Lange ist es schon Absicht, die Verkehrsführung in der Unterführung an der Heinrich-Vogl-Straße zu verbessern, um den Fußgängern mehr Sicherheit zu bieten. In der Sitzung des Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschusses am 22.02.2022 unter der Leitung der 1. Bürgermeisterin Marlene Greinwald stellte der gemeindliche Verkehrsplaner Benjamin Neudert eine „machbare und bezahlbare“ Lösung vor. In der Unterführung werde es bei dann nur 4,1 Meter Fahrbahnbreite Einbahnverkehr für Kraftfahrzeuge geben, vorfahrtberechtigt sei der Verkehr von der Ostseite. Gleichzeitig werden die Sichtverhältnisse durch die Fahrbahn- und Gehwegführung verbessert. Im Gegenzug werde der Gehweg auf 1,5 Meter Breite erweitert. Die Unterführung soll hell ausgemalt und mit Beleuchtung versehen werden. Die Lösung sei machbar, weil nur Gemeindegrund betroffen sei, so der Planer. Alternativen unter Einbeziehung von Bahngelände sieht er als sehr schwieirg an, ebenso eine Lösung mit Ampeln. Eine Kostenschätzung für die vorgeschlagene Maßnahme hatte er leider nicht mitgebracht. Für diese kleine und hoffentlich schnelle Lösung sprachen sich sechs Ratsmitglieder aus; drei wollten eine mittelgroße Lösung betrachtet sehen, die den Hang westlich der Unterführung einbezieht. Im Haushalt sind begrenzte Mittel eingestellt, ggf. muss der Ausschuss über eine überplanmäßige Ausgabe entscheiden. Die Entscheidung entspricht im wesentlichen unserem Vorschlag vom 12.10.2020.
Weitere Punkte der Sitzung:
- Aus der letzten nichtöffentlichen Sitzung gab die Bürgermeisterin bekannt, dass demnächst Parkgebühren auf dem Parkplatz am Freibad Garatshausen erhoben werden. Dies sei mit der Gemeinde Feldafing abgestimmt worden, die gemeinsam mit Tutzing die Fläche gepachtet hat.
- Es geht weiter mit der Hauptstraße! Die Bauarbeiten am nördlichen Abschnitt beginnen in zwei Baufeldern am 28.02.2022. Nach dieser Ankündigung stellte der gemeindliche Planer Benjamin Neudert die Planungen zur Sanierung der Ortsdurchfahrt für den Bereich „Mitte“ vor. Um den inzwischen manchmal genannten „Marienplatz“ an der Einmündung der Marienstraße in die Hauptstraße großzügiger zu gestalten, wurde die Fahrbahn leicht nach Westen verschoben. Hier gibt es die Überlegung, die Fahrbahn beigefarben einzufärben, um die Platzsituation zu verdeutlichen. Der Asphalt werde durchgefärbt, hier gebe es gute Erfahrungen, die Lärmimissionen seien nicht höher als beim normalen Asphalt. Eine Pflasterung wurde aus Lärmschutzgründen verworfen. Westlich und östlich der Hauptstraße wird eine Gehwegbreite von 1,5 Metern realisiert. Zwischen Eisdiele und Vetterlhaus wird es drei Parkbuchten geben. Die Einmündungen derjenigen Straßen, die nicht als Verkehrsstraßen angesehen werden, sollen ca. 10 Meter tief gepflastert werden. Das gelte eben nicht für die Traubnger Straße, die Verbindungscharakter habe. Sie werde als Einbahnstraße erhalten, baulich wegen der Schulbusse nicht so sehr verengt. Gegenüber der Hallbergeralle werde es eine große Querungshilfe geben, das Einbiegen in die Graf-Vieregg-Straße von Norden kommend bleibe möglich. Busse werden generell auf der Straße halten, Parkbuchten für Busse benötigten viel zu viel Fläche. Sicherheit für Fußgänger und Barrierefreiheit werde beachtet; Konflikte mit dem Schutz vor abfließendem Wasser müssten mit Kompromissen gelöst werden. Teilweise werden mehr Sinkkästen eingebaut, dazu werden Notwasserwege geplant, um das übermäßige Niederschlagswasser gezielt abzuleiten.
- Der Arbeitskreis Mobilität hatte sich intensiv mit der Beschaffung und Aufstellung zusätzlicher Parkscheinautomaten beschäftigt. Das Konzept erfasst den „inneren Ring“ von Tutzing mit der bereits vorhandenen Parkraumbewirtschaffung in der Bahnhofstraße und der Kirchenstraße bis zum Kino. Ausgeschlossen bleibt der Bereich um die Lindlwiese herum, hier soll Parken mit Parkscheibe gelten. In den folgenden beiden Bereichen werden zusätzlich Parkscheinautomaten aufgestellt:
- See: Seestraße oben, Hans-Albers-Straße/Freibad, Simone-Ferber-Straße
- An der Straße: Greinwaldstraße, Kirchenstraße (Rest), Oskar-Schüler-Straße, Traubinger Straße (unterer Teil), Schlossstraße, Monsignore-Schmid-Straße, Graf-Vieregg-Straße
Generell sollen die ersten 30 Minuten kostenfrei sein. In der Kirchenstraße sollen Parkgebühren nur von Montag bis Freitag verlangt werden, wegen des Marktes nicht am Samstag. Einstimmig beschloss der Ausschuss, dass das ausgearbeitete Konzept des Arbeitskreises Mobilität mit Änderungen übernommen und umgesetzt werden soll. Die Beschlussfassung zur Entfernung des Sperrvermerrks zur Beschaffung der Parkscheinautomaten wird an den Gemeinderat übergeleitet. Es sind im Haushalt 2022 dafür 55.000 Euro eingestellt. Die Aufstellung der Automaten übernimmt der Bauhof.
- Zur Bereinigung wurde das Flurstück 669/1 der Dreisbuschstraße entnommen und der Herrestraße zugeschlagen. Die Adressen der Anwohner waren bereits der Herrestraße zugeordnet, die Änderung hat für die Anlieger keine weitere Bedeutung. Von der Fischerbuchetstraße kommend heißt es nun: links Herrestraße, rechts Dreisbuschstraße.
- Der Bahnübergang auf der Strecke Tutzing-Kochel wurde durch die Deutsche Bahn AG geschlossen. Um die südwestlich der Bahnlinie liegenden Grundstücke zu erschließen, wurde ein Ersatzweg gebaut, der nun öffentlich gewidmet werden soll. Vorbehaltich der Zustimmung des Eigentümers wurde dieser Widmung zugestimmt und gleichzeitig beschlossen, das Einzugsverfahren für die Wegstrecke des Bahnübergangs zu beginnen.
- Erst kürzlich hatte die Gemeinde Tutzing Kenntnis erlangt von dem Vorhaben der Deutsche Telekom Technik GmbH, einen Mobilfunkmast auf einem Grundstück der Gemarkung Bernried zu errichten. Der Standort befindet sich ca. 200 Meter östlich des Ortsrands von Kampberg. Den Angaben der Telekom zufolge handelt es sich um einen ca. 42 Meter hohen dreieckigen Stahlgittermast zur Aufnahme der Antennen. Die Höhe sei erforderlich, um den umgebenden Hochwald zu überstrahlen. Die Gemeinde ist in keiner Weise eingebunden und hat auch keinerlei rechtliche Handhabe. Die Telekom folgt dem Versorgungsauftrag für einen unterbrechnungsfreies Mobilfunknetz entlang der Bahnlinien. Geplante Dienste sind GSM, LTE und 5G. Die Bauarbeiten sollen im März beginnen; in der Sitzung stellte sich heraus, dass die Fundamente bereits gegossen sind.
Sofern tatsächlich Parkgebühren am Freibad in Garatshausen verlangt werden, gehe ich doch schwer davon aus, dass der Parkplatz dann auch in einen Zustand versetzt wird, der der Bezeichnung gerecht wird.