Wie sagte schon Asterix? „Die spinnen, die Briten“ und uns drängt sich der Verdacht auf: Asterix hatte Recht. Ein Abend in der Akademie für Politische Bildung zum Thema ließ letztlich keinen anderen Schluss zu. Die Referenten, Thomas Kielinger, Autor und London-Korrespondent für DIE WELT und Hans Kundnani, in London geborener Politikwissenschaftler, schilderten das große Britannien als ein Land der Seefahrer und Händler, denen jede Bindung zuwider ist. Deren Schulbildung außer in London eher dünn ist, deren sehr prägnant verschiedene Volksstämme stets auseinanderstrebten. Ein Volk, das seine Londoner HERRschaft trotz geliebter Königin als weit weg von der Realität empfindet und gern alle Schmutzarbeit von Sklaven machen lässt. Deshalb auch die bisherige Offenheit für Menschen in prekären Beruf etwa aus Polen. Die Vertreter dieser Weltanschauung haben als Mehrheit für den Brexit gestimmt. Die neue Premierministerin Theresa May ist als Demokratin verpflichtet, nun den Auftrag des Volkes auszuführen. Obwohl sie im Wahlkampf für ein Verbleiben in der EU – viel zu leise – geworben hat. Und, wie man inzwischen weiß, in einem gerade vom „Guardian“ veröffentlichten geleakten Telefonat mit der Großbank Goldman Sachs vor den bevorstehenden wirtschaftlichen Schäden eindringlichst gewarnt hat. Die einstige Innenministern May, als solche gegen und als Premierministerin für Brexit, wird in der englischen Presse inzwischen „Theresa May-be“ genannt. Und ihre Verhandlungsführung in Brüssel zeigt, dass „vielleicht“ inzwischen ihr Lieblingswort ist. Ein Händlervolk kann eben verhandeln, aber festlegen kann es sich nicht.

Und die Folgen für die EU? Vielleicht nicht so schlecht wie gedacht – oder doch?

Es ist spannend, was da geschieht. Denn auch wir Tutzinger sind EU-Bürger, auch wenn wir aus zig verschiedenen Staaten kommen.

 

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