Zu dieser zusammenfassenden Bemerkung sah sich die 1. Bürgermeisterin Marlene Greinwald bei der Beurteilung des Verhaltens der Verkehrsteilnehmer veranlasst. Auslöser war der beobachtete Verkehr, nachdem die abknickende Vorfahrt von der Kirchenstraße in die Bahnhofstraße eingerichtet worden war, um den durch die Hauptstraßensanierung ausgelösten Umleitungsverkehr zu begünstigen. Thema in der Sitzung des  Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschusses (UEVA) am 25.07.2023 waren die Querungshilfen in der Kirchenstraße und der Bahnhofstraße. Aufgrund der Umleitung über die Kirchenstraße werde es zu vermehrtem Verkehr kommen. Da es sich hier um einen Schulweg handele, müsse für die Schulkinder eine sichere Möglichkeit zur Straßenüberquerung geschaffen werden, ebenso in der Bahnhofstraße. In der Kirchenstraße sei die Gehwegabsenkung baulich realisiert, der Zebrastreifen, der noch noch einen Beschluss des Ausschusses abdeckt wurde, konnte noch nicht aufgetragen werden. Für die Bahnhofstraße wird das Landratsamt noch entscheiden, an welcher Stelle die Querungshilfe eingerichtet wird. Wie bekannt, lehnt die Polizei Zebrastreifen in der Regel ab und spricht dann von einer „Scheinsicherheit“ für die Fußgänger. Die Schulwegpläne werden überarbeitet, die Bürgermeisterin bat aber auch die Eltern, hier erzieherisch mitzuwirken, damit die vorgesehenen Wege im Interesse der Kinder auch eingehalten werden. Die Parkbucht an der Kirchenstraße beim Kino ist gesperrt, weil sonst die Kinder hinter parkenden Autos nicht gesehen werden können. Die Verkehrsampel an der Oskar-Schüler-Straße müsse bleiben. Es sei leider offenbar sehr schwierig, diese Ampel umzuprogrammieren, um eine längere Grün-Phase einzurichten.

Weitere Punkte der Sitzung:

  • Den Sachstandsbericht zu den PV-Anlagen auf kommunalen Dächern sollte Ausschusskollege Bernd Pfitzner vortragen. In seiner Abwesenheit berichtete die Verwaltung, dass es wenig Neues gebe. Die Mittelschule werde mit einer PV-Anlage ausgestattet, ebenso der Kindergarten St. Joseph, bei der Arche Noah werde noch untersucht, ob es möglich ist. Auf meine Frage konnte nicht berichtet werden über die Prüfungsergebnisse, ob und wie die flach geneigten Pultdächer der Kinderbetreuungeinrichtungen an der Rotkreuzalm mit Photovoltaik ausgestattet werden können. Dazu hatte Martin Lehmann-Dannert von der Energie-Genossenschaft Fünfseenland eG in der Sitzung des Ausschusses am 28.02.2023 referiert. Insgesamt war der Sachstandsbericht dünn, der Bürgermeisterin tat es leid.
  • Die Verwaltung hatte nach Hinweisen bzw. einem Antrag der Feuerwehr Überlegungen angestellt, ob den aktiven Ehrenamtlichen der Feuerwehr Parkausweise für das Gemeindegebiet zum kostenfreien Parken ausgestellt werden sollen. In Herrsching gebe es das. Das war keine einfache Entscheidung, denn bislang fuhr der Ausschuss hier eine konsequente Linie, dass keine Parkausweise ausgestellt werden sollten. Einige Ausschussmitglieder setzten sich nun dafür ein, diese Ausweise als Anreiz, als Ausgleich oder als Aufmerksamkeit zu gewähren. Die Feuerwehrleute seien wie Mitarbeiter der Gemeinde zu sehen. Andere Mitglieder des Ausschusses, so auch ich, sahen Probleme, wo dann die Grenze gezogen werden solle. Mehrheitlich gegen die Stimmen von Dr. Joachm Weber-Guskar und mir wurde die Ausgabe der Parkausweise beschlossen. Die Verwaltung soll einen Weg finden, die aktiven Mitglieder zu erfassen, die auch regelmäßig an Übungen und Einsätzen teilnehmen.
  • Den Sachstandbericht zur Erschließung im Weidenweg in Traubing hatte der Ausschuss in seiner letzten Sitzung am 20.06.2023 angefordert. Dort war ein Bauvorhaben unter anderen wegen der nicht gesicherten Erschließung abgelehnt worden. Nun berichtete die Verwaltung, dass der gemeindliche Verkehrsplaner in Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt eine tragbare Lösung gefunden habe, die notwendige Fahrbahnbreite auch an einer bestimmten Engstelle sicherzustellen. Dazu werden sowohl die Straße als auch der Bach leicht nach Osten verschoben. Es sei kein Grundstückstausch oder -erwerb erforderlich.
  • Zum Sachstand der Neugestaltung der Hauptstraße berichtete die Bürgermeisterin, dass die nächtlichen Teerungen im nördlichen Abschnitt gut verlaufen seien. Derzeit werden die Restarbeiten an den Einmündungen und Schächten ausgeführt. Die Möglichkeit für Fußgänger, diese Einmündungsstraßen zu überqueren (Bordsteinabsenkungen), werden aus Sicherheitsgründen in diese Straßen hineingezogen. Das Grundstück beim ehem. kleinen Edeka werden vom Staatlichen Bauamt als Lager genutzt.
  • Zum Tageordnungspunkt „Regionales Bikesharing“ berichtete die Verwaltung anhand einer Präsentation von einer Grundsatzuntersuchung zur geteilten Mikomobilität. Das Zurücklegen der sogenannten „letzten Meile“ soll per Rad möglich sein. Dazu sollen Standorte im Ort mit Leihrädern eingerichtet werden. Gerechnet werde mit 2,5 Rädern je 1.000 Einwohner. Auch die ansässigen Unternehmen solllten mitmachen. Der MVV bittet um eine Interessensbekundung, eine schriftliche, jedoch unverbindliche Absichtserklärung bis Ende September. Nach kurzer Diskussion wurde beschlossen, dieses Thema an den Arbeitskreis Mobilität zu verweisen, der sich mit der Verwaltung ins Benehmen setzt. Dazu auch der aktuelle Beitrag im  Merkur.
  • Der Zwischenweg südlich des Tutzinger Hofs werde aktuell von Fußgängern und Radfahrern genutzt. Aufgrund der geringen Breite und Unübersichtlichkeit des Weges sei die Sicherheit für Fußgänger nicht gegeben, da der Radverkehr keine Rücksicht nehme. Der Vorschlag der Verwaltung, diesen Zwischenweg als Fußweg zu beschildern, wurde einstimmig angenommen. Meine Frage nach dem Durchgang nördlich des Tutzinger Hofs, der ständig zugeparkt werde, wurde positiv beantwortet: dieser Durchgang werde im Zuge der Neugestaltung der Hauptstaße hergerichtet; dort habe es eine Einigung mit den Grundstückseigentümern gegeben.
  • Noch nicht mit den Einwohnern von Diemendorf abgesprochen war der Vorschlag der Verwaltung, aufgrund der Neuerrichtung der MVV-Bushaltestelle an der Staatsstraße 2066 in Diemendorf eine Zone mit Tempo 30 einzurichten. Der Vorschlag wurde allseits begrüßt, er bringe auch mehr Sicherheit für die Abzweigung nach Monatshausen. Temp 30 wurde einstimmig beschlossen.
  • Die neue Buslinie 979 erfordert eine Halteverbot an der Herrestraße, da dort vermehrt geparkt und der Bus dabei behindert werde. Einstimmig beschlossen mit der Maßgabe an die Verwaltung, die notwendige Länge des Halteverbots zu überprüfen.

Unter Mitteilungen und Anfragen, Verschiedenes erinnerte Auschussmitglied Dr. Joachim Weber-Guskar an seinen Antrag vom 07.02.2023, für die Zeit der Baurbeiten in der Hauptstraße mobile Halteverbote am Beringerweg einzurichten. Nachdem die Verkehrsstelle in der Verwaltung nur wieder besetzt sei, könne der Antrag doch bearbeitet werden. Auf meine Frage nach den Bauarbeiten an der Kustermannstraße erklärte die Verwaltung, es würden lediglich die eingebrochenen Bankette ausgebessert, eine Verbreiterung der Straße sei nicht vorgesehen. Die Bürgermeisterin sprach die Hoffnung aus, dass sich die Autofahrer wieder umgewöhnen werden, nachdem der nördliche Teil der Hauptstraße nun fertiggestellt sei.

One Reply to “UEVA: „Der Mensch ist ein Gewohnheitstier“”

  1. Zum Thema „PV auf kommunalen Dächern“: es ist mehr als enttäuschend, dass zu einem vorher festgelegten Tagesordnungspunkt niemand (weder die Verwaltung noch ein Vertreter von Herrn Pfitzner = Referent für Umwelt und Energie) in der Lage war, einen Bericht abzugeben. Konkret: obwohl der UEV-Ausschuss schon VOR MONATEN (!) es grundsätzlich bejaht hat, das Dach des Walldorf-Kinderhauses pachtfrei zur Verfügung zu stellen und von der EGF (Energiegenossenschaft Fünfseenland) klargestellt wurde, dass das Dach zwar wegen der Statik eingeschränkt, aber immerhin noch mit 10 kW belegt werden kann, hat sich seitdem NICHTS bewegt. Stromverbrauchs-Daten, die die Verwaltung zur Verfügung stellen sollte, werden nicht geliefert… In Punkto „Bereitschaft zur Energiewende“ geht die Kommune hier nicht mit gutem Beispiel voran.

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