Wieviel Energie wird im Rathaus verbraucht? Im Rahmen des Kommunalen Engergiemanagements, das die Senkung von Engerieverbrauch, Energiekosten und CO2-Emissionen zum Ziel hat, wurde seit dem 01.06.2013 die monatliche Verbauchserfassung mit regelmäßiger Auswertung aufgebaut. Unterstützt wurde die Verwaltung vom Energie- und Umweltzentrum Allgäu (EZA), das nun seinen Energiebericht 2015 für die Gemeinde Tutzing vorgelegt hat; er betrifft nur das Rathaus! Dieser Bericht stand auf der Tagesordnung der Sitzung des Umwelt-, Engerie und Verkehrsausschusses am 25.10.2016. Stellvertretend wurde die Sitzung von der dritten Bürgermeisterin Marlene Greinwald (FW) geleitet.
Zusammenfassend enthält der Bericht wenig Erkenntnisse, aber viele Zahlen, Kreis-, Linien und Balkendiagramme. Es konnten keine Effekte aus durchgeführten kleineren Energiesparmaßnahmen erkannt werden, weil Sondereffekte dies überlagerten: Undichtigkeiten im Bereich der Dusche im Keller und nachfolgend einer undichten Wasserleitung im Fußboden führten in den Jahren 2013 und 2014 zu erhöhtem Wasserverbrauch, zu erhöhtem Wärmeverbrauch durch höhere Heizung und schließlich zu erhöhtem Stromverbrauch durch die elektrisch betriebenen Trocknungsgeräte. Vergleichswerte für die Nutzungsart Verwaltungsgebäude zeigten, dass das alte Rathaus mit den Verbrauchskennwerten für Wärme, Strom und Wasser weit darunter liegt, nicht zu sprechen von den Zielwerten. Beispiel Wärme für das Jahr 2015: Kennwert 188,77 kWh/m², Vergleichswert 95,00 kWh/m², Zielwert 55,00 kWh/m².
Die Energiepreise sind erwartungsgemäß seit Beginn des Betrachtungszeitraums in 2010 gestiegen. Die Preise für Wasser sind nicht gesunken, in der Berechnung fehlten 2014 und 2015 die Abwassergebühren. Einziger Maßnahmenvorschlag für eine weitere Optimierung ist die Tenne, die derzeit nicht auf Solltemperatur geheizt werden kann. Ob hier mittelfristig ohne Einsparpotenial investiert werden soll, entscheidet der Haushaltsausschuss.
Der Bericht bescheinigt den Gebäudeverantwortlichen, dass sie die Liegenschaft gut und engagiert verwalten. Das Kommunlae Energiemanagement wird jedoch nicht weiter fortgesetzt, weil zusätzliche Effekte nur mit hohen Investitonen erzielbar sein werden. Einsparungen bei den Kosten für Warmwasser durch Ersatz der zentralen Versorgung und Vorhaltung durch Elektroboiler können nur im Zuge von Baumaßnahmen wie der Sanierung der Sanitärbereiche geprüft werden. Entsprechend ist die Diskussion, welche Maßnahmen bei welchem Gebäude der Gemeinde geplant werden, ein wichtiger Teil der jährlichen Haushaltsberatungen.
Weiterer Punkt der Tagesordnung waren die Bachverrohrungen im Ortsbereich Tutzing. Aus Sicht der Verwaltung ist hier ein langfristiges Konzept zur Bestandsaufnahme und Sanierung der Bäche samt Rohrleitungen erforderlich. Entsprechend hat der Ausschuss die Verwaltung beauftragt, Maßnahmen wie Erfassung der verrohrten Bachabschnitte, Markierung der schon mittels Kamerabefahrung untersuchten Abschnitte, Erstellung eines Leistungsverzeichnisses für zukünftige Kamerabefahrungen sowie die Erarbeitung eines Sanierungskonzepts, in die Wege zu leiten. Die Ergebnisse von Ausschreibungen und Planungen sind im Ausschuss zu präsentieren. Für das Konzept sind Mittel im Haushalt 2017 vorzusehen; die Sanierung selbst wird sich aufgrund des großen Arbeitsumfangs über mehere Jahre erstrecken. Wichtig im Hinblick auf die anstehende Haupstraßensanierung ist es, bei der Erfassung und Planung besonders auf die Bäche zu achten, die die Hauptstraße im Ortskern queren. Das muss zeitlich passen!
Unter „Mitteilungen und Anfragen, Aktuelles, Verschiedenes“ habe ich mich nach der Buslinie 964 erkundigt (Bericht vom 29.06.2016, vorletzter Punkt). Hier fehlt nur ein kleines Stück zwischen Wieling und Traubing. Die Verwaltung berichtete, dass ein entsprechender Hinweis an die Verkehrmanagerin des Landkreises, Susanne Münster, gegangen sei; gegen die Schleißung der Lücke spräche die geringe Nutzung der Buslinie. Die Chance, dass die Lücke geschlossen werde, sei gering. Mein Ausschusskollege Peter Stich ergänzte, Ärzte und Apotheken gäbe es auch in Tutzing – gut erreichbar mit der Linie 958.