UEVA: PV-Anlagen auf kommunalen Dächern

Martin Lehmann-Dannert von der Energie-Genossenschaft Fünfseenland eG referierte in der Sitzung des Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschusses (UEVA) am 28.03.2023 unter der Leitung der 1. Bürgermeisterin Marlene Greinwald über PV-Anlagen auf kommunalen Dächern. Während Schulen, Rathaus oder Teile des Bauhofs bereits ausgestattet sind, ging es nun um die beiden Kindergärten an der Rotkreuzalm (Traubinger Straße). Solarstrom für die Kindergärten, so war die Präsentation überschrieben. Bei näherer Untersuchung habe sich herausgestellt, dass die flach geneigten Pultdächer, die mit Blech verkleidet sind, nur teilweise mit Fotovoltaik-Modulen belegt werden können, weil eine höhere Belastung statisch nicht möglich ist. Eventuell kommen leichtere Module zum Einsatz, die verklebt werden. Doch sei hier die Erfahrung gering. Die nur tagsüber genutzten Kindergärten haben eine hohe Eigenverbrauchsquote, was das Betreiben einer Anlage attraktiv mache. Angestrebt werde ein Strompreis, der um 20% unter dem der Energieversorger liege. Dazu würde erwartet, dass die Gemeinde die nutzbaren Dachflächen pachtfrei zur Verfügung stelle. Das ist sinnvoller, als im Nachhinein ein entsprechendes Defizit des Kindergartens auszugleichen. Der Vortrag wurde positiv zur Kenntnis genommen, der Ausschuss wartet nun auf eine Berechnung.

Weitere Punkte der Sitzung:

• Nachdem Christine Philipp, Beauftragte für Umwelt/Energie der Gemeinde Bernried, in der Sitzung am 28.02.2023 das Biodiversitätsprojekt Wiederansiedlung der Mairenke und Seeforelle am Rötlbach vorgestellt hatte, wurde auf Initiative des Ausschusses Dr. Michael Schubert, Leiter des Arbeitsbereichs Fluss- und Seenfischerei und Fischökologie der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) eingeladen. Der Referent erläuterte die Verbreitung von Seeforelle und Mairenke und die Probleme der Fische, aus dem See in die Laichgewässer aufzusteigen. Im Rötlbach sei ein Bachforellenbestand nachgewiesen, jedoch behinderten sechs relevante Querbauwerke auf 1.540 Metern den Aufstieg der Fische. Weiteres Problem ist die hohe Biberpopulation, angesichts derer hier wohl an eine „Entnahme“ von Tieren gedacht werden müsse, weil sonst der Bach immer wieder aufgestaut werde und die Fische behindere. Hier solle „Vorfahrt für die Fische“ gelten. Die Ausschussmitglieder von Mitschke-Collande, Doll und Piesch werden eine Arbeitsgruppe bilden und bei diesem Projekt, zu dem die interkommunale Zusammenarbeit mit der Gemeinde Tutzing gesucht wird, mitarbeiten.
• Der Jugendbeirat hatte im Dezember 2022 beantragt, die Bedarfsampel an der Kreuzung Oskar-Schüler-Straße und Kirchenstraße zu verstetigen. Die Verwaltung hatte dazu eine Stellungnahme der Polizei Starnberg eingeholt. Darin hieß es zunächst, die Einrichtung einer Ampel (amtsdeutsch: Lichtzeichenanlage, LZA) sei sinnvoll, wenn Unfälle zu erwarten sind oder sich ereignet haben. Es habe, so die Polizei, in den vergangenen 22 Jahren zwei Unfälle gegeben, einer davon tödlich. Trotz ihrer verhaltenen Reaktion wollte sich die Polizei „im Hinblick auf den stoßweise hohen Fußgängerverkehr und dem entsprechenden Anteile an Kindern und Jugendlichen“ einer Einrichtung der Ampel nicht verschließen. Schnell bestand im Ausschuss Einigkeit, das eine Vollampel zu aufwändig sei. Der Antrag des Jugendbeirats wurde aber einstimmig unterstützt und an die Haushaltsberatungen verwiesen. An dieser Stelle wiederholte die Bürgermeisterin ihr Werben für Schülerlotsen, die insbesondere morgens wünschenwert sind. Leider ließe sich die Vakanz derzeit nicht schließen, sie hoffe aber auf einen Sinneswandel, dass sich doch Bürgerinnen und Bürger für diesen Dienst meldeten. Die zeitliche Inanspruchnahme können mittels einer App gut gesteuert werden, so dass sich bei Verhinderungen auch rasch Ersatz finden ließe.
• Bei der digitalen Erfassung des Straßenbestandsverzeichnisses ist der Verwaltung aufgefallen, dass die Flurnummern 300/5 und 300/6 an der Waldschmidtstraße nicht gewidmet sind. Einstimmig wurde beschlossen, die beiden Flurnummern als öffentlich-beschränkter Weg zu widmen und im Straßenbestandsverzeichnis anzulegen.