In der Sitzung des Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschusses (UEVA) am 27.09.2023 unter der Leitung der 1. Bürgermeisterin Marlene Greinwald berichtete Bernd Pfitzner, Referent für Umwelt und Energie, über die PV-Anlagen auf kommunalen Dächern. Photovoltaik ist realsiert auf den Dächern des Rathauses, des Gymnasiums (nun Landkreis), der Grundschule Traubing sowie an zahlreichen Balkonen der Häuser in Tutzing. Privat werden geplant eine große Freiflächenanlage sowie verschiedene kleinere Anlagen. Im kommunalen Bereich werden Anlagen auf den Dächern der Kinderbetreuungseinrichtungern Waldorf, BRK, St. Joseph und Arche Noah untersucht. In der Sitzung des Ausschusses am 28.03.2023 referierte ein Vertreter der Energie-Genossenschaft Fünfseenland eG über die Situation insbesondere der beiden Kinderbetreuungseinrichtungen an der Rotkreuzalm. Die nur tagsüber genutzten Kindergärten haben, so der Referent, eine hohe Eigenverbrauchsquote, was das Betreiben einer Anlage attraktiv mache. Nun präsentierte Bernd Pfitzner, der gleichzeitig seine Teilzeitanstellung bei der Energie-Genossenschaft Fünfseenland eG offenlegte, Zahlen dazu. Eigenverbrauchsanteile von 53% und 47% bei Waldorf und BRK legten die Realsierung nahe. Beim Kinderhaus St. Joseph gibt es eine Solaranlage zur Heizungsunterstützung und eine PV-Anlage auf dem kirchlichen Teilgebäude. Bei der Arche Noah liegt die Eigenverbrauchsquote nur bei 27%, teilweise wegen Verschattung, was die Anlage wirtschaftlich nicht realisierbar macht. Die Planungen für Waldorf und BRK werden nun weiterverfolgt. Wichtig sei, so die Ausschussmitglieder, dass die Einrichtungen gleichbehandelt würden, die Verwaltung der Anlagen nicht von der Gemeindeverwaltung geleistet werde und die Anlagen sich durch günstige, aber ausreichende Strompreise amortisierten. Vom Ausschuss zur Kenntnis genommen.

Weitere Punkte der Sitzung:

  • Das Projekt „Einführung dynamischer Fahrgastinformation (DFI) für den MVV-Regionalbusverkehr“ schreitet voran. Die möglichen Haltestellen, die mit sogenannten Haltestellentaschen ausgerüstet werden ist benannt. Leider hat sich nach Aussage der Verwaltung bestätigt, dass die alternative integrierte Anzeige in der vorhanden Säule („Bussteiganzeiger“) an der Haltgestelle nicht mehr wählbar ist. Das finde ich unglücklich, weil sehr unflexibel seitens des MVV. Nun ging es bereits um die Bedarfsmeldung für 2024, noch unverbindlich, wie die Verwaltung bestätigte; die verbindliche Meldung müsse zum Jahresende erfolgten. Als weitere Haltestellen zur Ausstattung wurden genannt: Fischergassl, Würmseestadion und die Endhaltestellen der Buslinien. Einstimmig wurde die Auswahl der Haltestellen vorberatend dem Arbeitskreis Mobilität übergeben.
  • Nach vermehrten Anfragen und Anregungen aus der Bürgerschaft sollen in Tutzing vermehrt Geschwindigkeitsmessungen vorgenommen werden. Auch die TL war hier aufgrund von Bürgernachfragen initiativ: Bürgeranliegen: Kustermannstraße muss entschleunigt werden! Die Wahrnehmung der Geschwindigkeiten sei schlimmer als das jeweils tatsächlich gefahrene Tempo, sagte Bürgermeisterin Marlene Greinwald. Ratskollege Dr. Thomas von Mitschke-Collande meinte, die bisherigen Messungen zeigten, dass vernünftig gefahren werde, er sei gegen die Erhöhung der Messungen. Im Jahr 2022 gab es in Tutzing 72 Verkehrsüberwachungsstunden, in diesem Jahr wird zumindest ein ähnliches Volumen erwartet. Gegenüber 2021 war die Zahl der Messungen um 20% erhöht worden. Jede Überwachungsstunde kostet 100 Euro, jede Fallpauschale und Sachbearbeitung 4 Euro je Verwarnung. Für das gesamte Tutzinger Gemeindegebiet übernimmt der Zweckverband Kommunale Dienste Oberland die Geschwindigkeitsmessungen des fließenden Verkehrs. Einstimmig wurde beschlossen, dass die Stundenzahl bei 72 bleiben und der Arbeitskreis Mobilität mögliche weitere Standorte prüfen soll. Genannt wurde die Bahnhofstraße. Zur Liste der Messstandorte vgl. auch den Beitrag auf www.vorort.news.
  • Einigkeit bestand im Ausschuss bei der Neubeschaffung von Geschwindigkeitsanzeigen (Smileys). Vorhanden sind vier, die Verwaltung würde die Anschaffung weiterer Geräte begrüßen. Vorbehaltlich der Haushaltsberatungen für 2024 wurde die Beschaffung von vier weiteren Geräten zum Stückpreis 3.724 Euro beschlossen. Die Annahme von zweckgebundenen Spenden aus der Bevölkerung, so die Anregung der Ausschusskollegin Flora Weichmann, soll geprüft werden. Eine weitere präsentive Maßnahme, die Markierung von Tempo 30 auf Fahrbahnen, sei lt. Verwaltung eher für Nebenstraßen geeignet. Dieses Thema wird der Arbeitskreis Mobilität aufnehmen.
  • Der Sachstandsbericht zur Einrichtung einer Querungshilfe in der Kirchenstraße fiel für einige enttäuschend aus. In der Sitzung des Ausschusses am 25.07.2023 war ein Zebrastreifen beschlossen worden. Die Vorausetzungen sind jedoch nicht gegeben, wie die Verwaltung mit den Fachbehörden geklärt hat. Die Bürgermeisterin wies darauf hin, dass inzwischen Schulweghelfer („Schülerlotsen“) eingesetzt würden, die Schulwegsicherheit sei gewährleistet. Alternativ müsse der Weg bis zur Ampel am Wertstoffhof gegangen werden, um dort zu queren. Weitere Fahrbahnverengungen am Kinoparkplatz wurden abgelehnt. Vom Auschuss zur Kenntnis genommen.
  • Die Gemeinderatsfraktion Bündnis 90/Die Grünen hatte zur Verkehrssituation in Unterzeismering in einer Anfrage zahlreiche Verbessungen angeregt. Statt einer Strichaufzählung von acht Maßnahmen hätte ich mir einen ausführlichen Antrag gewünscht, insbesondere mit Fotos unterlegt, die die aktuelle Situation und die – ins Foto gemalt – verbesserte Situation zeigt. So war die Diskussion schwieirg, die Damen der Verwaltung zeigten am Beamer eilig die gerade diskutierten Stellen auf der Karte. Es wurde beschlossen, die Verwaltung möge die Anregungen rechtlich prüfen. Anschließend soll eine Begehung erfolgen. Die einzelnen Maßnahmen:
    • Verlängerung des Radschutzstreifens ab Verla/Würmseehalle bis Unterzeismering (südliches Ortsende / Abzweig Höhenrieder Weg Richtung Karpfenwinkel)
    • Ertüchtigung des Fußwegs östlich der Bernrieder Straße zwischen Unterzeismering und Ortsgrenze Tutzing
    • Entschärfung der Situation für Fahrradfahrende an der Ecke Bernrieder Straße / Seestraße (Unterführung zu Würmseestadion)
    • Querungshilfe (Verkehrsinsel) am nördlichen Ortseingang (zwischen Erlenstraße und Ortseingang)
    • Fußgängerampel nördlich Erlenstraße
    • Verkehrsinsel am südliche Ortseingang zum Abbremsen des einfahrenden Verkehrs
    • Bürgersteig auf der westlichen Seite der Bernrieder Straße ab Fußgängerampel nordwärts
    • Möglichkeit der Verlegung der (Schulbus-)Haltestelle auf die Westseite der Bernrieder Straße

Unter Mitteilungen und Anfragen, Verschiedenes gab die Bürgermeisterin bekannt, dass die verkehrsrechtliche Anordnung des Landratsamts für die Aufbringung der Radschutzstreifen im nördlichen Teil der Hauptstraße noch nicht vorliegt. Auf Anfrage bestätigte die Verwaltung, dass der Parkscheinautomat in der Simone-Ferber-Straße noch nicht in Betrieb sei. Es habe zu diesem Thema eine Ortsbesichtigung mit Vertretern der Polizei und des Landratsamts gegeben, die nun ausgewertet werde.

 

 

 

 

 

One Reply to “UEVA: Mehr PV auf kommunalen Dächern!”

  1. Abermals danke für die Zusammenfassung der Ergebnisse der Ausschusssitzung. Es wird deutlich, wie schwerwiegend das Thema Verkehr in Tutzing (geworden) ist. Viel zu tun für den Verkehrsausschuss. Jedoch gibt es in Tutzing sehr viel Potential für Verbesserungen. Gute Arbeit könnte schnell Früchte tragen. Warum die pragmatische Lösung über zusätzliche Smileys, wie wir sie jetzt wohl allgemein in Tutzing zu bezeichnen scheinen, erst jetzt ernsthaft diskutiert wird, ist mir ein Rätsel. Doch besser spät als nie. Der Druck wurde zu groß. Diese werden dann hoffentlich an sinnvolleren Stellen als zuletzt an der Kreuzung Traubingerstraße/Kirchenstraße installiert. Dort hängt er in mitten des Schilderwirrwarrs, über dem Sichtfeld der Autofahrerin, auf einer viel befahrenen Kreuzung. Das führt einerseits dazu, dass der Autofahrer in dem Moment, in dem er die Anzeige sieht und zu schnell fährt, bremst. Das ist dann ziemlich direkt auf Höhe des Überwegs der Bedarfsampel. Andererseits führt es dazu, dass voraussichtlich auch hier nur wenige bis keine erhöhten Geschwindigkeiten gemessen werden (ich gehe davon aus, dass der Smiley fleißig Verkehrsdaten sammelt). Denn auf der Kreuzung herrscht ohnehin viel Verkehr, es wird abgebogen, Fußgänger überqueren. Wer hier nicht langsamer fährt als üblich, dem ist nicht zu helfen. Am Ende ergibt sich eine den Geschwindigkeitsmessungen früh morgens ähnliche Situation. Die Daten sind unbrauchbar. Folglich müsste der Smileys sinnvoller Weise 50m vor der Kreuzung, gegenüber des Wertstoffhofs an der Laterne angebracht werden, um einen sinnvollen Effekt zu erzielen. Man kann nur hoffen, dass man für die neuen Smileys sinnvollere Stellen findet. (z.B. Vor dem Gymnasium, vor der Ortsdurchfahrt Unterzeismering, vor den Kindergärten der Rotkreuzalm, bei der Ortseinfahrt Höhe Wäscherei/Edeka, Unterführung Lindemannstraße vor Aldi/Edeka, etc.; dort wo eben zu schnell gefahren wird und Gefahr entsteht).
    Der Hinweis, für die Überquerung der Kirchenstraße, außerhalb der Schulzeiten, die Ampel am Wertstoffhof zu nutzen, ist ein offener Ausspruch der Hilflosigkeit. Realitätsfern. Die Verantwortlichen akzeptieren, dass Schülerlotsen zur Schulzeit das Mittel der Wahl sind. Für den Rest der Zeit gibt es keine Lösung. Dies gilt also bis zum Ende der Hauptstraßensanierung = Umleitung über Kirchenstraße? Ernüchternde Ergebnisse in Sachen Verkehr.
    Man kann dem Engagement von Hr. Pfitzner danken, dass wir im Bereich nachhaltige Energieversorgung, PV auf kommunalen Dächern, auf bessere Ergebnisse hoffen können.

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