die Zwischenfinanzierung in der Bauphase zu sichern, wird nach Ausschreibung ein Geschäftsbesorgungsvertrag mit einem externen Deinstleister geschlossen werden. Dies wurde mehrheitlich gegen Frau Nimbach beschlossen.

Weiter Punkte der Sitzung:

  • Zum Bebauungsplan Nr. 78 „Ortszentrum Tutzing“, Teilbebauungsplan 7 „Seehof“ stellte Christian Schwander vom Planungsverband die aktualisierte Konzeption vor. Untersucht wurden (1) die Abstandsflächen, die nach Einführung der neuen Bayerischen Bauordnung neu zu berechnen waren und eingehalten werden; die neue Satzung dazu für Tutzing gilt nicht in diesem Sondergebiet. Die (2) Studie zur Besonnung hat ergeben, dass auf den Stichtag 21.03. (Tag-/Nachtgleiche) keinerlei Verschattung der Nachbargebäude gegeben ist. Die auch vorliegende (3) schalltechnische Untersuchung hat ergeben, dass die Grenzwerte der TA Lärm für den Verkehrslärm und den gewerblichen Lärm eingehalten werden, für den Freizeitlärm tagsüber und in der Ruhezeit auch; lediglich nachts werden die Werte nur eingehalten, wenn seltene Ereigniss zugrundgelegt werden. Neben diesen Überprüfungen wurde festgelegt, dass es einen fußläufigen Verbindungsweg von der Marienstraße zur Schlossstraße über das Seehofgrundstück gibt, der nicht befahren werden kann. Die Zahl der Stellplätze wurde unter Anwendung unterschiedlicher Schlüssel für die verschiedenen Nutzungen auf insgesamt 58 festgesetzt. Mit diesen Neuerungen wurde der Bebauungsplan mehrheitlich gebilligt; ein früherer Bebbauungsplan Nr. 35 wurde damit ersetzt, eine offene 1. Änderung dieses Bebauungsplans 35 wurde aufgehoben. Die Verwaltung wurde beauftragt, die Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden durchzuführen. Schließlich wurde das gesamte Bauleitverfahren einschließlich des Satzungsbeschlusses an den Bau und Ortsplanungsausschuss übertragen.
  • Vier Engangierte Jugendliche trugen ihre Pläne zur Etablierung eines Jugendbeirats in Tutzing vor. Daran arbeiten insgesamt 10 Jugendliche seit einem Monat, um die Jugend zu informieren und zu sensibilisieren. Zielgruppe sind Tutzinger Jugendliche im Alter von 14 – 26 Jahren. Sie sollen zur Mitarbeit in der Kommunalpolitik gewonnen werden. Nach Informationsveranstaltungen und viel Werbung soll noch vor den Sommerferien eine Wahl zum Jugendbeirat stattfinden.
  • Für den Antrag auf Baugenehmigung für den Abbruch der bestehenden Gewerbehalle und Neubau eines Wohn- und Geschäftshofes in Diemendorf 3b  folgte der Gemeinderat mehrheitlich gegen die Stimme von Frau Nimbach dem Empfehlungsbeschluss des Bau- und Ortsplanungsausschusses vom 13.04.2021 und erteilte das gemeindliche Einvernehmen.
  • Für den 3. Bauabschnitt der Ortsdurchfahrt Tutzing finden aktuell noch Verhandlungen statt; über die Vertragssituation wird in der Sitzung des Gemeinderats am 18.05.2021 berichtet.

Unter Mitteilungen und Anfragen, Verschiedenes wandte sich die Büregermeisterin gegen den Protest gegen Corona-Maßnahmen mit Kinderschuhen gewandt. Eine solche Aktion hat es in Tutzing gegeben, u.a. am Vetterlhaus. Dieses Sinnbild rufe Assoziationen hervor und trage dazu bei, den Holocaust zu verharmlosen, so die Bürgermeisterin, Eltern sollten dieses Bild nicht mehr verwenden. Im Vorfeld hatte Gemeinderatskollege Dr. Thomas von Mitschke-Collande darauf hingewiesen, dass angehäufte getragene Kinderschuhe als Symbol für den hunderttausendfachen Massenmord an Kindern im Dritten Reich stünden. Die Verwaltung erklärte weiter, dass das öffentliche WC am Fischergassl noch nicht eröffnet werden könnte, weil die barrierefreie Stahlrampe noch nicht montiert sei. Dies wiederum liege an der Schwierigkeit des Stahlbauers, am Markt den erforderlichen Stahl zu beschaffen.

 

One Reply to “GR: Einzigartiger Schul-Campus!”

  1. Das ist ja wohl ein Witz. Wenn ich das richtig verstehe, kann das WC-Häusl wegen fehlendem Stahl für die Behindertenauffahrt nicht eröffnet werden.

    Wo wäre denn das Problem, eine einfache Zwischenlösung zu installieren?

    Da kann ich nur den Kopf schütteln.

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