Auf den Wahlmodus wurde noch nicht so recht umgeschaltet. Es kann auch sein, dass hier im Landkreis die Welt so intakt ist, die Wahl und deren Bedeutung anderen Akteuren zu überlassen.

Die Knirpse machen jetzt Ferien und haben sich vor den Ferien im Vergleich zu anderen Kommunen nicht allzu sehr öffentlich darüber den Kopf zerbrochen, was denn nun eigentlich los sei.

Das taten dafür Andere. Die von Tutzings CSU angebotene Breitseite (Zitat: Man schmeiße sich nicht an die Jugend heran…) verhallte ungehört. Vielleicht auch gut so, denn schon alleine die Formulierung zeigt, wie weit man nicht gehen möchte.

Hinzu kommt, es ist immer wieder die Rede von der Konservativen Revolution. Nun ist es wirklich an der Zeit, nachzusehen, was der Influencer Dobrindt sich dabei dachte, diesen uralten und schon immer rückwärts gerichteten Begriff erneut hoffähig zu machen.

Das Internet führt unter diesem Begriff zu ziemlich schrägen Vorahnungen. Es ist offenkundig, es wird derzeit mithilfe weltweiten Rechtsdralls die Zeit um Dekaden zurückgedreht. Leute wie Steve Bannon und deren immer stärker werdendes rechtes europäisches Netzwerk machen sich bemerkbar. Und nun kommt erneut der Ruf des Influencers.

Eine Revolution kommt für den, der sich in der Geschichte auskennt, von unten. Demzufolge ruft der Influencer die Basis auf, bei der Konservativen Revolution mitzumachen und damit das Rad Richtung rechts zurückzudrehen. Übrigens hat der Influencer nie erklärt, was eigentlich er selbst unter Konservativer Revolution versteht. Er schickt den am Begriff Interessierten ins Internet und von dort kommt er, der Interessierte, ganz erstaunt zurück. Er fragt sich nämlich, ob das Schweigen hiesiger CSU bereits als breite Zustimmung zu dieser Revolution gedeutet werden kann.

Es wäre daher interessant zu erfahren, wie an den demnächst vielfach anzutreffenden Wahlkampftischen sich die konservativen Revolutionäre mit dem Aufruf des Influencers schmücken. Stammt dieser doch aus der Nachbarschaft.

Wie unterschiedlich die Uhren gehen, bewies wieder einmal der Chef der Staatsregierung. Ein Gesetz, verankert im Grundgesetz und schon atmet die Umwelt heftig auf! Bedenkt er nicht, dass Kontrollen die Freiheit einschränken?  Dass das Artenschutzgesetz Verwässerungen erfahren wird, ebenso die Fragen nach der Wirkung von Glyphosat relativiert werden, merkten nur die Grünen. Die lässt man strampeln, sie haben ja keine Regierungserfahrung. Den aufmerksamen Zu- und Hinhörer nimmt der Landesvater aber auch nicht für voll. Anlässlich eines Podiums  zum Juli-Ende (Diskussion mit Klimaexperten) kam auf die Frage nach der Notwendigkeit eines Tempolimits die verblüffend griffige Antwort des Landesvaters, das brächte eher nix. Keiner der Mitdiskutanten hinterfragte diese faktenfreie Aussage. Ein Armutszeugnis für alle am Tisch Sitzenden einschl. Presse! Übrigens kann hier der Bogen zu Tutzing geschlagen werden, wird hiesige Diskussion selbsternannter Verkehrsideologen verfolgt.

Die CSU wird im Rahmen der Wahlvorbereitungen gewiss eine Antwortliste haben, sollte ein Infostandbesucher sich aufraffen, die Konservative Revolution und Begründungen zur Freien Fahrt zu hinterfragen.

Kann ja sein, dass die Jugend viel weiter ist als die Etablierten. Sie hat es an manchen Stellen aufgegeben, mit Leuten zu diskutieren, die es bis heute nicht verstanden haben, wo Freiheit beginnt und vor allem, wo sie endet. Die Etablierten allerdings sind noch diejenigen, die Entscheidungen treffen. Übrigens ist keine Entscheidung auch eine. Nämlich eine mit enormen Konsequenzen für die Jugend.

 

2 Replies to “Stoff für die Zeit nach den Ferien!”

  1. Friday for Tutzing: Knirpse machen jetzt Ferien… Erwachsene auch!
    Während die TL-Redaktion zur Ferienlage schrieb, meldet die SZ die Idee einer den gesamten Ort umfassende Aktivität zum 20. September.
    Nicht bestätigten Informationen zufolge kann aber der 20. September in Tutzing nicht stattfinden. Vorlaufzeit zu kurz, Verwaltung nicht darauf eingerichtet.
    Das Handeln unserer Bürgermeisterei lässt nun folgenden Gedanken zu.
    • Was nicht aus dem Rathaus kommt, kann nicht sein.
    • Die Pipeline Rathaus–>Bürger ist verstopft, nichts mehr von Bestand kommt an.
    • Die Friday-Bewegung umging Tutzing.
    • Friday ist „Straße“, Straße ist abzulehnen, weil Basisdemokratie.
    Der Tutzinger CSU-Slogan „Man schmeiße sich nicht an die Jugend heran…“ gilt, weil ihm bis heute nicht widersprochen wurde. Hiesige CSU unterläuft damit MP Söder, der erst kürzlich die Jugend im Gegensatz zu seinen Prätorianern ausdrücklich lobte.
    Zu glauben, mit dem Fairtrade-Siegel im Tutzinger Wappen seien alle Klima-, Artenschutz- und Nachhaltigkeitsfragen gelöst, auch die Null-Info-Politik zum Jahrhundertvorhaben Ortsentwicklung sei befriedigend, ist zu kurz gedacht.
    Nur „weiter so!“.
    HF

  2. Erste Sahne. Ja, so ist es. Die Folge: bitte selber denken und selber entscheiden. Dazu braucht man weder Dobrint noch Scheuer noch…
    HH

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