Die Sanierung der Hauptstraße in der Ortsmitte muss noch warten, so die Aussage der 1. Bürgermeisterin Marlene Greinwald in der Sitzung des Haupt-, Finanz- und Werkausschusses (HFWA) am 13.10.2020. Entgegen der bisherigen Planung wird zunächst der nördliche Abschnitt der Hauptstraße saniert. Hintergrund ist die Erkenntnis, dass es bei der Sanierung der Hauptstraße im Ortszentrum felderweise Vollsperrungen geben wird. Das hat sich bei der Planung der Kanalbauarbeiten herausgestellt, die teilweise in eine Tiefe von bis zu 6 Metern reichen. Die Vollsperrung setzt voraus, dass die Umleitungsstrecke über die Oskar-Schüler-Straße, Kirchenstraße und Bahnhofstraße für alle Fahrzeuge funktioniert. Leider ist das nicht der Fall, denn die Brücke am Kino ist nur für 9 Tonnen zugelassen. Nun wird eine Sanierung/Ertüchtigung bzw. der Neubau der Brücke geprüft. Eine hydraulische Berechnung für den Hochwasserschutz wurde bereits beauftragt.

Wie berichtet, ist die Sanierung der Hauptstraße im Haushalt 2020 und in der mittelfristigen Planung berücksichtigt. Für dieses Großprojekt sind insgesamt 2,1 Mio. Euro eingestellt, zusätzlich zu den 0,6 Mio. Euro in 2020. Die Zahlen gelten für die Abschnitte Süd und Zentrum bis zur Neustätterstraße. Ebenso eingestellt sind die entsprechenden Beträge für die Erneuerung der Wasserleitung (0,8 Mio. Euro, zusätzlich zu 400.000 Euro in 2020). Wenn jetzt der nördliche Teil vorgezogen und der Abschnitt im Ortszentrum zurückgestellt wird, dann werden wir das bei den im Dezember anstehenden Haushaltsberatungen 2021 und der mittelfristigen Finanzplanung bis 2024 berücksichtigen. Wiederholt sei zum Verständnis, dass das Straßenbauamt die Sanierung der Straße selbst bezahlt, während die Gemeinde für die Erneuerung der Wasser- (nicht: Abwasser-) leitungen sowie der Gehsteige und Parkplätze zuständig ist.

Weitere Punkte der Sitzung:

  • Nach einer Ortsbesichtigung hat die Leiterin der Bücherei, Anke Benn-Ortlieb, ihr Konzept für die Gemeindebücherei vorgetragen. Neben Zahlen, Daten, Fakten ging es darum, dem veränderten Mediennutzungsverhalten im digitalen Zeitalter Rechnung zu tragen. Lesefähigkeit und Lesebegeisterung sollen gefördert werden, das Angebot für die Zielgruppen „Kinder und Familien“ sowie Generation „65plus“ soll attraktiv gehalten werden. Als gewisses Manko werden die begrenzten Räumlichkeiten und die fehlende Barrierefreiheit gesehen.
  • Die 2. Bürgermeisterin Elisabeth Dörrenberg (CSU) berichtete von einem Gespräch mit dem Helferkreis „Städte Sichere Häfen“: In der Sitzung des Gemeinderats am 08.09.2020 hatte sich Tutzing als erste Gemeinde im Landkreis dem Bündnis „Städte Sichere Häfen“ angeschlossen und ihre Solidarität mit geflüchteten Menschen erklärt, was seitens der Initiative in Tutzing gewürdigt werde, so Elisabeth Dörrenberg. Sie übermittelte den Wunsch des Helferkreises, für einen kurzen Weg zum Rathaus einen Ansprechpartner im Gemeinderat zu haben. Zum zweiten wünscht sich der Helferkreis Unterstützung von der Gemeinde bei dem geplanten Vortragsabend am 28.10.2020 mit dem Seenotretter Claus-Peter Reisch, der Flüchtlinge aus dem Mittelmeer aufgreift und sie nach Europa bringt.

Unter Mitteilungen und Anfragen, Verschiedenes berichtete die Bürgermeisterin über die Bürgerversammlung am 12.10.2020 im Buttlerhof in Traubing:

  • Zur Bürgerversammlung, einer Verpflichtung der Bürgermeisterin, erschienen ca. 35 Besucher bei einer Kapazität von 65 Plätzen. Der Gemeinderat war vereinbarungsgemäß nicht erschienen, um den Bürgerinnen und Bürgern den Vortritt zu lassen und wurde von der Bürgermeisterin entschuldigt. Die Hygienemaßnahmen wurden umgesetzt. Spezielle Ortsteilversammlungen finden am 23.11.2020 für Traubing, evtl. auch für Diemendorf/Kamperg statt.
  • Die Bürgermeisterin, so mein Einblick in die Präsentation, spannte einen bebilderten Borgen von den Gemeindefinanzen über Projekte (Abgabe Gymnasium, Midgardhaus, neue Buslinie 978, gemeindliche Brunnen, die Wohnanlage am Kallerbach, Mobilfunk und Breitbandausbau) zu kleineren Sanierungen wie den barrierefreien Zugang zum Rathaus oder das neue WC am Fischergassl. Der Seehof und das ehemalige „Roche-Areal“ kamen ebenfalls zur Sprache wie Soziales und Kultur.
  • Die Diskussion drehte sich hauptsächlich um Verkehrsfragen, wie die Bürgermeisterin berichtete und ich den Notizen eines Bürgers entnehmen konnte, der die Bürgerversammlung besucht hatte. Die Parksituation am Midgardhaus, die stetige Reduzierung der Parkplätze im Ort, die zum Teil „undurchsichtigen“ Beschilderungen waren einige Punkte. Aber auch die lauten Durchsagen am Bahnhof wurden beklagt, die in der Nacht sehr störten. Zu den Parkplätzen im Ort meinte die Bürgermeisterin, dass die Parkplätze an der Hauptstraße im Ortszentrum unverändert bestünden und auch der Parkplatz an der Greinwaldstraße bis zum Beginn der Sanierung der Mittelschule uneingeschränkt benutzbar sei. Mittelfristig müsse aber das Parken im Bereich östlich der Hauptstraße unattraktiv werden.

Bis zur nächsten Sitzung im November wird die Verwaltung vorbereiten, wie es mit der Minigolfanlage weitergeht. Bekanntlich hatte der Pächter gekündigt. Die Verwaltung prüft die Varianten, die Anlage in Eigenregie zu sanieren und anschließend zu verpachten oder die Sanierung durch den Pächter vornehmen zu lassen und die Pacht angemessen festzusetzen. Es gebe zahlreiche Interessensbekundungen, so der Geschäftsleiter Marcus Grätz. Doch zunächst müsse der Ausschuss das Konzept absegnen, dann erst könne eine Ausschreibung erfolgen.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert