Morgen ab 19:00 Uhr tagt der Jugendbeirat im Rathaus im kleinen Sitzungssaal – öffentlich. Wer kommt hin? In allen Fällen: Weitersagen! Damit viele Jugendliche kommen. Hier alle Details und die Agenda.
Auf der Agenda steht auch die Aktion VOTE16. Das Volksbegehren forciert ein Wahlrecht ab dem 16. Lebensjahr. Mehr dazu hier.
Am Samstag auf dem Markt konnte man zu dem Thema auch ins Gespräch mit dem Jugendbeirat kommend. Wir fanden das Gespräch spannend. Wer den Jugendbeirat noch nicht kennt: Hier geht es zur Website.
Schönen Sonntag – wünscht die Redaktion der TUTZINGER LISTE
Man fragt sich, ob der Jugendbeirat nur schlecht über die bundesdeutsche Demografie informiert ist oder ob er die Tatsachen ausblendet und einfach Tatkraft demonstrieren möchte. Eine Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre würde nämlich an den Mehrheitsverhältnissen im Land nichts ändern. Selbst wenn in Deutschland ein Familienwahlrecht eingeführt würde (das entspräche VOTE0) und alle Familien all ihre Stimmen einer fiktiven Familienpartei zufließen ließen, wäre der rechtskonservativen Mehrheit (zu der heute auch die SPD zählt) nicht annähernd beizukommen. Es gibt einfach viel zu wenig junge Menschen und Familien in Deutschland, als dass deren politische Interessen eine Rolle spielen würden.
Von VOTE16 würde jedoch, wenn man die letzte Bundestagswahl in die Zukunft extrapoliert, die FDP profitieren. Ist das womöglich der Grund dafür, dass der Vorsitzende des Jugendbeirats, der gleichzeitig hoffnungsvoller FDP-Jungpolitiker ist, dieses Projekt so engagiert vorantreibt?
Es fällt jedenfalls auf, dass der Jugendbeirat sich mitten in der Polikrise so geschmeidig und angepasst verhält, als gäbe es für die Jugend in Tutzing kein Grund zur Klage wegen irgendwas. Mit dieser Haltung macht der Jugendbeirat fast den Eindruck, als wolle er auf die Position des in Vorbereitung befindlichen Seniorenbeirats bewerben.