Gibt es einen neuen Träger für den Hort im Wald? So könnte man glauben:
In der Sitzung des Haupt-, Finanz- und Werkausschusses (HFWA) am 09.05.2023 hatte die 1. Bürgermeisterin Marlene Greinwald berichtet, dass der „Hort im Wald“ des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) auf dem Gelände des Beringerheims geschlossen werden soll. Die Kündigung erreichte die Eltern zu einem Zeitpunkt, zu dem die Plätze in den anderen Betreuungseinrichtungen für 2023/2024 schon vergeben waren. Auf der Suche nach Lösungen stellte sich in der Sitzung der Haupt- Finanz- und Werkaussschusses am 11.07.2023 unter der Leitung der 1. Bürgermeisterin Frau Ramona Marx, Erzieherin, Kunsttherapeutin, Dipl. Psychologin, vor, die Waldkindergärten betreibt. Mit ihrem eigenen Träger, dem Zentrum für Bildung und Weiterbildung, gründete sie im April 2009 die erste Einrichtung in Neuried. Im September 2016 folgte die Eröffnung der zweiten Einrichtung in Machtlfing. Beide Einrichtungen haben jeweils zwei Gruppen mit 18 Kindern. Sie berichtete von einer guten Personalsituation, auch weil das pädagogische Konzept eines Waldkindergarten Anklang finde. Die notwendigen Zufluchtsorte oder Noträume wurden flexibel im Jugendhaus, dem Theater oder bei der Feuerwehr gefunden. Frau Marx erklärte aber auch, dass die Regierung von Oberbayern gurndsätzlich positiv zur Waldpädagogik stehe und der Waldkindergarten etabliert sei, der Waldhort jedoch noch nicht. Möglicherweise werde es einen Waldkindergarten und einen Waldhort geben. Darin sehe ich auch die Chance, dass ein neuer Träger die Zahl der Plätze für die beiden Bauwagen erhöht, in denen derzeit nur (!) 22 Kinder betreut werden können. Die Verhandlungen mit dem ASB gestalteten sich mühsam und schleppend, auf ihn komme es für eine Fortsetzung an. Die Bürgermeisterin hofft, dass „wir es hinbekommen, auch für die Eltern“.

Weitere Punkte der Sitzung:

  • Einstimmig beschloss der Ausschuss die außerplamäßigen Kosten für zwei Führerscheine der Fahrerlaubnisklasse CE in Höhe von 10.000 Euro im Jahr 2023 für die Feuerwehr Tutzing.
  • Intensiv diskutiert wurde die Möglichkeit des Konzepts Waldruh auf der Ilkahöhe. Das war sozusagen der zweite Anlauf, nachdem in der Sitzung des Gemeinderats am 08.09.2020 der Eigentümer der Ilkahöhe ein ähnliches Konzept mit der Friedwald GmbH als Betreiber präsentiert hatte. Nun also mit Unterstützung des Konzepts Waldruh, das Johannes von Bodman nach einer Einführung durch den Eigentümer der Ilkahöhe, Hermann Wendelstadt, präsentierte. Zuvor hatte es für den Gemeinderat und die Verwaltung die Gelegenheit gegeben, in Dietramszell ein realisiertes Referenzprojekt anzusehen. Anschließend gab es noch einen Austausch zwischen den Verwaltungen. Die Konstruktion ist einfacher als die erste Version. Es gibt einen Vertrag zwischen dem Eigentümer der Ilkahöhe und der Gemeinde. Herr von Bodmann unterstützt den Waldbesitzer in der Startphase. Natürlich habe die Kirche eine gewisse Sorge, dass sich weniger Menschen auf Friedhöhen bestatten ließen, jedoch sehen die Initiatoren den Einzugsbereich München als Markt für diesen Ruhewald. Gedacht ist an eine Größe von 37 ha (vorher 83 ha), der Umfang ist aber noch nicht genau festgelegt. Das Gebiet liege im östlichen Großholz, rechts der Straße nach Diemendorf. Neben der einfach gehalten Ausstattung von Parkplatz, Wegen, Beschilderung, Bänken und Andachtsstellen wurden die Preise vorgestellt: sie variieren je nach Art, Größe und Lage des Baumes sowie danach, ob es ein Gemeinschaftsbaum mit einer Ruhezeit von 20 Jahren (Urnenplatz von 550 – 1.950 Euro) oder ein Familienbaum für 12 Urnen mit einer Ruhezeit, die der Laufzeit des Vertrags entspricht, z.B. 80 Jahre (Baum für 5.500 bis 12.500 Euro). Die Bestattungsgebühr betrage 390-490 Euro. Das Gebiet bleibe weiter Erholungsort ohne Bebauung, mit Fußgängern, Joggern und Radfahrern wie bisher. Lediglich die Jagd werde dort nicht mehr ausgeübt. Auf meine Frage erklärte Gutsverwalter Frank Nölting, dass das heimische Waldbild erhalten bleiben solle. Die Fichte werden zurückgehen und durch europäische Lärche und Weißtanne ersetzt. Darüber hinaus gebe es mehr als 20 Baumarten im Gebiet. Bei der Besichtigung in Dietramszell hatte ich Flächen gesehen, die mit seltenen Bäumen bepflanzt waren und eher einem botanischen Garten als einem Wald ähnelten. Der Ausschuss stimmte dem Konzept Waldruh grundsätzlich zu und beauftragte die Verwaltung, die Verträge vorzubereiten. Vor einer Entscheidung des Gemeinderats, so meine Forderung, müssten Verträge, Mengen- und Kostengerüst im Ausschuss geprüft werden, dass sei notwendiger Teil der Vorbereitung. Geschäftsleiter Marcus Grätz bot dazu einen kleinen Arbeitskreis an.

Unter Mitteilungen und Anfragen, Verschiedenes gab die Bürgermeisterin bekannt, dass die Brücke an der Kirchenstraße am kommenden Freitag, 14.07.2023, geöffnet und damit wieder befahrbar ist. Die Pressemittelung dazu, können Sie hier lesen.

 

 

 

 

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