Seeforelle und Mairenke sollen wieder ihre Laichgebiete aufsuchen können, so das Ziel des Biodiversitätsprojekts der Gemeinde Bernried. Das Biodiversitätsprojekt wurde vorgestellt in der Sitzung des Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschusses (UEVA) am 28.02.2023 unter der Leitung der 1. Bürgermeisterin Marlene Greinwald. Christine Philipp, Beauftragte für Umwelt/Energie der Gemeinde Bernried, stellte das Biodiversitätsprojekt vor; zu dem die interkommunale Zusammenarbeit mit der Gemeinde Tutzing gesucht wird. Im engeren Sinn ging es bei der kommunalen Biodiversitäts-Agenda, die zahlreiche Punkte umfasst, um die Wiederansiedlung der Mairenke (auch „Lauge“ genannt) und Seeforelle am Rötlbach, der zwischen den beiden Gemeinden fließt. Eine Ortsbegehung habe stattgefunden und gezeigt, dass der verbreitete Biberverbiss, von Bibern errichtete Dämme sowie Betoneinbauten einbezogen werden müssen. Hier soll nun eine Arbeitsgruppe unter Einschluss von externen Fachleuten gebildet werden, um die Planung einzuleiten, die Gemeinderatsbeschlüsse vorzubereiten und in die Umsetzung des Projekts zu gehen. Ausschussmitglied Barbara Doll wies darauf hin, dass die Technische Universität München ebenso an dem Projekt arbeite wie das Institut für Fischerei in Starnberg; dies solle doch berücksichtigt werden. Die Bürgermeisterin folgte der Anregung, deren stellvertreten Leiter, Dr. Michael Schubert, einzuladen. Der anwesende Bürgermeister von Bernried. Dr. Georg Malterer, schlug zusätzlich eine gemeinsame Grenzbegehung durch interessierte Gemeinderäte vor.

Weitere Punkte der Sitzung:

  • Kommunales Energiemamangement zur Erfassung der Verbräuche von Strom, Gas und Wasser in den gemeindlichen Liegenschaften ist die Voraussetzung für Energiesparmaßnahmen. Christiane Regauer vom Energiewende Oberland – Kompetenzzentrum Energie EKO e.V. stellte das Kommunale Energiemanagement (KEM) vor. Auf der Basis der in einer browserbasierten Anwendung erfassten Stamm- und Verbrauchsdaten werden Energieberichte erzeugt, die zeitliche Vergleiche, Grenz- und Zielwerte enthalten.Die Kosten setzten sich aus einer einmaligen Einrichtungsgebühr und jährlichen Gebühren für Auswertung und Dokumentation zusammen. Die Verbräuche können mittels Zählerstandserfassung via Smartphone-App, also papierlos, erfolgen. Gegenüber der Abwicklung über die Gemeinde bevorzugte der Ausschuss die Einschaltung des Energieeffizienznetzwerks, in dem die Gemeinde Mitgied ist. Es fallen keine direkten Kosten an, da über verfügbare Beraterstunden abgerechnet werde. Somit könne sofort begonnen werden. Einstimmig fasste der Ausschuss einen Empfehlungsbeschluss an den Gemeinderat, das Kommunale Energiemanagement über das Energieeffizienznetzwerk anzugehen. So hatte auch Andreas Scharli, Berater im Energieeffizienznetzwerk für Kommunen im Oberland, in der Sitzung des Gemeidnerats am 08.12.2022 über die Vorteile eines Programms zur Erfassung der Verbräuche einzelner kommunaler Liegenschaften referiert.
  • Darüber hinaus informierte Christiane Regauer über die Möglichkeiten zur Messung des CO2-Fußabdrucks der Verwaltung.Nach dem Bayerischen Klimaschutzgesetz sollen die Verwaltungen bis 2030 klimaneutral sein. Das betrifft Liegenschaften, Straßenbeleuchtung, Fuhrpark und Dienstleistungen. Hier ist allerdings zunächst die Klimaagentur in Starnberg zuständig, erst in zweiter Linie können das Energieeffizienznetzwerk eingeschaltet werden.

Unter Mitteilungen und Anfragen, Verschiedenes gab es zahlreiche Punkte:

  • Die Bürgermeisterin kündigte den landesweiten Probealarm am 09.03.2023, 11:00 Uhr, an. Tutzing werde mit den neuen mobilen Sirenen teilnehmen, die auf Fahrzeuge der Feuerwehr montiert seien.
  • In einer Videokonferenz habe die Telekom versichert, ab dem 07.03.2023 mit der Vermarktung von Glasfaseranschlüssen in Tutzing zu beginnen. Die südliche Grenze des Bauabschnitts Nord machte die Bürgermeisterin durch eine gedankliche Linie zwischen Martelsgraben und Schloss deutlich. Die Anschlüsse werden bis in die Gebäude erstellt (FTTH – Fibre-To-The-Home), vorhandene Leerrohre in der Hauptstraße werden genutzt, Seitenstraßen seien teileweise mit einbezogen. Die Bürgermeisterin betonte, jeder müsse sich persönlich um seinen Anschluss kümmern.
  • Ausschussmitglied Dr. Joachim Weber-Guskar erkundigte sich nach dem Fortschritt der Arbeiten zur Verbesserung der Verkehrsführung an der Unterführung in der Heinrich-Vogl-Straße. Das Projekt sei ja im Haushalt 2023 budgetiert. Die Verwaltung möge bei dem beauftragten Verkehrsplaner Benjamin Neudert, der die Ausführungsplanung bearbeite, nachfragen. Die Bürgermeisterin versicherte, die Maßnahme werde in diesem Jahr umgesetzt.
  • Die Brücke an der Kirchenstraße werde vor dem Beginn der Hauptstraßensanierung im Ortszentrum fertig. Die Abdeckung durch große Betonfertigteile erfolge voraussichtlich am 15.03.2023.
  • Ausschussmitglied Thomas Parstorfer trug einen Antrag vor, den Radweg Traubing-Feldafing zu beleuchten. Dies werde in der nächsten Sitzung behandelt, so die Bürgermeisterin.
  • Der Zustand des Parkplatzes am Freibad Garatshausen, der nun gebührenpflichtig sei, sollte doch gegenüber der derzeitigen „Schlammwüste“ verbessert werden, so Ausschussmitglied Dr. Thomas von Mitschke-Collande.

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